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Prohaska erinnert sich an bedrohliche Tribünen und zu wenige Duschen.

Veilchen-Feier in Favoriten: Die Wiener Austria hat am Montag den offiziellen Spatenstich für die Generali-Arena begangen. Die künftige Heimat der Violetten wird in den kommenden zwei Jahren fast gänzlich neu errichtet und zu einem Vier-Sterne-Stadion nach UEFA-Kriterien aufgemotzt. Die Eröffnung soll im Juli 2018 erfolgen, sagte Austria-Vorstand Markus Kraetschmer im APA-Gespräch.

Violette Prominenz vor Ort
Zum heutigen Ritual ließ der Traditionsklub jede Menge Prominenz aufmarschieren. Neben Präsident Wolfgang Katzian, Trainer Thorsten Fink sowie Ex-Austria-Spieler und -Trainer Herbert Prohaska griff auch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), gewissermaßen Chef-Austrianer im Rathaus, zum Spaten und stach für die Fotografen und Kameras in den extra aufgestreuten violetten Sand. Dahinter hatte auch die Kampfmannschaft Aufstellung genommen, um dem "historischen Moment" beizuwohnen.

Wobei die Bauarbeiten am Oval beim Verteilerkreis - dem früheren Horr-Stadion - eigentlich schon begonnen haben. Die über 30 Jahre alte Nord- sowie die Westtribüne wurden bereits abgerissen. Die erstere wird zu einem Business- und VIP-Areal inklusive darunter liegender Tiefgarage umgebaut. Die Westtribüne wiederum dient künftig als Familienzone mit Fansektor für Gastmannschaften. Beide Bereiche werden um zwei Ränge aufgestockt und somit an das Dachniveau der Osttribüne angeglichen.

Eröffnung Sommer 2018
Fertig werden will man damit bis Frühjahr 2018. Dann folgt noch der Innenausbau, "sodass wir das Stadion im Sommer 2018 mit einem würdigen Spiel eröffnen können", so Kraetschmer. Stattfinden wird die erste Partie auf neuem Rasen im Juli 2018. Bis dahin muss man noch mit dem Ernst-Happel-Stadion vorliebnehmen. Über die Pläne, gegen wen das Eröffnungsmatch stattfinden wird, will der Austria-Vorstand derzeit noch nicht reden. Er rechnet aber insgesamt mit neuen Einnahmemöglichkeiten dank des Neubaus - nicht zuletzt deshalb, weil künftig mit 17.500 Sitzen mehr Fans in der Veilchen-Heimstätte Platz finden werden.

Stolz ist Kraetschmer jedenfalls auch auf den Nachhaltigkeitsschwerpunkt beim Neubau. Eine Fotovoltaikanlage wird etwa umweltfreundlichen Strom liefern, in Zisternen gesammeltes Regenwasser für die Rasenpflege verwendet. Die Generali-Arena wird außerdem dann schon an die U-Bahnlinie U1 angeschlossen sein, die bis Herbst 2017 bis Oberlaa verlängert wird und dabei auch eine Station am Verteilerkreis ("Altes Landgut") erhalten wird. Und dies würden bedeuten, "dass man das Sportbudget von der Kampfmannschaft weg bis zu den Kleinsten hinunter erhöhen kann".

Impuls für Austria
Alle Beteiligten hoffen jedenfalls auf positive Impulse. Katzian freute sich etwa über das "violette Schmuckkästchen des österreichischen Fußballs". Dieses werde die Basis für weitere Austria-Erfolge sein, zeigte er sich hoffnungsfroh.

Ähnlich sieht das der laut Selbstdefinition "Uralt-Violette" Häupl. Vom neuen Stadion werde ein "Spirit" ausgehen, der sich hoffentlich auf die Mannschaft übertragt. Der Bürgermeister verwies bei der Gelegenheit aber auch auf die Bedeutung des Großvorhabens für Favoriten und die ganze Stadt, spielte er beispielsweise auf das benachbarte Stadtentwicklungsprojekt "Viola-Park" an.

Die neue Arena ist Teil des S.T.A.R.-Projekts der Austria, im Zuge dessen neben dem Stadion (S) auch in Trainingsplätze (T), die Akademie (A) sowie ein Regionales Nachwuchszentrum (R) investiert wird.

Prohaska hat "hier schon viel erlebt"
Herbert Prohaska meinte heute im APA-Gespräch, dass er hier schon viele Entwicklungen miterlebt habe - "als Spieler, als Trainer und als Fan" - und erinnerte sich dabei an seine Anfangszeit. Damals habe der Platz noch "dramatisch anders" ausgesehen. "Da war eine Holztribüne und daneben ein paar Sitzbänke. Die Tribüne hat gekracht und 'gegrammelt'. Wir haben uns darunter umgezogen und hatten ständig Angst, dass sie einmal einbricht", blickte Prohaska zurück.

Um die Sanitäranlagen war es auch nicht gerade hervorragend bestellt: "Wir hatten ein Bad mit drei Duschen, wovon eine nicht funktioniert hat. Das heißt, wir mussten uns nach dem Spiel anstellen. Wenn du da am Schluss dran warst, war schon wieder eine Stunde um." Der Platz hätte vielleicht für die Landesliga gereicht, "aber wir waren glücklich, dass wir eine Heimat hatten", so Prohaska. Mit den Jahren sei das dann gewachsen und "in zwei Jahren wird hier das dastehen, was die Austria, die Spieler und die Fans brauchen".

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