Champions League

Milan gegen Tottenham gefordert

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Gareth Bale steht bei den "Spurs" vor dem Comeback.

Der in Italien schier unaufhaltsam Richtung Scudetto marschierende AC Milan steht in der Champions League vor dem Aus. Der siebenfache Sieger der höchsten europäischen Clubfußball-Trophäe muss im Achtelfinal-Duell mit Tottenham Hotspur an der White Hart Lane ein 0:1 aus dem Hinspiel drehen. Abseits des Schlagers in London am Mittwoch (20.45 Uhr/live ORF eins und Sky) peilt der in der deutschen Bundesliga strauchelnde FC Schalke 04 gegen Valencia vor heimischer Kulisse das Viertelfinale an.

Leicht wird die Aufgabe für Milan keinesfalls. Die "Spurs" haben bei ihrem Debüt in der Königsklasse aufgezeigt und wollen nun auch den ersten prominenten Skalp holen. Aufgrund des knappen Vorsprungs zurücklehnen will sich Tottenham nicht. "Es ist nicht unser Stil, uns 90 Minuten lang auf einem 1:0 auszuruhen. Wir werden attackieren und sie unter Druck setzen", kündigte Trainer Harry Redknapp an.

"Erschreckt die Gegenspieler zu Tode"
Schlüssel zum Erfolg gegen eine ersatzgeschwächte Milan-Elf soll die wieder komplette Flügelzange der Londoner sein. Der aufgrund einer Rückenblessur sechs Wochen verletzt ausgefallene Gareth Bale steht vor einem Comeback in der Start-Elf. Der Waliser soll gemeinsam mit Aaron Lennon die Flanken der Italiener bearbeiten. "Wenn Gareth mit dem Ball zu laufen beginnt, erschreckt er die Gegenspieler zu Tode", meinte Redknapp über seinen auf dem Transfermarkt hoch gehandelten Mittelfeldmann.

Mit Vizeweltmeister Rafael van der Vaart kehrt bei Tottenham eine weitere zuletzt verletzte Stammkraft zurück. Der Niederländer musste seit dem durch ein Konter-Tor von Peter Crouch sichergestellten Sieg im San Siro aufgrund einer Wadenverletzung pausieren.

Nur ein Sieg auf britischem Boden
Chancenlos sieht sich Milan trotzdem nicht. Die mit dem Erfolgserlebnis eines 1:0 gegen Juventus nach London gereisten Mailänder dürften auch zur Kenntnis genommen haben, dass Tottenham bei aller Offensivstärke jederzeit für einen Gegentreffer gut ist. Allein in den jüngsten beiden Liga-Spielen gegen Wolverhampton und Blackpool kassierten die Spurs in Summe sechs Tore.

"Eines muss gesagt werden: Tottenham spielt guten Fußball, aber sie sind sicher nicht unter den besten Teams Europas", meinte Trainer Massimiliano Allegri. Stürmer Robinho legte nach: "Unglücklicherweise haben wir im Heimspiel verloren. Aber wer sagt, dass wir in England nicht gewinnen können?" Dabei wäre ein Erfolg von Milan auf der britischen Insel ein selten gesehener. In 14 Auftritten bei englischen Clubs gingen die "Rossoneri" nur einmal als Sieger vom Feld und verloren neun Mal.

Schmerzliche Ausfälle
Nicht unbedingt für den Serie-A-Spitzenreiter spricht auch die Tatsache, dass im Gegensatz zu Tottenham gleich mehrere Stammspieler ausfallen. Vor allem im Mittelfeld plagen Allegri Personalsorgen. Andrea Pirlo und Massimo Ambrosini sind verletzt, Heißsporn Gennaro Gattuso gesperrt und Winter-Zugang Mark van Bommel nicht spielberechtigt. Der ehemalige Spurs-Akteur Kevin-Prince Boateng ist aufgrund einer Sprunggelenksverletzung fraglich. Milan setzt deshalb auch auf die 19-jährige deutsche Nachwuchshoffnung Alexander Merkel.

Schießen "Los Che" Felix Magath ab?
Schalke 04 baut im Parallelspiel in Gelsenkirchen auf den Vorsprung eines 1:1-Auswärtsremis in Valencia. Richtungsweisend werden könnte die Partie für Trainer Felix Magath, der bei den Fans seit Monaten angezählt ist. Mit einem Aus gegen die Spanier droht Magath ein vorzeitiges Ende seiner Ära beim in der Liga nur zehntplatzierten Platz deutschen Vizemeister. "Ich kann damit leben und fürchte nicht um meinen Job", wurde der 57-Jährige dieser Tage nicht müde zu betonen. Magath erklärte auch: "Unsere Ausgangslage ist gut, aber gefährlich. Ein 1:1 sieht besser aus, als es ist."

"Schalke wird keine Fehler vergeben"
Nicht mit dabei sein dürfte bei Schalke der am Knie verletzte Niederländer Klaas-Jan Huntelaar. Viel größer ist Valencias Respekt ohnedies vor Raul. Der langjährige Star von Real Madrid beförderte Schalke mit dem Ausgleichstreffer in seiner Heimat Spanien in eine angenehme Position. Aufseiten von Valencia schonte Trainer Unai Emery beim 2:1 gegen Mallorca am Samstag bereits seinen Champions-League-Torjäger Roberto Soldado (6 Treffer). "Schalke wird keinen Fehler unsererseits vergeben. Es wird ein Spiel, wo wir unsere Emotionen kontrollieren müssen", sagte Emery.

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