Kosten für die Beamten beim Spitzenspiel in Wien trägt einmal mehr die öffentliche Hand.
Vor einem Monat verkündete das deutsche Bundesverfassungsgericht, dass Bundesligisten für Polizeikosten bei Krawall-Spielen zahlen müssen. Pro Saison gibt es um die 50. Von 30 Millionen zusätzlichen Kosten war die Rede. In Österreichs Bundesliga gelten nur die Derbys in Wien, Graz und Linz als Risikospiele. Die Kosten für die Polizisten innerhalb der Stadions zahlt der Klub, die für die rund um die Veranstaltung außerhalb des Stadions trägt die öffentliche Hand.
Sonntag sind Rapid-Fanartikel verboten
Wie viele Polizisten Sonntag beim 344. Wiener Derby, dem ersten seit zehn Jahren ohne Auswärtsfans, in der Generali-Arena im Einsatz sein werden, entscheiden die Behörden. Es werden nach den Skandalszenen im September, die auf Rapids 2:1 in Hütteldorf folgten, viele sein. Danach gab es 23 Stadionverbote. Rapid und Austria bekamen jeweils 150.000 Euro Geldstrafe, verständigten sich darauf, die nächsten vier Derbys ohne Gästefans auszutragen. Sonntag ist sogar die Mitnahme von Rapid-Fanartikeln verboten. Rapid musste damals für den Polizeieinsatz rund 30.000 Euro bezahlen.
Ludwig: " ... dann muss auch eine neue Regierung gelingen"
Ein Polizist im Stadion kostet pro Stunde 34 Euro. Es wird jedoch einen Polizisten im Derbyeinsatz geben, der viel besser bezahlt wird: Schiedsrichter Julian Weinberger, der Freitag seinen 40. Geburtstag feierte. Im Zivilberuf ist er Revierinspektor in Hietzing. Das Schiedsrichterhonorar für ein Bundesligaspiel beträgt 1600 Euro. Als „normaler“ Polizist müsste er dafür 47 Stunden im Einsatz sein. Sein bisher letztes Spiel leitete Weinberger in Saudi-Arabiens Pro League. Den Spruch zum Derby lieferte Freitag Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zur Begrüßung bei der gemeinsamen Pressekonferenz von Rapid und Austria im Stadtsenatssaal des Rathauses, die knapp 35 Minuten dauerte, bei der von einem "Stehplatz" komplett zuhörte, was Austrias Finanzchef Halard Zagiczek, Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann sowie die Trainer Stephan Helm und Robert Klauß sagten: "Wenn man Austria und Rapid zusammenbringen kann, dann muss doch auch eine neue Regierung gelingen!"