Hofmann

"Dürfen nicht von wilden Sachen träumen"

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Ried bittet Rapid im Innviertel zum Schlüsselspiel für beide.

Nach dem 3:1-Erfolg im Cup-Viertelfinale gegen St. Pölten geht es für Fußball-Rekordmeister Rapid Wien Schlag auf Schlag. Das Bundesliga-Auswärtsmatch gegen die SV Ried am Samstag habe dieselbe Bedeutung wie das Spiel vom Mittwoch. Nur bei einem Sieg könne man wirklich gelöst und positiv nach vorne schauen, betonte Trainer Damir Canadi. Für die Innviertler geht es um "Big Points" im Abstiegskampf.

+++Canadi wurde Rücktritt nahegelegt+++

Der Aufstieg im ÖFB-Cup sei für die Moral innerhalb der Kabine, für die Stimmung im Training enorm wichtig gewesen. "Von der mentalen Seite hat uns das Kraft gegeben. Die Mannschaft hat gesehen, dass sie gut spielen kann, dass sie gewinnen kann, dass sie Tore schießen kann", sagte Canadi am Freitag. Mit einem Sieg habe man sich aber noch längst nicht aller Sorgen entledigt. "Es gilt, das zu bestätigen, das zu wiederholen", meinte der Wiener.

Bickel: "Wichtigstes Spiel überhaupt"
"Es hat für uns die gleiche Bedeutung wie das Spiel vom letzten Mittwoch. Es ist ein Spiel, wo wir da hinten einfach einen ganz wichtigen Schritt raus machen können", stellte Kapitän Steffen Hofmann fest. Die Mannschaft könne in Zukunft viel von dem Cup-Erlebnis mitnehmen. "Aber auch nur, wenn das nächste Spiel erfolgreich gestaltet werden kann", warf Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel ein.

Die Partie in Ried bezeichnete der Schweizer als das "vielleicht wichtigste Spiel überhaupt", seitdem er seinen Posten in Wien angetreten hat. Bei einem erneuten Rückschlag sei Rapid im Abstiegskampf angekommen. "Das muss man so deutlich ansprechen", sagte Bickel. Rapid ist in der Liga seit acht Spielen sieglos und auf Platz sieben abgerutscht. Der Gegner beim 3:1-Heimerfolg am 11. Dezember 2016? Die SV Ried.

Ried vor "Schlüßelpartie"
Die Oberösterreicher haben acht der vergangenen neun Ligapartien verloren. Den einzigen Sieg gab es im jüngsten Heimspiel am 18. März gegen den SCR Altach. Der Tabellenletzte hat vier Punkte weniger auf dem Konto als Mattersburg auf dem neunten Platz. Bei einer erneuten Niederlage und einem eventuellen Sieg der Burgenländer gegen die Admira wäre das rettende Ufer schon weit entfernt.

"Rapid wird sicherlich ein Schlüsselspiel", meinte Trainer Lassaad Chabbi. Die jüngsten Auftritte seiner Mannschaft stimmten ihn aber grundsätzlich optimistisch. "Wir haben in den letzten drei, vier Spielen immer gut gespielt, aber leider zu wenig Punkte mitgenommen. Ich bin aber überzeugt davon, wenn man gut spielt, kommen irgendwann die Erfolgserlebnisse", sagte der 55-Jährige, der weiterhin auf Torhüter und Kapitän Thomas Gebauer (Wadenverletzung) verzichten muss.

Dass Rapid womöglich mit breiter Brust in die Keine-Sorgen-Arena kommt, bereite Chabbi kein Kopfzerbrechen. "Jedes Spiel für uns wichtig, ob wir gegen Rapid spielen oder gegen Mattersburg. Wir müssen eigentlich jedes Spiel zu Hause gewinnen und so viel punkten wie möglich", erläuterte er. "Es war außerdem ein Cuspiel, da ist alles möglich. Wir haben eine normale Vorbereitung gehabt, die Vorbereitung ist immer die Gleiche."

Hofmann denkt nicht über Austria nach
Rapid-Coach Canadi weiß, dass sein Kollege jemand ist, der "schnell attackieren möchte, hoch attackieren möchte". Darauf stelle er sein Team ein. Generell schaue Rapid derzeit "von Spiel zu Spiel". Wie weit es in der Liga noch nach vorne gehen kann, sei kein Thema. "Wir müssen schauen, so rasch wie möglich 40 Punkte zu holen, dann können wir schauen, was noch passiert. Wenn wir diese drei Siege in den nächsten drei Runden erreichen könnten, könnte der Fokus wirklich auf den Cup gelegt werden", führte Canadi aus.

"Wir haben ein Spiel gewonnen, wir haben davor sehr lange nichts gewonnen. Deswegen ist es wichtig, dass man nicht von irgendwelchen wilden Sachen träumt. Wir müssen schauen, dass wir im Hier und Jetzt bleiben", erklärte Hofmann, der auch gefragt wurde, ob es eine besondere Genugtuung wäre, wenn man als Cupsieger im Europacup spielen würde und der Lokalrivale diesen verpasst. "Ich denke sehr wenig in meinem Leben über die Austria nach", verriet der 36-Jährige nur bedingt Überraschendes.

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