Salzburg siegt im Top-Spiel der 12. Runde

4:1 - Bullen hängen Verfolger Sturm ab

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Salzburg ist nach einem "Wackler" in Altach (1:1) zurück auf der Siegesstraße. Gegen den ersten Verfolger Sturm setzen sich die Bullen deutlich mit 4:1 durch.

Red Bull Salzburg hat auch den härtesten Konkurrenten in der Fußball-Bundesliga in die Schranken gewiesen. Der Serienmeister feierte am Sonntag zum Abschluss der 12. Runde im Schlager gegen Sturm Graz einen ungefährdeten 4:1-(2:0)-Erfolg und vergrößerte den Vorsprung auf den Tabellenzweiten auf bereits elf Punkte. Den elften Sieg im zwölften Spiel fixierten Rasmus Kristensen (5.), Doppel-Torschütze Karim Adeyemi (22., 81.) und Goalie Jörg Siebenhandl mit einem Eigentor (74.).

Jakob Jantscher war zwischenzeitlich der Anschlusstreffer zum 1:2 (50.) geglückt, für ihn war es der siebente Saisontreffer. Damit ist er gleichauf mit seinem Teakollegen Kelvin Yeboah die Nummer zwei in der Liga hinter Adeyemi, der seine Führung mit nun zehn Treffern ausbaute. Salzburg ließ nach dem 3:1-Erfolg in der Champions League gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch überhaupt keinen Leistungsabfall erkennen, ist im Kalenderjahr 2021 in Liga-Heimspielen weiter unbesiegt und hat zu Hause nun schon in 43 Ligapartien in Folge getroffen. Bei Sturm zeigt die Tendenz nach unten, vier der jüngsten fünf Pflichtspiele wurden verloren, darunter zuletzt das 0:1 in der Europa League gegen Real Sociedad am Donnerstag.

Jaissle vertraute auf CL-Elf

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle vertraute vor 16.512 Zuschauern jener Startelf, die gegen Wolfsburg begonnen hatte. Die Grazer mussten ihre Anfangself kurzfristig umbauen, da Kapitän Stefan Hierländer beim Aufwärmen wegen einer leichten Knieverletzung passen musste. Der von Hoffenheim gekommene Alexandar Borkovic debütierte von Beginn an im Sturm-Dress als Linksverteidiger, Amadou Dante rückte dafür eine Etappe nach vor ins Mittelfeld.

Die neu zusammengestellte Seite hatte so ihre liebe Mühe, bei den Salzburgern lief der Ball sehr gut. Sturm-Goalie Siebenhandl war bereits in der 2. Minute bei einem Adeyemi-Schuss gefordert. Drei Minuten später fixierte Kristensen den Traumstart. Die Hausherren schalteten sehenswert um, über Nicolas Seiwald, Noah Okafor, Luka Sucic und Okafors Ferse landete der Ball beim Rechtsverteidiger, der in Torjägermanier zum vierten Mal in dieser Saison abschloss.

Salzburg verpasste frühzeitige Entscheidung

Die nächste Chance führte zum nächsten Treffer. Nach einem Ulmer-Zuspiel setzte sich Okafor im Laufduell mit dem Ex-Salzburger David Affengruber durch und seine Hereingabe mit dem Außenrist verwertete Adeyemi in der Mitte mühelos. Die Salzburger nutzten jene Räume bestens aus, die ihnen die Grazer anboten. Doch die Steirer konnten auch nach vorne Akzente setzen und kamen zweimal dem Anschlusstreffer nahe. Nach idealem Gorenc-Stankovic-Lochpass lief Jantscher alleine auf Philipp Köhn zu, fand allerdings seinen Meister im Schweizer Schlussmann (35.). Zwei Minuten danach ging ein Yeboah-Kopfball drüber. Doch Salzburg hätte auch den Sack endgültig zumachen können, Nicolas Seiwald setzte einen Volley aus sechs Metern über das Gehäuse (40.).

Goalie Siebenhandl mit kuriosem Blackout

Nach Wiederbeginn meldeten sich die Grazer schnell zurück. Köhn konnte einen Yeboah-Schuss nur kurz abwehren und Jantscher staubte aus kurzer Distanz ab. Die Gastgeber ließen sich davon aber nicht beeindrucken, legten sofort wieder einen Gang zu und erarbeiteten sich Chance um Chance. Okafor (53., 58.) und Seiwald (59.) fehlte die Effizienz, ein Elfmeter nach Foul an Adeyemi wurde nach Videostudium wegen eines vorangegangenen Vergehens zurecht zurückgenommen (54.).

Gegentor Nummer drei machten sich die Grazer selbst. Eine alles andere als scharfe Wüthrich-Rückgabe konnte Siebenhandl nicht bändigen und der Ball kullerte ins Tor, der Rettungsversuch im Nachfassen kam hinter der Linie. Für den Schlusspunkt sorgte Adeyemi mit einem wuchtigen Schuss im Strafraum, nachdem er sich den nötigen Platz verschafft hatte. Salzburg zeigte damit, dass das jüngste 1:1 in Altach nur ein Ausrutscher war. Sturm wurde wie beim 3:1 in Graz zum Saisonauftakt besiegt.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): "Die Mannschaft hat über 90 Minuten vollkommen das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, dass wir als Sieger vom Platz gehen. Das macht mich extrem stolz. Ich schaue schon jetzt auf die Tabelle, kann sie auch lesen, aber Richtung Meisterschaft werdet ihr nichts Anderes von mir hören, dafür ist die Saison zu jung. Wir sind derzeit extrem gut drauf und wollen diese Leistung auch weiterhin konstant abrufen. Nicht außer Acht zu lassen ist die Punkteteilung, dann wären es aktuell nur noch fünf Punkte Vorsprung. Es geht so schnell im Fußball, Sturm Graz ist gut, das haben sie auch bewiesen. Bis zum Ende werden sie uns auf den Fersen bleiben."

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): "Es war ein durchwachsenes Spiel mit einem absolut verdienten Sieger. Die Anfangsphase war vorentscheidend, wir haben es nicht geschafft, geschlossen aufzutreten. Das hatte aber auch seine Gründe. Wir mussten kurzfristig Hierländer vorgeben, deshalb sind wir auf der so wichtigen Achterposition richtig dünn besetzt. Wir mussten kurzfristig das ändern, was wir uns vorgenommen hatten für das Spiel. Wir haben aber schon gespürt, dass es Möglichkeiten gibt, das 2:1 hat uns Zuversicht gegeben, aber letztendlich war mit dem 3:1 Game over. Es ist schade, weil es gerade in einer Phase passiert ist, wo wir dran waren. Aber Jörg (Anm.: Siebenhandl) hat uns schon so viel gerettet. Im Fußball gibt es immer wieder solche Phasen, er als Person ist gefestigt, als Mannschaft sind wir für ihn zu 100 Prozent da."
 

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