Hütteldorfer mühten sich zu 2:1-Heimerfolg; Linz schoss Austria in Ried zum Sieg.
Rapid Wien hat auch ohne Steffen Hofmann den Einpunkte-Rückstand in der Bundesliga auf Leader Salzburg gehalten. Ohne den verletzten Regisseur lieferten die Hütteldorfer beim 2:1 (1:0)-Heimsieg in der 29. Runde gegen Wiener Neustadt aber kein spielerisches Glanzstück. Erst nach dem Wechsel lief das Spiel der Grün-Weißen etwas runder, letztlich wurde es aber ein doch etwas glücklicher Erfolg.
Jedoch haftete beiden Rapid-Toren ein Makel an, es betraf jeweils Alar. In Minute 14 nahm er bei der ersten nennenswerten Aktion der Gastgeber den Ball mit angelegtem rechten Arm mit, seinen Pass nach rechts auf Prokopic verwertete dieser mit seinem zweiten Saisontreffer zum 1:0. Beim 2:0 stand Alar im Abseits, als der Ball auf ihn abgespielt wurde. Der Pfiff von Referee Schörgenhofer blieb aber aus, Nuhiu erhöhte auf 2:0 (64.).
Bis dahin hatten die Rapidler in der zweiten Hälfte Dampf gemacht, hatten die Zweikämpfe aggressiver angenommen. Vor der Pause war bei den Heimischen spielerisch aber nicht viel los gewesen. Wiener Neustadt war ebenbürtig, hatte durch Friesenbichler allerdings auch nur eine sehr gute Chance (33.). Das dritte Remis der beiden Teams gegeneinander in Folge nach einem 1:1 und 0:0 schien zu diesem Zeitpunkt nicht unrealistisch.
Doch letztlich wurde es wie beim 2:0 im ersten Saison-Duell mit dem Tabellen-Vorletzten ein Rapid-Sieg. Daran änderte auch der Anschlusstreffer durch Madl in seinem dritten Freistoß-Versuch aus einem abgefälschten Freistoß nichts (79.). Der hatte davor aus 30 m die Latte getroffen (54.) und aus 28 Metern (67.) ebenso für Gefahr gesorgt. Der Ausgleich lag noch einige Male in der Luft, Königshofer blieb aber ohne zweites Gegentor.
Peter Schöttel (Trainer Rapid): "Wir sind nicht richtig in die Partie gekommen und gegen den Spielverlauf 1:0 in Führung gegangen. Nach der Pause sind wir mit der Einwechslung von Nuhiu stärker ins Spiel gekommen, haben auf das 2:0 gespielt. Vor dem zweiten Tor war es abseits, vor dem ersten Tor aus meiner Sicht aber kein Hands. Danach haben wir es verabsäumt, mehr Tore zu schießen. Wiener Neustadt ist durch den abgefälschten Freistoß zurückgekommen, das Match war dann noch offen. Da war der Ausgleich noch möglich."
Peter Stöger (Trainer Wiener Neustadt): "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben auch Möglichkeiten gehabt, einen Punkt mitzunehmen. Rapid hätte aber in der starken Phase nach der Pause auch höher führen können. Ich glaube schon, dass es ein Hands war, aber das wird oft unterschiedlich gegeben. Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden gewesen, sie haben aktiv begonnen. Die Endphase war auch sehr gut."
SK Rapid Wien - SC Wiener Neustadt 2:1 (1:0)
Hanappi-Stadion, 14.800, SR Schörgenhofer
Torfolge: 1:0 (14.) Prokopic, 2:0 (64.) Nuhiu, 2:1 (79.) Madl
Rapid: Königshofer - Thonhofer, Sonnleitner, Pichler, Schrammel - Heikkinen, Kulovits - Prokopic, G. Burgstaller (46. Nuhiu), Grozurek (50. Drazan) - Alar (84. Trimmel)
Wr. Neustadt: Siebenhandl - Klapf (83. Ciftci), Maak, Madl, A. Schicker - Pollhammer, D. Wolf, Stanislaw, Saurer (66. Prskalo) - Friesenbichler, Helly (55. Lindner)
Gelbe Karten: Kulovits, Drazan, Pichler bzw. Stanislaw, Klapf, Maak, Siebenhandl, Madl
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Joker Linz erlöst die Austria
Roland Linz hat die Wiener Austria am Karsamstag im Innviertel erlöst. Der Torjäger, der unter Trainer Ivica Vastic seinen Stammplatz im Sturm der Austria verloren hat, schoss die Austria mit seinem Treffer in der 78. Minute zu einem 1:0-Sieg bei der SV Ried. Linz war erst eine Minute davor eingewechselt worden und drückte mit seiner zweiten Ballberührung den Ball aus wenigen Zentimetern über die Linie. Mit dem ersten Sieg im Innviertel seit über zwei Jahren (März 2010) schoben sich die Wiener vor Ried auf Platz zwei vor.
