Der Meister hat einmal mehr keinen Zweifel daran gelassen, dass er seine Serie fortführen will. Mit dem 2:0-Sieg im Schlager beim LASK hielt Salzburg am Sonntag nicht nur den Neun-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm Graz konstant, sondern zeigte sich einmal mehr auch souverän.
Das Aus in Europa sowie im ÖFB-Cup scheint den Fokus der "Bullen" höchstens noch geschärft zu haben. Coach Matthias Jaissle schwärmte von einem der "besten Auswärtsspiele" in dieser Saison.
Vor allem in der zweiten Hälfte verdiente sich sein Team vor fast ausverkauftem Haus (über 18.000) und in manchmal hitziger Atmosphäre auch am Feld der neuen LASK-Heimstätte dieses Prädikat. In der ersten noch lieferte der LASK dem Favoriten einen einigermaßen offenen Schlagabtausch, gerade am Anfang taten sich die Gäste etwas schwer. "Da war der LASK sogar etwas griffiger in der Partie. Wir haben sie aber beim Rausspielen auch zu Ballgewinnen eingeladen", gab Kapitän Andreas Ulmer zu. "Das haben wir dann abgestellt, sind immer besser reingekommen. In der zweiten Hälfte war es viel besser."
Das 1:0 durch Sekou Koita (54.), der an der Seite von Benjamin Sesko im Vergleich zum 4:2 bei Rapid ein neues Sturmduo bildete, ebnete Salzburg schließlich den Weg zum achten Ligasieg in Folge bzw. dem zehnten Liga-Auswärtssieg en suite. 19 Spiele ist man ungeschlagen. Kurz vor Beginn der Schlussphase glänzte Nicolas Seiwald nach einer schnellen Aktion samt Vorbereitung der "Joker" Noah Okafor und Maurits Kjaergaard mit dem Treffer zum Endstand (72.).
Extralob für Seiwald
Mittelfeldmann Seiwald, bekanntlich kein ausgesprochener Goalgetter, erhielt für sein viertes Saisontor, das dritte im Frühjahr, Extralob von Jaissle. "In den letzten Wochen zeigt er, dass er das auch kann und kreuzt definitiv öfter in der gegnerischen Box auf. Daran darf er anknüpfen", betonte der Deutsche. Insgesamt sprach er von einem "gelungenen, runden Abend" und einem "verdienten Sieg".
Bleibt auch in der letzten Grunddurchgangsrunde (Salzburg empfängt Altach, Sturm gastiert bei der WSG, der LASK in Hartberg) alles beim Alten, gehen Seiwald und Co. nach der Punkteteilung mit fünf Zählern Vorsprung auf Sturm bzw. neun auf den LASK in die am 5. April startende Meisterrunde. Ulmer will den Anspruch auf Meistertitel Nummer zehn in Folge von Beginn an untermauern. "Da waren wir immer sehr stark, das wollen wir auch jetzt gleich von Beginn an zeigen", meinte er.
Der LASK, der in der Phase nach dem Rückstand durch Ibrahim Mustapha und Moses Usor zwei brauchbare Ausgleichsmöglichkeiten vorfand, den Sieg des Konkurrenten aber nicht mehr ernsthaft gefährden konnte, ging erstmals im Frühjahr als Verlierer vom Platz. Nach zwei Remis in Folge gelang auch diesmal kein Sieg gegen den Ligadominator. "Es war ein beherztes Spiel meiner Mannschaft, besonders in der ersten Hälfte", resümierte Trainer Dietmar Kühbauer, der vor dem Spiel Offensivmann Robert Zulj kurzfristig mit Adduktorenbeschwerden ("ein herber Verlust") verlor. "Wir haben alles versucht, aber ich kann den Jungs nichts vorwerfen. Du brauchst gegen Salzburg eben keine gute oder sehr gute Leistung, sondern eine Topleistung."
Goalie Alexander Schlager, der mit mehreren Reflexen sein Team lange im Spiel gehalten hatte, bedauerte den "Nuller". "Das ist bitter. Denn phasenweise wäre sehr viel mehr drinnen gewesen", erklärte der gebürtige Salzburger, der mit einem Wechsel zu den "Bullen" im Sommer in Verbindung gebracht wird. Vorzuwerfen hatte er aber weder sich noch seinen Vorderleuten etwas. "Über 90 Minuten war das ganz ordentlich." Für die Meisterrunde sei das Resultat jedenfalls kein Dämpfer: "Wir wissen, dass sich das Rad dort von neuem zu drehen beginnt. Da müssen wir in einen Flow reinkommen. Wir sind hungrig darauf."