Manfred Schmid und die Austria haben sich den Start in die neue Saison sicher anders vorgestellt.
In Ried setzte es für die Wiener zum Auftakt ein 1:2, im Europacup dann die Schmach gegen Breidablik. Alles andere als ein Sieg im ersten Heimspiel der neuen Bundesliga-Saison am Sonntag (ab 17 Uhr LIVE im Sport24-Ticker) gegen die WSG Tirol wäre für die Austria der nächste Rückschlag.
Nach dem völlig misslungenen Europacup-Auftritt traf die Delegation der Violetten Freitagfrüh wieder in Wien ein. Regenerieren stand am Programm. "Noch wichtiger wird sein, mental wieder auf der Höhe zu sein", meinte Sportdirektor Manuel Ortlechner. Trainer Schmid sagte: "Wir brauchen Erfolge, wenn es geht so schnell wie möglich." Laut der sportlichen Führung soll die erste Aufarbeitung der Blamage in der Conference-League-Qualifikation selbstkritisch ausgefallen sein.
Ortlechner: "Die Mannschaft braucht noch"
Ortlechner sprach von Stabilität, die der Austria noch fehle. In der neu zusammengestellten Defensive zeigten die Wiener erneut Schwächen. Auch offensiv kam man kaum ins Spiel. "Es war klar, dass die Mannschaft noch ein wenig brauchen wird", meinte Ortlechner. Auf die Frage zu den eigenen Erwartungen will sich der Ex-Profi erst nach fünf bis sieben Runden festlegen. "Man kann aber nicht ausgehen, dass wir Red Bull Salzburg ein Haxl stellen."
Ein Hoffnungsträger ist der 18-jährige Noah Ohio. Der von RB Leipzig ausgeliehene Stürmer könnte Tempo ins Spiel der Austria bringen. "Aber man muss ihm Zeit geben. Wir werden sehen, wie weit er im Training ist", meinte Schmid. Grundsätzlich stünde Ohio zur Verfügung. Anders als Marvin Martins. Der Rechtsverteidiger plagt sich mit Adduktorenproblemen und wird auch gegen die WSG eher fehlen.
Junge Austria-Talente bekommen Chance
Gegen Breidablik saßen erneut junge Akteure mit wenig Erfahrung auf der Ersatzbank. Sie sollen laut Schmid ihre Chancen erhalten. "Ich scheue mich auch nicht davor, junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen", meinte der Nachfolger von Peter Stöger. Die Austria ist gegen die Wattener seit vier Liga-Spielen ungeschlagen. In der heimischen Generali Arena gab es zuletzt im Jänner ein 2:2. Die WSG spielte die Saison anders als die Austria in der Meistergruppe zu Ende.
In Tirol blieben die Ergebnisse des Gegners nicht verborgen. "Dass bei der Austria schon leicht Feuer am Dach ist, ist ja klar. Aber wir sind gut damit beraten, uns auf uns zu konzentrieren", sagte Trainer Thomas Silberberger. Wie die Wiener befinde sich auch sein Team in der Findungsphase. "Die Austria hat aber bereits zwei Pflichtspiele mehr. Wir sind gut damit beraten, in der Außenseiterrolle nach Wien zu fahren. Wohl wissend, dass die Qualität da ist, um am Verteilerkreis was zu holen, wenn alles passt", meinte der WSG-Coach.
Bei Wattens könnten in Wien-Favoriten ebenfalls Neuzugänge erstmals in der Liga zu sehen sein. Der von Juventus Turin ausgeliehen Giacomo Vrioni wird beginnen, wie Silberberger verriet. Der 22-jährige Angreifer fehlte beim 1:1 gegen die Admira aufgrund muskulärer Probleme. Im Mittelfeld steht der Däne Bror Blume vor seinem Debüt, auch der vom LASK geholte Valentino Müller könnte beginnen. In der Abwehr wird Felix Bacher anstelle des erkrankten Maxime Awoudja starten.
Silberberger hofft auf zwei weitere Zugänge, ein Legionärsplatz wird frei. Torhüter Ferdinand Oswald wird in den kommenden Wochen die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. Ab der 3. Runde wird der Bayer den Platz im Gehäuse für drei Partien dennoch abgeben. Benjamin Ozegovic wird in diesen Spielen im Tor stehen. Dies sei mit dem Ersatztorhüter laut Silberberger so ausgemacht. In der Vorsaison durfte Ozegovic in der Meistergruppe in den Partien gegen Rapid und Salzburg im Tor stehen.