Bis zur Einwechslung von Linz schien die Partie auf ein 0:0 hinauszulaufen. Beide Teams hatten einige hochkarätige Chancen, ließen aber Vollstreckerqualitäten vermissen. Doch Linz bewies einmal mehr seinen Torriecher. Nach einer Flanke sprang der Ball von einem Rieder vor das Tor und genau dorthin, wo der Torjäger lauerte. Nach zuletzt vier Partien ohne Sieg und nur zwei Treffern sorgte Linz damit auch dafür, dass die Austria nicht weiter an Boden gegenüber dem Spitzentrio verlor. Die Austria liegt fünf Punkte hinter Tabellenführer Red Bull Salzburg und vier hinter Rapid.
Vastic sah sein Team zuletzt im Aufwind, davon war in Ried aber lange wenig zu sehen. Nur selten kamen die Gäste in der ersten Hälfte mit guten Aktionen vor das gegnerische Tor. Und einmal mehr mangelte es an der Chancenverwertung. Holland, der für Dilaver in die Mannschaft gekommen ist, traf den Ball alleine vor Torhüter Gebauer nicht (8.), Grünwald scheiterte am Ried-Torhüter.
Ried hatte ein Plus an guten Möglichkeiten. Vor allem Casanova tauchte immer wieder gefährlich vor Austria-Goalie Lindner auf, blieb aber in der 18., 38. und 44. Minute ohne Torerfolg.
Mit Simkovic statt der enttäuschenden Solospitze Kienast und viel Schwung kamen die Austria-Elf aus der Kabine. Jun (51.) und Holland (58.) konnten aber Gebauer auch aus kurzer Distanz nicht bezwingen. Gorgon kam bei einer Simkovic-Hereingabe zu kurz (74.). Danach aber setzte Vastic auf Linz und damit auf den richtigen Joker.
Gerhard Schweitzer (Ried-Trainer): "Trotz der Niederlage muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Die Spieler haben der Austria einen großen Fight geliefert. Genau so eine Spielweise hatten wir uns vorgenommen. Rogulj hätte die Rote Karte sehen müssen. Der Schiedsrichter ist gut gestanden, ich kann mir diese Entscheidung deshalb nicht erklären. Ich habe von der Austria mit Ausnahme eines guten Tormanns Lindner nicht viel gesehen, es war ein Spiel auf Augenhöhe, in das wir sehr viel investiert haben. Wir haben am Ende ein Osterei bekommen, das wehtut."
Ivica Vastic (Austria-Trainer): "Natürlich freue ich mich mit dem Roli (Linz, Anm.). Ich habe ihn ja deshalb mit dem Gedanken ins Spiel gebracht, dass er gefährlich wird und eine Chance nützt. Dass wir gewonnen haben, ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft, die 90 Minuten hart gearbeitet hat. Es war ein hoch intensives und spannendes Match, in dem beide Mannschaften ihre Chancen hatten. Am Ende war es vielleicht ein glücklicher Sieg. Aber jeder Sieg ist wichtig. Für die Mannschaft war es wichtig zu sehen, dass wir gewinnen können. Mit dieser Überzeugung und Motivation wollen wir in die nächsten Spiele gehen."
Roland Linz (Austria-Torschütze): "Es freut mich, dass wir gewonnen haben und dass ich getroffen habe. Es freut mich natürlich weniger, dass ich wieder nur Joker war. Beide Mannschaften hatten Chancen, zum Schluss waren wir vielleicht die glücklichere Mannschaft. Die Chance lebt sicher, dass wir die Wende noch schaffen. Fünf Punkte ist ein gewisser Polster für Salzburg, aber in dieser Liga ist alles möglich."
SV Ried - FK Austria Wien 0:1 (0:0)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 6.000, SR Eisner
Tor: 0:1 (78.) Linz
Ried: Gebauer - Rotpuller, Reifeltshammer, Riegler (75. Basala-Mazana) - Hinum, Ziegl, Schreiner - Nacho, Hadzic, Beichler (79. Lexa) - Casanova (66. Guillem)
Austria: Lindner - Klein, Rogulj, Margreitter, Leovac - Liendl, Holland (67. Mader) - Gorgon, A. Grünwald (77. Linz), Jun - Kienast (46. Simkovic)
Gelbe Karten: Ziegl, Schreiner bzw. Rogulj, Klein, Holland, Leovac
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Kapfenberg verspielt 2:0-Führung
Kapfenberg hat am Samstag womöglich die letzte Chance auf eine Trendwende im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga vergeben. Die Steirer mussten sich im Heimmatch der 29. Runde gegen die Admira nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 geschlagen geben. Babangida (11.) und Hanek (27.) hatten die Kapfenberger 2:0 in Front gebracht, die Gäste konterten aber noch durch Jezek (30./Elfmeter) und Hosiner (82., 88.).
