Verteidiger verlässt den Rekordmeister und geht zu dem Traditionsverein.
Der Transfer von Maximilian Wöber von Rapid zum niederländischen Vizemeister Ajax Amsterdam ist seit Donnerstagvormittag perfekt. Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart, dem Vernehmen nach sollen die Hütteldorfer aber 7,5 Millionen Euro für den 19-jährigen Verteidiger kassieren. Damit wäre Wöber der teuerste Österreicher, der je aus der Bundesliga ins Ausland wechselte.
Bisher hatte dieses Ranking Torjäger Marc Janko (2010 zu Twente Enschede) gemeinsam mit Innenverteidiger Martin Hinteregger (im Vorjahr zu Augsburg) und Mittelfeldspieler Konrad Laimer (in der Sommerpause zu RB Leipzig) angeführt. Für jeden dieser ÖFB-Teamspieler soll Red Bull Salzburg jeweils sieben Millionen Euro kassiert haben. Und der bisher teuerste heimische Rapid-Profi war Erwin Hoffer, der 2009 um fünf Millionen Euro zum SSC Napoli gewechselt war.
"Die Entscheidung war für mich wirklich schwer. Prinzipiell habe ich mich beim SK Rapid sehr wohlgefühlt, bin enorm dankbar für die Zeit in Hütteldorf und werde dem Verein immer verbunden bleiben", sagte Wöber, der eigentlich schon an einen Verbleib in Hütteldorf gedacht hatte.
"Angebot wurde erheblich verbessert"
In den letzten Tagen haben sich die Situation allerdings verändert, so Wöber: "Die Verantwortlichen von Ajax wollen mich unbedingt in ihre junge Mannschaft integrieren und haben mir sehr überzeugend vermittelt, dass ich der absolute Wunschspieler für die Innenverteidigung bin." Rapid-Sportboss Fredy Bickel kündigte an, nun auf dem Transfermarkt zu reagieren.
"Wir wollten Maximilian Wöber natürlich nicht abgeben, sondern möglichst langfristig an den Club binden. Bereits vor einigen Wochen haben wir daher auch ein sehr lukratives Angebot von Ajax für ihn abgelehnt", verriet Bickel. Doch dieses Offert - laut Medienmeldungen fünf Millionen Euro - "wurde nun erheblich verbessert". Damit konnte Rapid Wöber nicht mehr halten und erfüllte ihm den Wunsch, diese Herausforderung annehmen zu können.
Wöber war über den Rapid-Nachwuchs in die Profimannschaft gekommen und feierte unter dem damaligen Cheftrainer Zoran Barisic im Februar 2016 sein Debüt. Seither brachte er es auf 24 Pflichtspieleinsätze - 16 in der Bundesliga, 5 im ÖFB-Cup und 3 in der Europa League -, in denen ihm zwei Treffer gelangen.
Wöbers unglaublicher Aufstieg
Nun geht der rasante Aufstieg weiter: Dem Wechsel nach Ajax folgt Anfang September erstmals ein A-Nationalteam-Lehrgang. Wöber wurde am Dienstag von Teamchef Marcel Koller in den Kader des Österreichischen Nationalteams für die anstehenden WM-Quali-Spiele gegen Wales und Georgien einberufen. Der Abwehrspieler aus Wien, der in der Sommerpause von den Fans in einer Online-Abstimmung zum "Rapidler der Saison 2016/17" gewählt worden war, freut sich schon auf die neue Herausforderung.
"Ajax ist ein Klub von Weltruf, stand letztes Jahr im Finale der Europa League und hat auch heuer noch die Chance, wieder die Gruppenphase zu erreichen. Ich möchte nun diese Chance und Herausforderung unbedingt annehmen, wünsche aber gleichzeitig meinem Stammverein, der immer einen besonderen Stellenwert für mich haben wird, alles Gute in der kommenden Saison", so Wöber.