Frenkie Schinkels soll den SK Austria Kärnten vor dem Abstieg aus der T-Mobile Fußball-Bundesliga bewahren.
Der ehemalige Austria-Meistermacher soll den Club, der erst im Vorjahr von Pasching nach Klagenfurt transferiert worden war, vor dem Abstieg aus der T-Mobile Fußball-Bundesliga bewahren. Schinkels übernimmt beim Tabellenletzten mit sofortiger Wirkung das Traineramt von Klaus Schmidt. Das gab Kärnten-Präsident Mario Canori am Sonntag bekannt.
"Letzter Rettungsanker"
"Das ist der letzte
Rettungsanker, den wir werfen", betonte Canori. Nach dem 0:3 am Samstag in
Ried fehlen den Kärntnern weiterhin drei Punkte auf das rettende Ufer in
Form von Platz neun, den derzeit der FC Wacker Innsbruck einnimmt. Schinkels
fungiert damit für den Rest der Saison als Sportdirektor und Trainer in
Personalunion. Erst Mitte Jänner war der gebürtige Niederländer nach
Klagenfurt gekommen. "In den restlichen elf Spielen werden wir keinen
Sportdirektor mehr suchen", begründete Canori.
Schmidt wird freigestellt
Mit dem bisherigen Trainer Schmidt, der
schon unter Walter Schachner bis Dezember als Co-Trainer tätig gewesen war,
will sich Canori am Montag über seine Freistellung einigen. "Persönlich tut
es mir um Schmidt leid. Ich habe morgen ein persönliches Gespräch mit ihm,
da werden wir die weiteren Schritte abklären", erklärte der Clubchef. "Die
Lösung muss aber einvernehmlich sein." Unter Führung von Schmidt haben die
Kärntner in vier Spielen drei Punkte eingefahren - Torverhältnis 1:9.
Hoffen auf Trendwende
Mit Schinkels hofft das
Tabellenschlusslicht auf eine Trendwende. "Ich habe mich beim Trainer bis
jetzt nicht eingemischt. Aber ich habe eine andere Fußball-Philosophie",
erklärte Schinkels. "Wir müssen selbstbewusster auftreten, Tore schießen und
Spiele gewinnen. Wir können nicht mehr auf Umfaller der anderen warten,
sonst ist es zu spät." Es sei noch Licht am Ende des Tunnels. "Allerdings
wird es immer weniger, das muss ich zugeben. Die Situation ist sehr
gefährlich."
"Tief drinnen im Abstiegskampf"
Einigen Spielern hatte
Schinkels schon nach dem Spiel in Ried die Rute ins Fenster gestellt. "Der
Trainer hat das Vertrauen, das er in die Spieler gesetzt hat, von vielen
nicht zurückbekommen. Einige halten vielleicht die Zeitung verkehrt, aber
wir sind tief drinnen im Abstiegskampf. Mit einem anderen Trainer werden
andere Sitten einziehen", versprach der ehemalige ÖFB-Teamspieler, der
zuletzt im Herbst als Trainer des überlegenen Tabellenführers 1. FC
Vöcklabruck in der Regionalliga Mitte tätig gewesen war.
"Wir hoffen, dass das System Schinkels besser funktioniert als das System Schachner/Schmidt", erklärte Canori. Schachner war im Dezember erst von Schmidt als Cheftrainer abgelöst worden, ehe er im Jänner auch von seinen Funktionen als Sportdirektor freigestellt wurde. Der ehemalige Meistermacher des GAK hatte das Traineramt mit der Übersiedelung des Clubs von Pasching nach Kärnten angenommen.
Austria zum Meistertitel
Schinkels hatte die Wiener Austria 2006
gemeinsam mit Peter Stöger zum Meistertitel geführt, ehe noch im selben Jahr
die Entlassung folgte. Seine zusätzlichen Aufgaben in Kärnten übernimmt der
45-Jährige per sofort. Schinkels wird bereits am Montag das
Abschlusstraining leiten und am Dienstag im Heimspiel gegen Sturm Graz auf
der Bank sitzen. "Es ist wichtig, dass wir unsere Probleme sofort bei den
Hörnern packen", erklärte der Mann, in den Kärnten seine ganze Hoffnung
setzt.