Bundesliga, Sa. ab 17 Uhr LIVE

Hofmann muss Rapid-Wende einleiten

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Interimscoach Steffen Hofmann gibt im Duell gegen Altach sein Debüt auf Rapids Trainerbank - die Spieler-Ikone will das Ruder nun umreißen.

Mit Steffen Hofmann auf der Trainerbank will Rapid in der 15. Runde der Fußball-Bundesliga den erst fünften Saisonsieg einfahren. Gelingen soll das im ersten Spiel der Post-Kühbauer-Ära am Samstag (ab 17.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) gegen Altach nicht irgendwie. Hofmann versprach einen mutigen Auftritt im wohl letzten Heimspiel des Jahres vor Zuschauerkulisse. "Wir wollen Ruhe reinbringen", sagte Hofmann am Freitag.

Das Spieler-Idol bezog sich dabei vor allem auf das Gebotene auf dem Rasen. Einiges werde im Rapid-Spiel zwar auch gleich bleiben. "Da sind Abschnitte dabei, die die Jungs richtig gut können, die werden wir auch beibehalten." Man wolle aber zwischendurch "nicht nur auf Umschaltmomente warten, sondern auch aktiver mit dem Ball eine gewisse Ruhe" reinbringen. "Wenn man die Kugel hat, fällt das Laufen auch leichter."

Der ehemalige Spielmacher versprach gesteigerte Attraktion. "Das Ziel muss immer sein, dass wir am Ende des Tages vor der Hütte stehen und den Ball ins Tor schießen. Das mit einem gewissen Nachdruck. Dafür stehen wir. Das ist Rapid", sagte Hofmann voller Zuversicht. "Ich bin überzeugt davon, dass wir morgen ein richtig leiwandes Spiel machen."

Rapid-Trainersuche: "Longlist wird immer shorter"

Nachdem Rapid in der Vorwoche bei Dietmar Kühbauer die Reißleine gezogen hatte, rückte der langjährige Kapitän vom Amt als Co-Trainer der zweiten Mannschaft zum Interimstrainer auf. Dass er einmal hier in dieser Position sitze, sagte Hofmann dreieinhalb Jahre nach seinem Karriereende als Aktiver, habe er sich nie vorstellen können. "Aber ich werde das auch nicht für allzu lange Zeit machen. Das ist auch mit Zuhause abgesprochen, sonst muss ich Zuhause die Schlüssel abgeben und Servus sagen. So sehr ich Rapid liebe, aber das ist es dann doch nicht wert."

Er stellt sich einmal auf sechs Spiele ein, die bis zur Winterpause noch warten. Eventuell wird er auch früher abgelöst. Sportdirektor Zoran Barisic wollte in der laufenden Trainersuche erneut nicht viel verraten. "Die Longlist wird immer shorter."

Vorerst wird Hofmann (41), der die Geschicke gemeinsam mit Kühbauers Co-Trainer Thomas Hickersberger leitet, als Feuerwehrmann gebraucht. Rapid dümpelt trotz zuletzt zwei Heimsiegen in Folge in der Liga auf Platz sieben herum, in 14 Spielen wurden 21 Tore erzielt und 23 kassiert. Auch die Zuschauerzahlen gingen zuletzt deutlich zurück, was in der Lesart des Club vorwiegend an den Corona-Maßnahmen lag.

Neuer Premiumpartner in Hütteldorf

Die aktive Fanszene immerhin beendet nun ihren Protest gegen 2G und wird just im ersten Spiel unter noch einmal verschärften Bedingungen (2G+) gegen Altach wieder Stimmung machen. Ein vorerst letztes Mal, wie am Freitag durch die Ausrufung des bundesweiten Lockdowns ab Montag klar wurde. 13.000 Karten waren am Tag vor dem Spiel abgesetzt. Hofmann hoffte auf mehr. "Weil es das letzte Spiel heuer sein wird, wo man ins Stadion kommen darf."

Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek konnte zunächst einen neuen Premiumpartner - eine Börse im Kryptowährungsbereich - bis 2024 vorstellen. Danach aber musste er einen zwar "verständlichen", aber "emotional sehr, sehr schmerzhaften" Lockdown kommentieren, der für den Club erneut mit finanziellen Einbüßen verbunden ist.

Dass der Europa-League-Schlager am Donnerstag gegen West Ham ohne Zuschauer stattfindet, bringt Rapid laut Peschek um den "Umsatz von rund einer Million". Obwohl Europacup-Spiele in der Vergangenheit vom Unterstützungsfonds der Regierung nicht berücksichtigt worden sind, sah Peschek eine Reihe guter Argumente für eine nunmehrige Beihilfe seitens der Politik, zuallererst in der Kurzfristigkeit des eingeführten Lockdowns. Deswegen musste auch die eigentlich für Montag angesetzte Hauptversammlung ins nächste Jahr verschoben werden.

Chance für Reservisten?

Der kommende Gegner erwartete sich trotz des Trainerwechsels "keine andere Systematik bei Rapid Wien. Hickersberger hat schon immer eine wichtige Rolle eingenommen", sagte Altachs-Trainer Damir Canadi. Seine Vermutung: "Möglicherweise bekommen Spieler wieder eine Chance, auf welche in letzter Zeit nicht zurückgegriffen wurde."

Damit dürfte der ehemalige Rapid-Trainer zum Teil recht behalten, denn die Hütteldorfer müssen gleich auf vier gestandene Innenverteidiger verzichten. Maximilian Hofmann steht als jüngster Ausfall wegen seines Status als Corona-Kontaktperson nicht zur Verfügung, zudem fehlt der frisch gebackene Jung-Vater Koya Kitagawa. "Das ist für uns alles kein Problem. Wir haben genug gute Spieler", sagte Hofmann und lobte die Qualität der zweiten Mannschaft.

Altach mit schweren nächsten Aufgaben

Altach liegt zwar punktegleich mit dem Duo LASK und WSG Tirol am Tabellenende, die obere Tabellenhälfte wäre bei aktuell vier Punkten Rückstand mit einer Art Lauf machbar. Anzeichen für einen solchen gab es zuletzt jedoch nicht. Nur einmal haben die Rheindörfler in den jüngsten neun Runden gewonnen. "Wir müssen beständiger sein. Darum sind wir gerade da, wo wir sind", sagte Canadi.

Am nächsten Samstag gastiert die WSG Tirol in Altach, vier Tage später Sturm Graz für den Nachtrag, ehe es nach Wolfsberg und Ried geht. Canadi weiß: "Auch wenn es schwere Aufgaben sind, müssen wir punkten, um in die Top sechs zu kommen."

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