Liga-Chef drängt auf Wiederaufnahme von Training

Bundesliga-Start zu Pfingsten?

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Die ganz großen Entscheidungen blieben am Donnerstag im Rahmen der Außerordentlichen Hauptversammlung der Fußball-Bundesliga aus.

Wien. Im Laufe der kommenden Woche sollte Klarheit darüber herrschen, ob beziehungsweise wann die österreichische Fußball-Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt. Liga-Vorstand Christian Ebenbauer berichtete nach der Außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag von positiven Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium und hofft auf Grünes Licht in den nächsten Tagen.
 
Ein ebenfalls am Donnerstag abgehaltenes Meeting zwischen Bundesliga, Gesundheitsministerium (unter der Leitung von Minister Rudolf Anschober) und Sportministerium bezeichnete Ebenbauer als "sehr konstruktive Sitzung". Ab Freitag werde in einer Arbeitsgruppe weiterverhandelt. "Wir müssen noch massiv arbeiten, um eine Lösung zu finden."
 
Ziel sei es, Ende kommender Woche mit dem Mannschaftstraining zu beginnen. In diesem Fall wäre ein Neustart Ende Mai mit dem Cupfinale Red Bull Salzburg gegen Austria Lustenau möglich. "Nach dem Gespräch heute bin ich sehr zuversichtlich", meinte Ebenbauer.
 
Knackpunkt ist weiterhin die Frage, ob bei einem positiven Corona-Test die gesamte Mannschaft und eventuell auch der Gegner für zwei Wochen in Quarantäne müssten. Sollte das Gesundheitsministerium auf dieser Forderung bestehen, "wäre ein Meisterschaftsbetrieb nicht möglich", betonte Ebenbauer. Es habe in dieser Angelegenheit aber Bewegung gegeben.
 
Man befinde sich "in einem guten Austausch, allerdings müssen noch Details ausgearbeitet werden". Ebenbauer wies darauf hin, dass in der Schweiz und wohl auch in Deutschland bei einem Neustart nur die infizierten Spieler oder Betreuer isoliert werden würden. Das österreichische Hygiene-Konzept sei mit jenem der Deutschen und Schweizer "sehr eng abgestimmt".
 
Zur Aussage von Anschober, er sehe die Situation in Österreich "ein bisschen entspannter vom Zeitdruck her", sagte Ebenbauer: "Die Zeit ist aus meiner Sicht nicht sehr entspannt. Wir brauchen bis spätestens Mitte nächster Woche eine Lösung."
 
Sollte es die Erlaubnis zum Mannschaftstraining geben, ist laut Ebenbauer zunächst ein Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen wie in Deutschland denkbar. Ebenfalls möglich wäre bei einer Aufnahme des Spielbetriebs die Option, dass jeder Verein pro Spiel fünf Wechsel vornehmen kann. "Ich persönlich sehe es als gute Alternative an, doch es sollte nicht zu Spielverfälschungen etwa durch Zeitschinden kommen", erklärte Ebenbauer. Mit den Clubs sei dieses Thema aber noch nicht besprochen worden.
 
Im Falle eines Abbruchs würde der Europacup-Platz des Cupsiegers an die Bundesliga gehen, erzählte der Liga-Vorstand mit Verweis auf eine UEFA-Mitteilung. Diese Vorgehensweise wird auch in einem vom ÖFB eingeholten Rechtsgutachten empfohlen.
 
Ebenbauer gab auch schon einen Ausblick auf die kommende Spielzeit. "Es wurde ein spätestmöglicher Beginn ins Auge gefasst. Ich gehe davon aus, dass es nicht vor September sein wird." Die Vereine wollen zuwarten, um möglichst viele Spiele vor Publikum bestreiten zu können.
 
In diesem Zusammenhang macht die Nachricht wenig Mut, dass in den Niederlanden nur Geisterspiele möglich sind, solange es keinen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. "Wenn diese Information auch bei uns rausgehen würde, müssten sich die Clubs Gedanken machen, weil das ein massives finanzielles Problem darstellen würde", betonte Ebenbauer.
 
Schon jetzt befinden sich die Clubs in großer wirtschaftlicher Bedrängnis, weshalb die Lizenzkriterien deutlich aufgeweicht wurden. So wurden die finanziellen Kriterien für die Spielgenehmigung analog zu den Vorgaben der UEFA auf europäischer Ebene ausgesetzt. Das heißt, die finanzielle Leistungsfähigkeit wird für die Erteilung der Lizenzen für die kommende Saison nicht bewertet, die weiteren rechtlichen, sportlichen und infrastrukturellen Kriterien bleiben unverändert.
 
   Darüber hinaus wurden die zeitlichen Abläufe und Fristen des Verfahrens erstreckt. Das erstinstanzliche Urteil wird bis 15. Mai erwartet. Außerdem kann ein Club bei einem Sanierungsverfahren auch in der darauffolgenden Saison in seiner aktuellen Spielklasse verbleiben und muss nicht automatisch absteigen. Bisher wurde in dieser Situation ein Verein am Saisonende unabhängig von der Punktezahl ans Tabellenende gereiht und musste absteigen.
 
   Dafür treten bei einem Sanierungsverfahren andere Sanktionen in Kraft, nämlich ein Sechs-Punkte-Abzug für die folgende Saison, keine entgeltlichen Transfers für die Kampfmannschaft in den zwei folgenden Transferfenstern (ablösefreie Spieler können verpflichtet werden), eine Obergrenze für Personalkosten in den folgenden zwei Saisonen, keine Europacup-Teilnahme in der folgenden Saison und kein Aufstieg von der 2. Liga in die Bundesliga. Jeder Verstoß gegen eine dieser Auflagen kann mit einem weiteren Abzug von jeweils bis zu drei Punkten in der laufenden Saison sanktioniert werden.
 
