Nach Sieg gegen Sturm

Barisic: "Kann kein Selbstvertrauen beim Billa kaufen"

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Hütteldorfern reicht Punkt in Klagenfurt - Barisic würde seinen Kickern gern Selbstvertrauen kaufen 

Im Kampf um Endrang vier in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga hat sich Rapid in eine aussichtsreiche Position gebracht. Durch den 3:2-Heimsieg am Sonntag über Sturm Graz reicht den Hütteldorfern in der letzten Runde am Samstag bei Austria Klagenfurt schon ein Remis, um die Teilnahme an der dritten Quali-Runde der Conference League zu fixieren. Die Wiener Austria hingegen muss zum Abschluss gegen Meister Red Bull Salzburg gewinnen und auf Kärntner Schützenhilfe hoffen.

Die Mannschaft von Peter Pacult hat bei drei Punkten Rückstand auf die Favoritner aufgrund des verlorenen direkten Duells keine Chance mehr auf Platz fünf. Dennoch ist Rapid-Trainer Zoran Barisic am Wörthersee auf harte Gegenwehr eingestellt. "Es wartet ein sehr schweres Spiel auf uns", prophezeite der Wiener.

Krimi am letzten Spieltag

In der letzten Runde kann laut Barisic noch viel passieren. "Man hat das in der deutschen Liga gesehen. Da war für Dortmund alles angerichtet, und auf einmal ist alles anders gekommen." Daher werde man konzentriert und offensiv zu Werke gehen, versprach der 53-Jährige. "Uns reicht ein Punkt, aber wir sind nicht so konzipiert wie zum Beispiel AS Roma, die nach Leverkusen fahren und ein 0:0 ermauern. Das können wir nicht. Wir wollen in Klagenfurt gewinnen."

Das Momentum spricht für Rapid, schließlich wurde gegen Sturm ein 0:2 in ein 3:2 verwandelt. Der erste Sieg nach sieben Pflichtspielen und gleichzeitig nach zehn Duellen mit den Steirern bestärkte Barisic in seiner hohen Meinung über die Rapid-Profis. "Wenn bei uns alles passt, können wir jedem Gegner Paroli bieten."

Allerdings fehle im Moment noch "das kleine Etwas", gestand der Coach. So wäre etwa mehr Selbstvertrauen wünschenswert. "Jetzt ist die Frage, wie ich ihnen das einpflanzen kann. Ich kann leider nicht zum Billa gehen und ein paar Gramm oder 5 Kilo Selbstvertrauen kaufen."

Zumindest eine Portion Zuversicht sollte der Auftritt gegen Sturm liefern. Nach einer guten halben Stunde deutete bei einer 2:0-Führung der Gäste alles auf einen Sieg der Grazer hin, Rapid war zu diesem Zeitpunkt wegen der Spielstände in den Parallelpartien sogar nur Sechster. "Das ist mir erst im Nachhinein erzählt worden", sagte Barisic.

Rapid dreht Spiel

Guido Burgstaller leitete mit seinem Anschlusstor in der 40. Minute die Wende ein. "Das hat uns ins Spiel zurückgebracht, plötzlich ist eine andere Mannschaft auf dem Platz gestanden", berichtete Barisic. "Es hat am Anfang die Energie gefehlt, die dann irgendwie - ich weiß nicht warum - zurückgekehrt ist."

Durch das bemerkenswerte Comeback ist Rapids Stadtrivale Austria nach dem 1:3 beim LASK Außenseiter im Rennen um Platz vier. Die Chance auf einen internationalen Startplatz haben die "Veilchen" dagegen sicher. Die Mannschaft von Michael Wimmer schließt die Saison zumindest auf dem fünften Rang ab, der einen Platz im Finale des nationalen Europacup-Play-offs bringt.

"Was auf den anderen Plätzen passiert, hat uns nicht zu interessieren, das können wir nicht beeinflussen. Wir müssen bei uns bleiben, liegen jetzt zwei Punkte dahinter. Im Fußball ist alles möglich", hat Wimmer Platz vier noch nicht abgeschrieben, legt den Fokus aber ganz auf das Kräftemessen mit dem bereits feststehenden Meister. "Wir haben gezeigt, dass wir auch solche Mannschaften bezwingen können. Es ist eine riesige Herausforderung. Wenn es so ist, dass wir am Ende des Tages Fünfter sind, dann gehen wir in die Play-offs und müssen über die Play-offs unser Ziel erreichen", erklärte der Deutsche.

Auf den Fünften der Meistergruppe wartet der Sieger des Play-off-Halbfinales, das der WAC gegen Austria Lustenau oder TSV Hartberg bestreitet.

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