Als Reaktion auf die Aufhebung der lebenslangen Sperre wegen Missbrauchsvorwürfen von Haitis Ex-Verbandschef, Yves Jean-Bart, hat die FIFA das Urteil angefochten.
Die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) weise "einige sehr schwerwiegende formelle und materielle Mängel" auf, teilte der Fußball-Weltverband am Montag mit. Die FIFA habe aus diesem Grund Beschwerde beim Schweizer Bundesgericht eingelegt.
Wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von teils minderjährigen Spielerinnen hatte die FIFA-Ethikkommission den Ex-Präsidenten des haitianischen Fußballverbandes im November 2020 lebenslang für Fußballtätigkeiten gesperrt. Zudem wurde Jean-Bart zu einer Geldstrafe von einer Million Schweizer Franken (etwa eine Million Euro) verurteilt. Mitte Februar gab der CAS Jean-Barts Berufung statt und hob die Sperre wegen unzureichender Beweise auf.
Scharfe Kritik am Urteil
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und die Spielergewerkschaft Fifpro kritisierten das Urteil scharf. Jean-Bart wies die Vorwürfe als Schmierkampagne gegen ihn zurück und kündigte seine Rückkehr an die Spitze des Verbands FHF an.
Die FIFA kritisierte in ihrer Stellungnahme, dass wichtige Beweismittel, die von ihr vorgelegt wurden, nicht in die Entscheidung des CAS einbezogen wurden. Mit der Beschwerde beim Schweizer Bundesgerichts habe der Verband die Aufhebung und Rückweisung des Urteils an das CAS beantragt. "Die FIFA setzt sich weiterhin mit aller Kraft für den Schutz von Opfern sexuellen Missbrauchs und Fehlverhaltens im Fußball ein und wird auch in Zukunft keine solchen Taten tolerieren", heißt es.