Erdbeben in Mattersburg: Der Finanz-Skandal führt den Verein in eine ungewisse Zukunft.
Die Nachricht schlug am Mittwochmorgen ein wie eine Bombe: Die Commerzbank Burgenland ist zu, jahrelang wurden Bilanzen verfälscht. Für den SV Mattersburg hat das gravierende Folgen: Die Bank, bei der SVM-Präsident Martin Pucher Vorstand war, ist seit Jahren der größte Geldgeber des Vereins. Jährlich erhielt man Zahlungen in Millionen-Höhe. Jetzt sind alle Gelder eingefroren, es sind keine Ein-und Auszahlungen mehr möglich. Das bedeutet: Auch Mattersburg ist quasi zahlungsunfähig.
Bundesliga fordert Stellungnahme vom SVM
Die Bundesliga reagierte, der Senat 5 der Liga fordert die Burgenländer zu einer Stellungnahme über die finanzielle Lage auf. Doch: Ein Zwangsabstieg scheint ausgeschlossen. Denn die Liga-Vereine einigten sich vor wenigen Wochen angesichts der herausfordernden Corona-Zeit, dass die finanziellen Kriterien für das Lizenzverfahren für die Saison 2020/21 ausgesetzt werden.
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Die Burgenländer spielen nur nicht Bundesliga, wenn sie Konkurs gehen oder ihre Spielgenehmigung freiwillig abgeben. In allen anderen Fällen bleibt der Verein erstklassig, es drohen Punkteabzug, Europacupsperre oder ein Transferverbot.
Pucher trat von all seinen Ämtern im Verein zurück
Pucher, der den Verein seit 1988 (!) als Präsident anführt und Mattersburg von der 5. Liga in die Bundesliga geführt hatte, zog direkt nach dem Auff liegen des Skandals die Konsequenzen, trat von all seinen Ämtern im Verein zurück. Über seine Anwälte ließ der 64-Jährige ausrichten: "Bezüglich seiner Funktionen im SV Mattersburg wird Herr Martin Pucher umgehend eine geordnete Übergabe sicherstellen." Der Trainingsstart für die Spieler ist für 3. August geplant - bis dahin sind noch viele Fragen zu klären!