Entscheidung gefallen

EM 2024 findet in Deutschland statt

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Die EM 2024 geht an Deutschland - Türkei schaut durch die Finger.

Das UEFA-Exekutivkomitee hat am Donnerstag in Nyon den Ausrichter der Europameisterschaft 2024 bekannt gegeben. Das Bewerbungsteam um Botschafter Philipp Lahm und Bundestrainer Joachim Löw setzte sich im Duell mit der Türkei durch.

"Ich freue mich, dass man mit unseren Argumenten und unserem Konzept eine Kandidatur erfolgreich gestalten kann", sagt DFB-Präsident Reinhard Grindel. Als Spielorte beim ersten großen Turnier in Deutschland seit der WM 2006 sind Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt vorgesehen. Deutschland richtet zum zweiten Mal nach 1988 eine EM aus. Die Türkei scheiterte wie zuletzt bei den Anläufen für die EM 2008, 2012 und 2016.

Deutschland punktete in seiner Bewerbung vor allem mit den vorhandenen Stadien sowie der bestehenden Infrastruktur und wirtschaftlicher Stabilität. Die zehn Austragungsorte der EM 2024 hat der DFB schon festgelegt. Es sind dies Berlin, München, Dortmund, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, Gelsenkirchen und Frankfurt. Das Olympiastadion in der Hauptstadt mit einer Kapazität von 70.000 Zuschauern ist der logische Kandidat für das Finale.

In fast allen objektiven Entscheidungskriterien hatte die deutsche Bewerbung besser abgeschnitten als die türkische. Diese hatte vor allem für das fehlende Menschenrechtskonzept und aufgrund finanzieller Risiken schlechte Bewertungen durch die UEFA-Prüfer kassiert. Die Türkei hat bisher kein großes Fußballturnier durchgeführt. Sie scheiterte wie bei den vergeblichen Anläufen für die EM 2008, 2012 und 2016. Nach Angaben von DFB-Präsident Reinhard Grindel votierten zwölf Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees für die deutsche Bewerbung, vier für die türkische. Eine Stimme war ungültig.

Lahm verspricht "riesengroßes Fest"

Lahm, der die Funktion des EM-Cheforganisators übernehmen wird, versprach ein "riesengroßes Fest" in sechs Jahren. "Wir sind sehr gastfreundlich und offen, das wollen wir zeigen", sagte der Weltmeister von 2014 nach der Entscheidung. Deutschland habe "tolle Stadien" und "Zuschauer, die es lieben, ins Stadion zu gehen."

Aus der Ferne richtete ÖFB-Präsident Leo Windtner seine Glückwünsche aus. "Wir gratulieren dem DFB herzlich zum Zuschlag für die EURO 2024. Unsere deutschen Kollegen haben schon oft bewiesen, welch tolle Gastgeber sie sind. Aus österreichischer Sicht wäre es natürlich ein Traum, bei der Endrunde im Nachbarland dabei zu sein", meinte Windtner in einem Statement.

Genau drei Monate nach dem blamablen Aus nach der WM-Gruppenphase in Russland durfte der DFB damit zumindest auf dem fußballpolitischen Parkett wieder einen wichtigen Sieg feiern. Und auch für den zuletzt unter anderem durch die Affäre um Mesut Özil angeschlagenen Verbands-Präsidenten Grindel stellt der Zuschlag einen wichtigen Befreiungsschlag dar. Er kündigte große Anstrengungen für ein erfolgreiches Turnier an. "Wir werden ab morgen alles dafür tun, den Erwartungen gerecht zu werden", sagte Grindel. "Ich spüre Verantwortung. Wir wissen, was dieses Turnier bedeutet".

Die EM 2020 findet in zwölf europäischen Ländern statt. Beim Multi-Nationen-Turnier werden drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale in München ausgetragen.

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 15:24

Damit gewinnt der Favorit!

Deutschland jubelt! DFB-Präsident Grindel bedankt sich für das Vertrauen.

 15:22

EM 2024 in Deutschland

Die Entscheidung ist gefallen!

 15:21

Ceferin kommt auf Bühne

Der UEFA-Präsident wird den Ausrichter bekannt geben.

 15:17

Einblicke in Bewerbungen

Die Bewerbungsvideos der Kandidaten werden vorgespielt. Im deutschen Spot spielen Uwe Seeler und Philipp Lahm mit.

 15:12

Es geht los

Doch vor der Verkündung werden noch die Highlights der EM von damals bis heute gezeigt.

 15:07

Es tut sich etwas...

Endlich! Die Abordnungen der Türkei und von Deutschland haben Platz genommen und warten auf die Verkündung.

 14:58

Für Deutsche steht viel am Spiel

Ein EM-K.o. jedenfalls wäre für den deutschen Fußball auf den Tag genau drei Monate nach dem WM-Scheitern in Russland der nächste Nackenschlag. Die sonst so große internationale Reputation wäre perdu, Struktur- und Personaldiskussionen im DFB wären die logische Folge. DFB-Präsident Reinhard Grindel machte nicht zuletzt in der Rassismus-Debatte um Mesut Özil keine besonders gute Figur, dazu öffentlich gewordene E-Mails, die ihn in ein unglückliches Licht rücken - hinter vorgehaltener Hand mehren sich aufgrund der möglichen Angriffsflächen kritische Stimmen.

 14:55

Geht die UEFA auf Nummer sicher?