   Was die finanzielle Lage der Vereine betrifft, gab Ebenbauer neuerlich seiner Hoffnung Ausdruck, dass demnächst Unterstützung seitens des Sportministerium eintreffe. "Darauf warten wir schon lange."
 
   Keine Neuigkeiten gab es zum Thema 2. Liga, die noch nicht abgesagt ist, deren Clubs mit Ausnahme von Cupfinalist Austria Lustenau aber nicht einmal in Kleingruppen trainieren dürfen. Eine Entscheidung über einen möglichen Abbruch oder eine Fortsetzung könnte am Dienstag im Rahmen der Clubkonferenz fallen.
 
   Fix ist schon jetzt, dass der Bundesliga-Aufsichtsrat nicht erweitert wird. Diesbezüglich gab es auch keinen Antrag. Bei der Clubkonferenz in der Vorwoche war der Versuch, Vertreter von Rapid und Austria ins höchste Liga-Gremium zu hieven, nur knapp gescheitert.
 
   Noch im Laufen sind Gespräche mit TV-Rechteinhaber Sky, um Liga-Spiele im frei empfangbaren Fernsehen zu zeigen. "Wir versuchen, möglichst vielen Fans die Möglichkeit zu bieten, Spiele im Free-TV zu sehen", sagte Ebenbauer.
 
   Prinzipiell wirkte der Wiener optimistischer als vor einer Woche, was eine mögliche Fortsetzung der Saison betrifft. Auch für die weitere Zukunft sah der Liga-Vorstand nicht schwarz. "Wir werden glaube ich die Krise gut meistern, auch wenn es vielleicht noch länger dauert, bis wir in den Normalbetrieb kommen."
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 18:14

+++ Ende des Live-Tickers +++

 17:59

Hoffnung auf Termin für Bundesliga-Start nächste Woche

 17:46

Pläne für Start der nächsten Saison: Bleiben Geisterspiele?

"Jeder Club hat ein Minusgeschäft, wenn er ohne Zuseher spielt", erklärt Ebenbauer. Auf die Frage, ob es bereits Pläne für den Start einer nächsten Saison geben würde, antwortete der Liga-Vorstand, dass er mit September rechne.

 17:45

Kein Termin für Cup-Finale

Derzeit gäbe es keinen Termin für die Durchführung eines Cup-Finales. Vorrangig ist laut Ebenbauer, dass der Trainingsbetrieb in der vollen Mannschaft wieder aufgenommen werden kann.

 17:43

Was passiert, wenn keine Lösung gefunden wird?

Liga-Vorstand Ebenbauer erklärt, dass es wohl zu einem Liga-Abbruch kommen werde, wenn die vom Gesundheitsministerium geforderten Maßnahmen nicht umgesetzt werden können.

 17:39

Zuversichtlich, dass Lösung für Bundesliga-Start gefunden wird

"Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden und spätestens nächstes Wochenende ins volle Mannschaftstraining einsteigen werden können", erklärt der Bundesliga-Boss. "Ein Meisterschaftsbetrieb ist nicht möglich, wenn ein ganzer Kader in Quarantäne muss und eine ganze Mannschaft ausfällt", ist Ebenbauer überzeugt. "Wir müssen innerhalb der nächsten Woche eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht. Wir müssen jetzt gemeinsame Lösungen finden, die wir gemeinsam präsentieren. Morgen gibt es die erste Arbeitsgruppen-Sitzung, von denen es mehrere geben wird. Spätestens Mitte der nächsten Woche wollen wir die Klubs informieren."

 17:37

Änderungen im Aufsichtsrat der Bundesliga nicht vorgesehen

 17:36

Liga-Chef: Müssen spätestens am 15. Mai mit Training beginnen

"Allen Seiten ist die Dringlichkeit bewusst, wir müssen bald mit dem Mannschaftstraining beginnen. Wir starten morgen mit einer Arbeitsgruppe, um Lösungen in der nächsten Woche zu finden", erklärt Ebenbauer.

 17:35

Erleichterte Lizenzbedingungen beschlossen

 17:34

Antrag auf Aufstockung abgelehnt

Mit fast 80 Prozent der Stimmen wurde der von Ried und Austria Klagenfurt eingebrachte Antrag um Aufstockung auf 14-Liga-Clubs abgelehnt.

 17:32

Start der Pressekonferenz: Liga-Chef Christian Ebenbauer am Wort

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 17:11

Insider-Infos: Bundesliga wird in nächster Saison nicht aufgestockt

ÖSTERREICH-Sport-Insider Philipp Scheichl erklärte im oe24.TV-Studio, dass es bereits erste Informationen geben soll, die darauf deuten, dass die Anträge von Ried und Austria Klagenfurt auf Erweiterung der Liga von 12 auf 14 Clubs nicht durchgegangen sein soll.

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 17:06

Große Sondersendung LIVE auf oe24.TV

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 17:03

Voraussichtliche Präsentation des Sitzungsergebnisses: 17:30 Uhr

Am Ende der, für 16 Uhr anberaumten, Sitzung der österreichischen Bundesliga werden die Ergebnise im Rahmen einer Presskonferenz präsentiert.

 17:03

Willkommen im oe24-Live-Ticker