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Rapid-Shootingstar im großen ÖSTERREICH-Talk nach dem Trainingslager in Belek.

Gestern kehrte Rapid aus dem Trainingslager in Belek zurück. „Wir haben viel weitergebracht“, bilanziert Shootingstar Marco Grüll. Der 23-Jährige nahm sich elf Tage vor dem Rückrunden-Start Zeit für ÖSTERREICH, ließ sein Traum-Jahr 2021 Revue passieren, spricht über die Rückrunde, die zahlreichen Abgänge in Hütteldorf und seinen WM-Traum.

ÖSTERREICH: Marco, das Trainingslager ist um, wie lautet Ihre Bilanz?

Marco Grüll: Wir haben eine sehr anstrengende Woche hinter uns, haben viel weitergebracht, was wir uns vorgenommen haben – sowohl am Platz als auch im taktischen Bereich. Jeder haut sich im Training voll rein, alle wittern ihre Chance und wollen sich dem Trainer aufdrängen. Die zwei letzten Testspiele haben wir leider verloren, das ist bitter, aber sicher der Intensität der vorherigen Tage geschuldet. Jetzt freuen wir uns alle auf den Rückrundenstart.

ÖSTERREICH: Mit Maxi Ullmann und Ercan Kara hat Rapid zwei wichtige Spieler verloren – wie sehr ist das Thema in der Mannschaft?

Grüll: Natürlich würden wir uns wünschen, dass beide noch hier wären, weil sie große Qualität haben. Aber das darf uns nicht belasten, Abgänge gehören zum Fußball dazu. Maxi hat sich seinen Wechsel in die Serie A mit seinen Leistungen absolut verdient, auch Erci hat sich mit Toren ins Rampenlicht geschossen. Jetzt müssen eben andere in die Bresche springen. Ich bin absolut überzeugt von der Qualität des Kaders, die haben wir im Herbst oft bewiesen. Leider zu wenig in der Liga, aber zumindest international. Jetzt gilt es, Woche für Woche unser wahres Gesicht zu zeigen und Konstanz in unsere Ergebnisse zu bringen.

ÖSTERREICH: Ried, Rapid, Nationalteam – wie bilanzieren Sie Ihr Jahr 2021?

Grüll: Für mich persönlich war es ein sehr, sehr gutes Jahr. Zuerst der Wechsel von Ried zu Rapid, das ist in Österreich sicher ein großer Schritt und noch einmal eine ganz andere Dimension. Ich wurde von Anfang an gut aufgenommen, habe das Vertrauen bekommen – dass ich das bisher zurückzahlen konnte, freut mich. Dass Nationalteam-Debüt war sicher ein weiterer Höhepunkt, davon habe ich als kleines Kind schon geträumt.

ÖSTERREICH: Im alljährlichen oe24-Fan-Voting liegen Sie in Führung. Was würde Ihnen diese Auszeichnung bedeuten?


Grüll: Natürlich freue ich mich sehr, wenn meine Leistungen von den Fans honoriert und anerkannt werden. An dieser Stelle ein großes Danke an die Rapid-Fans, dass sie in dieser Vielzahl für mich abgestimmt haben und hoffentlich noch werden. Wenn es mit der Auszeichnung klappt, wäre es für mich persönlich sehr geil. Aber noch wichtiger ist der Teamerfolg und wo die Mannschaft am Ende der Saison steht.

ÖSTERREICH: Wo steht die Mannschaft am Ende der Saison?

Grüll: Im Prinzip ist alles möglich, vor allem im Cup. Da stehen wir im Viertelfinale, haben dort ein Heimspiel und wollen unbedingt in die nächste Runde aufsteigen. In der Conference League sind extrem viele Mannschaften mit Qualität dabei. Auch Vitesse ist ein sehr starker Gegner. Aber wir trauen uns zu, diese Hürde zu nehmen. In der Liga geht es jetzt einmal darum, so schnell wie möglich das obere Play-off zu fixieren. Nach der Teilung ist nach oben hin alles möglich. Auch, wenn Salzburg derzeit schon sehr weit weg scheint.

ÖSTERREICH: Wie groß ist die Vorfreude, dass es bald wieder losgeht. Zum Auftakt warten drei richtungsweisende Heimspiele …

Grüll: Ja sehr, es ist Zeit, dass es wieder ans Eingemachte geht. Mit Hartberg haben wir noch eine Rechnung offen, zum Saisonauftakt haben wir daheim gegen sie verloren. Das darf und wird uns nicht noch einmal passieren. In der Liga wartet dann gleich Salzburg – schwierig, aber zu Hause haben wir sicher unsere Chancen. Und gegen Vitesse gilt es, alles auf den Platz zu legen und im Hinspiel vorzulegen.

ÖSTERREICH: In den Testspielen haben Sie Stürmer gespielt, im Herbst Linksaußen – welche Position ist Ihnen lieber?

Grüll: Das ist mir eigentlich egal, ich habe früher in meiner Karriere schon oft Stürmer gespielt. Hauptsache ich spiele und die Mannschaft gewinnt, am liebsten mit meinen Toren. Ich gehe in jedes Spiel und will mindestens einmal treffen. Wenn nicht sogar zwei Mal.

ÖSTERREICH: Im Winter steht die Fußball-WM in Katar an – wie groß ist das Ziel, dort dabei zu sein?


Grüll: Natürlich würde ich gerne zur WM, davon träumt jeder Fußballer. Aber wir müssen uns zuerst einmal im Play-off qualifizieren, das wird schwierig genug. Gelingt das, ist bis zur Endrunde noch etwas Zeit. Bis dahin heißt es meine Leistung bei Rapid abzurufen, dann kommt das Nationalteam von alleine.

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