ECA

Clubs gegen Aufnahme von Olympia in Kalender

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Die von Karl-Heinz Rumenigge angeführte European Club Association (ECA) spricht sich gegen ein Symbiose von Fußball und Olympia aus.

Nach dem juristischen Scharmützel bei den Olympischen Spielen in Peking drängt die von Karl-Heinz Rummenigge angeführte European Club Association (ECA) im Streit um die Abstellungspflicht von Fußball-Profis auf eine schnelle Lösung für künftige Olympia-Turniere. "Es wird ein Treffen mit FIFA-Präsident Joseph Blatter geben", kündigte ECA-Chef Rummenigge in der "Sport Bild" an.

"Kalender nicht noch mehr aufblähen"
Die im Jänner gegründete Nachfolge-Organisation der G 14, der Vereinigung der europäischen Top-Clubs, will dabei vehement gegen die von Blatter in Peking angekündigte Aufnahme des Olympia-Turniers mit U23-Mannschaften in den Spielkalender des Internationalen Fußball-Verbandes FIFA plädieren. "Wir dürfen den Kalender nicht noch mehr aufblähen. Es muss Schluss mit den Begehrlichkeiten sein. Es kann nicht sein, dass die Vereine ihre Spieler bezahlen, und die sind ständig mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz", sagte Rummenigge.

Zudem will die ECA mit Unterstützung von UEFA-Präsident Michel Platini die Altersgrenze weiter senken. "Platinis Idee ist, dass künftig reine U-19-Mannschaften teilnehmen. Es wird vielleicht auf einen Kompromiss hinauslaufen. Ich halte die Teilnahme von U-21-Teams für einen möglichen gemeinsamen Weg. Die Clubs müssten sich dann zur Abstellung ihrer Spieler verpflichten, ohne dass Olympia in den internationalen Spielkalender aufgenommen wird", erklärte Rummenigge den Standpunkt der ECA.

Weil es sich um ein rein europäisches Problem handle, habe er UEFA-Boss Platini angerufen und um die Teilnahme an dem terminlich noch nicht fixierten Treffen mit Blatter gebeten. "Nicht mit am Tisch sitzen wird das Internationale Olympische Komitee", kündigte Rummenigge an.

Streit in Peking
Bei den Olympischen Spielen in Peking hatte es heftige Auseinandersetzungen zwischen den Bundesligavereinen, den nationalen Verbänden und der FIFA um die Abstellung etlicher Profis gegeben. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte in einem Grundsatzurteil zugunsten der Vereine entschieden, dass diese ihre Spieler nicht abstellen müssten. Dennoch spielten viele Stars wie Messi (Barcelona) oder Diego (Bremen) in Peking.

Blatter hatte nach der juristischen Niederlage angekündigt, das Olympia-Turnier bereits im kommenden Jahr in den Spielkalender aufnehmen zu wollen. Damit würde künftig eine Abstellungspflicht für die Clubs bestehen. Allerdings sollen in London 2012 nur noch reine U23-Teams, also ohne die bisher erlaubten drei älteren Spieler, antreten.

Pro Altersbeschränkung
Einig sind sich Rummenigge und Blatter in der Ablehnung des von IOC-Präsident Jacques Rogge unterbreiteten Vorschlages, die Altersbeschränkung künftig ganz aufzuheben, damit auch die Top-Stars bei Olympia dabei sein können. "Ich kann schon jetzt sagen, dass es hundertprozentig keine Zustimmung dazu geben wird", sagte Rummenigge. Blatter hatte bereits in Peking keinen Hehl daraus gemacht, dass er keine Konkurrenz-Veranstaltung zur alle vier Jahre stattfindenden Weltmeisterschaft dulden wird.

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