Der Videobeweis steht am Abseits – und zwar finanziell! In der Admiral Bundesliga wird der Geldhahn enger gedreht. Der neue TV-Vertrag bringt weniger Kohle, die Kosten steigen. Und plötzlich steht ausgerechnet der VAR auf der Streichliste.
In der Bundesliga wird wieder gerechnet – und gespart. Weniger TV-Geld, mehr Ausgaben – das ist die bittere Realität ab 2026/27. Der neue Deal mit Sky spült laut Insidern rund 15 bis 20 Prozent weniger Geld in die Liga. Statt 40 Millionen Euro fließen künftig nur noch etwa 34 Millionen. Gleichzeitig fällt eine wichtige Stütze weg: Der ÖFB zahlt nicht länger für die Schiedsrichter der 2. Liga. Noch einmal rund 800.000 Euro Mehrkosten – autsch!
1,5 Millionen kostet VAR-Technik
Die Liga steht unter Druck, der Rotstift wird gezückt. Und plötzlich gerät ausgerechnet der VAR ins Visier der Controller. Das System kostet rund 1,5 Millionen Euro im Jahr – kein Pappenstiel für eine Liga, in der Vereine wie Hartberg oder WSG Tirol mit sechs bis neun Millionen Euro Jahresumsatz arbeiten.
Doch wer jetzt reflexartig „abschaffen!“ ruft, sollte zweimal überlegen. Im Schnitt gibt es fünf bis sechs Checks pro Spiel, über 1.000 Überprüfungen pro Saison, und alle drei Partien wird eine Entscheidung korrigiert. Ohne Videobeweis wäre der Fußball wieder der Wilde Westen, mit wütenden Trainern, tobenden Tribünen und endlosen Diskussionen über Abseitstore.
Sky kaufte nur Übertragungsrecht
Während über den VAR gestritten wird, brodelt es auch bei der TV-Produktion. Der Vertrag mit Sky läuft 2026 aus, und noch ist völlig offen, wer die Spiele künftig überhaupt produziert. Sky kauft nämlich nur die Übertragungsrechte für die kommende Saison, nicht aber die Produktionsrechte. Bislang kam alles aus einer Hand, künftig könnte das getrennt werden – mit ungewissem Preiszettel.
Auch die Zahlen sprechen gegen einen Kahlschlag. Jeder Klub ist im Schnitt zehnmal pro Saison direkt vom VAR betroffen. Letzte Saison verpasste der LASK die Meistergruppe um zwei Punkte, Austria Klagenfurt stieg mit zwei Punkten Rückstand ab. Ein einziger VAR-Call kann also über Millionen entscheiden – oder über den Abstieg.
Liga-Boss: »Mittel am effizientesten einsetzten«
Liga-Boss Christian Ebenbauer weiß um die Brisanz, bleibt aber vorsichtig. „Mit der neuen Erlössituation evaluieren wir gemeinsam mit den Klubs, wie wir die Mittel ab der neuen Saison am effizientesten einsetzen können. Dazu gehören auch Vorabzüge wie der VAR“, sagt er. Übersetzt heißt das: Der Videobeweis steht auf der Liste – und zwar weit oben.
Bis Ende des Jahres will die Liga Klarheit schaffen. Bleibt der VAR? Wird gespart? Oder fliegt der Bildschirm-Schiri ganz raus? Noch ist alles möglich. Aber klar ist: Wenn der Videobeweis fällt, müssen sich die Schiris wieder ganz auf ihre eigene Wahrnehmung verlassen. Keine kalten Linien, keine Wiederholungen, kein Funkkontakt ins Studi