Damit weist Kapfenberg sieben Runden vor Schluss weiter zwölf Punkte Rückstand auf den Vorletzten Wiener Neustadt auf. Die Admira hielt hingen Tuchfühlung zu den Europacup-Startplätzen.
Mit dem drohenden Abstieg vor Augen half den Kapfenbergern nur die Flucht nach vorne. Bereits in der 11. Minute gelang den "Falken" das 1:0. Bei einem Lovin-Lochpass hob Admiras Linksverteidiger Weber das Abseits auf, Babangida behielt alleinstehend den Überblick und lupfte den Ball elegant über Tormann Tischler hinweg ins Tor.
Nach einer knappen halben Stunde erhöhte Kapfenberg sogar auf 2:0 (27.). Nach Grgic-Corner von der rechten Seite bugsierte Hanek den Ball - handsverdächtig - über die Linie. Innenverteidiger Hanek traf damit nach überstandener Lungenentzündung gleich bei seinem Debüt für die Kapfenberger, zu denen er in der Winterpause gestoßen war.
Haneks Freude wehrte aber nur wenige Augenblicke. Denn bei einem Sabitzer-Freistoß rettete der Slowake mit vorgehaltener Hand und verschuldete damit einen Elfmeter, den Jezek souverän ins rechte Eck zum 1:2 (30.) verwertete. Damit war die bis dahin unterlegene Admira mit einem Schlag wach, Schrott hatte noch vor der Pause den Ausgleich auf dem Kopf (38.).
Nach einer Stunde hätte Kapfenbergs Hirschhofer, der erstmals in der Startformation stand, das Spiel entscheiden können. Doch der 20-Jährige scheiterte innerhalb weniger Sekunden gleich dreimal an Tischler. Diese Nachlässigkeit wurde hart bestraft. Im Finish war die Admira spielbestimmend und kam zunächst durch den eingewechselten Hosiner zum Ausgleich (82.).
Danach traf Fucik das leere Kapfenberger Tor aus drei Metern Entfernung nicht (88.). Sekunden später legte Fucik aber für Hosiner auf und dieser schoss aus elf Metern eiskalt ins linke Eck zur Entscheidung ein (88.).
Thomas von Heesen (Kapfenberg-Trainer): "Wir spielen hervorragend, machen schöne Tore, aber wir können nicht gewinnen. Der Anschlusstreffer der Admira hat das Spiel eng gemacht. Das 2:2 ist aus dem Nichts gefallen, das Siegestor der Admira entstand aus einem Konzentrationsfehler unserer Abwehr."
Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Kapfenberg hat durch zwei Ostergeschenke 2:0 geführt. Dann hat uns Torhüter Tischler mit guten Reflexen im Spiel gehalten. Die bessere Mannschaft war Kapfenberg sicher nicht, denn sonst hätten sie gewonnen. Hosiner hat sich mit den zwei Toren selbst aus der Krise geschossen. Das freut mich für ihn und die Mannschaft. Mit diesem Sieg haben wir die Chance auf einen internationalen Startplatz gewahrt."
Philipp Hosiner (Admira-Doppeltorschütze): "Dieser Sieg ist gut für das Selbstvertrauen. Im Training habe ich alles dafür gegeben, wieder in die Mannschaft zurückzufinden. Diese zwei Tore waren dafür eine Belohnung."
Kapfenberger SV - Admira 2:3 (2:1)
Kapfenberg, Franz-Fekete-Stadion, 1.800, SR Lechner
Torfolge: 1:0 (11.) Babangida, 2:0 (27.) Hanek, 2:1 (30.) Jezek (Hand-Elfmeter), 2:2 (82.) Hosiner, 2:3 (88.) Hosiner
Kapfenberg: R. Wolf - Pitter, Hanek (46. Taboga), Vulin, Prettenthaler - Elsneg, Grgic, Lovin (74. Erkinger), Felfernig - Babangida, Hirschhofer (73. Sand)
Admira: Tischler - Auer, Drescher, Schrott, Weber - Seebacher (82. Fucik), Mevoungou, Schachner, Jezek - Sabitzer (57. Hosiner), R. Schicker (68. Sulimani)
Gelbe Karten: Hanek, Lovin bzw. Schachner, Mevoungou