Will man auf Nummer sicher gehen, ist Deutschland im Vorteil. "Die Organisation der Euro 2020 in zwölf verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Regularien ist eine Hölle. Für 2024 will die UEFA kein Risiko eingehen, und mit Deutschland besteht die Gewissheit, dass alles pünktlich fertig und perfekt funktionieren wird", zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP einen UEFA-Insider.

 14:49

UEFA lässt sich Zeit

Allgemeines gespanntes Warten auf die Verkündung...

Den Deutschen, die neben den Weltmeisterschaften 1974 und 2006 auch die EM 1988 ausgetragen haben, macht freilich der am vergangenen Freitag veröffentlichte UEFA-Evaluationsbericht Hoffnung, in dem der DFB besser bewertet wurde als die Türkei. Die wurde etwa dafür kritisiert, dass ein Aktionsplan zum Thema Menschenrechte fehle. Deutschland sei zudem in Sachen Infrastruktur überlegen, die zehn Stadien haben größere Kapazitäten und damit das Potenzial für höhere Einnahmen bei den 51 Spielen. Eine Garantie bietet das technische Zeugnis aber nicht. So schnitt Katar vor der Vergabe der WM 2022 mit Abstand am schlechtesten ab und bekam den Zuschlag der FIFA.

 14:39

Türkei scheiterte bereits mehrmals

Dreimal scheiterte die Türkei bereits mit einer EM-Bewerbung für die Turniere 2008, 2012 und 2016 denkbar knapp mit 6:7-Stimmen an Frankreich. "Wir glauben, dass wir jetzt an der Reihe sind", erklärte Yildirim Demirören, Chef des türkischen Verbands. Jetzt setzt man auf die Erschließung neuer Fußball-Märkte als Tor gen Osten und vor allem auf eine im Gegensatz zu Deutschland bedingungslose Unterstützung durch die eigene Regierung. Präsident Erdogan ist großer Fußball-Fan und hat sich persönlich in den Wahlkampf eingeschaltet. Das kommt wohl speziell bei Wahlmännern aus Osteuropa gut an, wo der Politiker nicht so umstritten ist wie etwa in Deutschland oder Österreich. Die Türkei wirbt unter dem Motto "gemeinsam teilen" vor allem mit ihrer geografischen Lage zwischen Europa und Asien und der kulturellen Vielfalt der geplanten neun Austragungsstätten von Istanbul bis Gaziantep an der syrischen Grenze.

 14:31

Erdogan braucht Zuschlag

Für den türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wäre der Zuschlag ein Sieg in einer krisengeschüttelten Zeit - umso mehr, weil die Deutschen als Favorit ins Rennen gehen. Erdogan reist just am Donnerstag nach Deutschland und wird voraussichtlich dort von der Entscheidung erfahren. Mit seinem Besuch will er die Beziehungen zu Deutschland und Europa wieder verbessern. Nachdem er sich mit den USA überworfen und sein Land in eine Währungskrise manövriert hat, braucht er Freunde und Erfolge.

Der britische Journalist Patrick Keddie, der über den türkischen Fußball ein Buch geschrieben hat, sagt, für Erdogan sei es eine Win-win-Situation: "Wenn die Türken gewinnen, ist es für Erdogan eine gute Gelegenheit, sich ins Rampenlicht zu stellen. Wenn sie den Zuschlag nicht erhalten, kann er natürlich sagen, dass Europa die Türkei unfair behandelt."

 14:31

Deutschland war vor Türkei dran

Der Deutsche Fußball-Bund konnte am (heutigen) Donnerstag bei der Vergabe der Fußball-EM 2024 in Nyon seine Bewerbung zuerst vor den 17 Wahlleuten aus der UEFA-Exekutive präsentieren. Per Losentscheid erhielt der DFB den Vortritt vor Mitbewerber Türkei, der anschließend an der Reihe war.

 14:23

Wer sitzt im Gremium?

Wahlberechtigt und anwesend sind: Aleksander Ceferin (Slowenien), Karl-Erik Nilsson (Schweden), Fernando Gomes (Portugal), Grigori Surkis (Ukraine), Michele Uva (Italien), David Gill (England), Zbigniew Boniek (Polen), Sandor Csanyi (Ungarn), John Delaney (Irland), Peter Gillieron (Schweiz), Florence Hardouin (Frankreich), Juan Luis Larrea Sarobe (Spanien), Borislaw Michajlow (Bulgarien), Davor Suker (Kroatien), Michael van Praag (Niederlande), Andrea Agnelli (Italien), Ivan Gazidis (Großbritannien)

 14:22

Präsentationen sind zu Ende

Die Präsentationen begannen um 13.00 Uhr. Der deutsche EM-Botschafter Philipp Lahm, Bundestrainer Joachim Löw, Integrationsbotschafterin Celia Sasic, Bewerbungsleiter Markus Stenger und DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius beantwortetetenFragen von den wahlberechtigten Funktionären. Darunter befand sich auch der Italiener Andrea Agnelli, wie aus der Teilnehmerliste der UEFA hervorging. Die Teilnahme des Präsidenten von Juventus Turin stand zuletzt noch infrage.

 14:20

Herzlich willkommen zum oe24-LIVE-Ticker!

Ab 14:45 wird die UEFA darüber entscheiden, wo die EM 2024 stattfindet. Oe24 tickert für Sie LIVE!