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Rapid siegt mit neun Mann gegen Ried

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Thonhofer und Drazan sahen gelb-rot, dennoch siegte Rapid 1:0. Kapfenberg siegte 3:1 bei Sturm Graz. Kärnten und Mattersburg spielen 0:0.

Rapid siegt zu neunt
Rapid hat am Samstagabend die sieglose Zeit in dieser Saison gegen die SV Ried beendet und mit dem im Finish stark gefährdeten 1:0 (1:0) nach drei Runden auch erstmals wieder voll gepunktet. In der Bundesliga reduzierte der Titelverteidiger als aktueller Tabellenzweiter den Rückstand auf die Salzburger Bullen zumindest bis Sonntag auf vier Zähler. Steffen Hofmann jagte bereits in der 6. Minute einen Freistoß über die Mauer zum Siegestor ins Netz, in der Schlussphase wurde den Oberösterreichern ein Elfmeter (Foul von Drazan an Hadzic) vorenthalten.

Starker Beginn
Die Gastgeber, nach dem 1:2 zum Frühjahrsauftakt in Salzburg unter Zugzwang, begannen gegen die Innviertler in einem Höllentempo und hatten in den ersten 20 Minuten gleich sieben gute bis beste Möglichkeiten, von denen sie auch wegen Ried-Torhüter Gebauer, allerdings nur eine einzige verwerteten. So rettete der Gäste-Keeper zweimal gegen Boskovic (4./11.) und Jelavic (14./Volley nach einer Boskovic-Vorlage) und hatte auch Glück, dass Dober (8./Kopf), Heikkinen (16./Fernbombe) und Jelavic (21.), knapp das Tor verfehlten.

Auch beim Freistoß von Hofmann (9. Saisontor), dem übrigens eher kein Foul von Stocklasa an Maierhofer vorangegangen war, berührte Gebauer den Ball mit den Fingerspitzen, zu parieren vermochte er ihn allerdings nicht. Es war übrigens das achte Tor, das Rapid in der Anfangsviertelstunde erzielte und das zehnte aus einer Standardsituation, die Rieder kassierten erst zum zweiten Mal in den ersten 15 Minuten einen Treffer, allerdings bereits zum 13. Mal aus einer Standard.

Schwacher Ried-Abschluss
Nach dem Anfangsfurioso des regierenden Meisters kamen die Rieder auf, aber zu keiner zwingenden Chance. Stocklasa (15.), Hadzic (27.), Burgstaller (35.) und Drechsel (38.) fanden kleine Möglichkeiten vor, die allerdings auch fast durchwegs schwach abgeschlossen wurden.

Nach Seitenwechsel hatte zunächst Boskovic (Gebauer blieb wieder Sieger) eine große Chance (46.), doch sonst war auf beiden Seiten lange Zeit nur noch von dem einen oder anderen Weitschuss zu berichten. Erst im Finish ging es dann drunter und drüber und der Ausgleich lag mehrmals in der Luft. In der 77. Minute rettete nach einem Corner Eder bei einem Schuss von Mader auf der Linie. Eine Minute später gab es Elferalarm im Wiener Strafraum (Hoffer und Glasner). Dann flog Thonhofer (81.) mit Gelb-Rot vom Platz, drei Minuten später folgte Drazan, der nach einem klaren Elferfoul an Hadzic ebenfalls mit Gelb-Rot gehen musste. Referee Hofmann, der nicht gerade seinen besten Tag hatte, entschied zunächst auf Elfer, verlegte den Tatort nach Kunsultation seines Assistenten aber außerhalb des Strafraums.

Schwaches Ende
In den hektischen Schlussminuten verteidigte Rapid den Vorsprung und hatte mit neun Mann sogar noch eine hundertprozentige Chance, als Pehlivan in der 93. Minute bei einem Konter alleine vor Gebauer kläglich vergab. Damit blieb Rapid in der Bundesliga daheim gegen die auswärts unglaublich erfolglosen Rieder (nur ein Sieg in den jüngsten 26 Spielen) auch im 24. Duell (17 Siege, 7 Remis) ungeschlagen.

Rapid - SV Ried 1:0 (1:0)
Tor: Hofmann

Foto (c) APA/ Neubauer

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Austria Kärnten - SV Mattersburg 0:0
Mit einem 0:0 bei Austria Kärnten hat der SV Mattersburg am Samstag in der 24. Runde der Fußball-Bundesliga einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg geholt. Das Remis ist für die Burgenländer, die bereits seit 17 Spielen auf einen Sieg warten, freilich nur von beschränktem Wert. Denn die direkten Konkurrenten Altach und Kapfenberg punkteten voll.

Mäßige Partie
In einer Partie auf mäßigen Niveau waren die Klagenfurter gegen den Tabellenletzten zwar spielbestimmend, blieben die von Trainer Frenkie Schinkels versprochene "Werbung für den Fußball" aber schuldig. Bitter für Kärnten: Das einzige Tor des Abends durch Nuhiu wurde wegen Abseits' fälschlicherweise aberkannt.

Auffällig waren schon vor Beginn des Duells vor allem zwei Personalrochaden im Team von Franz Lederer. Weil sich Einsertormann Borenitsch beim Aufwärmen verletzte, hütete Bliem den Mattersburger Kasten. Mittelfeldakteur Lindström war ohne Angabe von Gründen zu Hause geblieben und durch Doleschal ersetzt worden. Die gelbgesperrten Stützen Naumoski und Atan waren ohnehin nicht im Kader.

Schlechter Rasen
Sowohl Spiel als auch Rasen waren nicht schön anzusehen, der von Eis und Schnee befreite Untergrund präsentierte sich aber immerhin als akzeptables, wenn auch rutschiges Geläuf. Während Kärntens Schlussmann Schranz in den ersten 45 Minuten arbeitslos war, brachten auch die Hausherren nicht viel zuwege. Optisch überlegen, im Spielaufbau aber zu behäbig und von einer kompakten Mattersburger Abwehr nur selten von der Leine gelassen - ein Weitschuss von Manuel Weber (15.) und ein schön angetragener Junuzovic-Freistoß (34.) blieben die magere Ausbeute der Kärntner.

Bessere zweite Hälfte
Erst nach dem Seitenwechsel kam der von Finanzsorgen geplagte Verein etwas besser in die Gänge und schien in Minute 47 auch das 1:0 erzielt zu haben. Der Torjubel Nuhius wurde aber vom Schiedsrichterpfiff abgewürgt - eine Fehlentscheidung, weil Mravac bei der Vorlage durch Junuzovic das Abseits aufgehoben hatte.

Das Tempo war wohl phasenweise etwas höher als noch vor dem Seitenwechsel, am Charakter des Spiels änderte sich aber nichts. Zu wenig Bewegung und zu viele Fehlpasses bei Kärnten, eine auf ein Remis bedachte und defensiv sehr bemühte Gästemannschaft - echte Chancen blieben Mangelware. Auch die frischen Offensivkräfte Chiquinho und Sand bzw. Jancker für Mattersburg konnten am torlosen Remis nichts mehr ändern.

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Kapfenberg schafft Sensation in Graz
Der Kapfenberger SV bleibt in der Frühjahresmeisterschaft der Fußball-Bundesliga auf der Erfolgsspur. Mit einem 3:1-(1:0)-Erfolg in Graz fügte der Aufsteiger Sturm Graz die erste Saison-Heimniederlage zu und feierte damit im zweiten Spiel im neuen Jahr den zweiten Sieg. Während die Grazer nach der Pleite im steirischen Oberhaus-Derby wichtige Zähler im Titelrennen verloren, haben die Kapfenberger nun bereits neun Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Mattersburg.

Eklatante Fehler
Srdjan Pavlov (45.), Arno Kozelsky (77.) und Markus Felfernig (80.) nutzten teils eklatante Fehler in der Grazer Defensive und stellten den ersten Erfolg der Clubgeschichte der Obersteirer in der Landeshauptstadt sicher. Für Sturm war lediglich Daniel Beichler (54.) erfolgreich. Sturm bleibt nach der Niederlage im ersten Frühjahresauftritt zwar Dritter, hat aber nun bereits sieben Zähler Rückstand auf den erst am Sonntag spielenden Spitzenreiter Salzburg.

Das erste Geschenk von Sturm ebnete Kapfenberg Sekunden vor dem Pausenpfiff völlig entgegen dem Spielverlauf die Führung. Sonnleitner und Gratzei waren sich bei einem hohen Ball nicht einig, der Innenverteidiger überhob seinen Torhüter, Pavlov bedankte sich mit seinem ersten Liga-Treffer. Der im Winter von Leoben geholte Stürmer hatte sich zuvor als Solounterhalter in der Kapfenberger Offensive erwiesen. Sturm spielte praktisch auf ein Tor und hatte die klar besseren Einschussmöglichkeiten.

Alleine Beichler, der anstelle des erkrankten Hölzl rechts im Mittelfeld wirbelte, hatte dreimal die Führung vor Augen. Der U21-Teamkicker scheiterte aber per Fuß (14., 27.) ebenso wie per Kopf (17.). Die Foda-Elf erwies sich vor den Augen von Ex-Coach Ivica Osim spätestens nach einer Viertelstunde als aus dem Winterschlaf erwacht, die Gäste aus der Obersteiermark waren primär mit Defensivaufgaben beschäftigt.

Schönes Sturm-Tor
Erst in der zweiten Spielhälfte gelang es den Hausherren schließlich, den Kapfenberger Abwehrwall zu durchbrechen. Der erstmals von Beginn weg aufgebotene Scherrer lieferte die Vorarbeit, Beichler verwertete mit seinem achten Saisontor zum fälligen Ausgleich. Sturm-Coach Foda schaltete daraufhin weiter auf Offensive und brachte Hassler für Kienzl. Sturm blieb aber trotz 67 Prozent Ballbesitz zu ungefährlich, die Tore schossen nur noch die "Falken".

Zunächst versenkte der eingewechselte Kozelsky eine Flanke von Osoinik zur neuerlichen Führung für den Aufsteiger im Tor, Felfernig sorgte nur drei Minuten später nach dem zweiten eklatanten Abwehrschnitzer der Grazer für die Entscheidung. Schaschiaschwili assistierte per Kopf, Felfernig rollte den Ball nur mehr zum 3:1 in die Maschen.

Sturm Graz - SV Kapfenberg 1:3 (0:1)
Tore: Beichler; Pavlov, Kozelsky, Felfernig

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