"Luxusproblem" bei den Salzburger Bullen: Kader muss reduziert werden, Adriaanse verbannt Ilic vorerst zu den Amateuren.
Sein Luxusproblem macht Salzburg-Trainer Co Adriaanse anscheinend schwer zu schaffen. 28, zum Großteil sehr namhafte, Spieler stehen im Kader des österreichischen Fußball-Vizemeisters. Einigen hatte der Niederländer am Dienstag im Cup-Achtelfinale gegen die Austria Amateure versucht, Spielpraxis zu geben - ohne Erfolg. Die Salzburger B-Elf blamierte sich zu Hause gegen den Zweitligisten (1:2).
Im Winter wird reduziert
Adriaanse musste sich daraufhin einige
Kritik gefallen lassen. "Es ist nicht einfach, permanent 28 Spieler bei
Laune zu halten", argumentierte der 61-jährige Niederländer vor dem
Samstag-Spiel beim LASK die angespannte Personalsituation. Im Winter soll
der Kader in Absprache mit Sportdirektor Heinz Hochhauser abgespeckt werden.
Adriaanse will laut eigenen Angaben mit maximal 23 bis 24 Spielern ins
Frühjahr gehen.
Ilic verbannt
Eines der "Opfer" ist Sasa Ilic. Der serbische
Regisseur darf seit dieser Woche nur noch mit den Red Bull Juniors
rainieren, nachdem er seine Wechselabsicht geäußert hatte. "Wenn ein Spieler
nicht mehr zufrieden ist, dann ist die Situation so besser", begründete
Adriaanse. "Denn sonst hat er nur negativen Einfluss auf die Gruppe." Aus
spielerischer Sicht könnte der 30-Jährige freilich nur positiven Einfluss
auf die Salzburger Offensive haben.
Mögliche Abgänge
Ilic' Vertrag läuft bis 2010,
ablösefrei wollen ihn die Salzburger keineswegs ziehen lassen. Mögliche
Abgänge sind auch der Schweizer Johan Vonlanthen, dessen Transfer zu Racing
Santander schon im Sommer nur knapp gescheitert war, sowie der Kroate Manuel
Pamic und der Serbe Milan Dudic. Einige zu Saisonbeginn nicht
berücksichtigte Spieler haben dagegen wieder Fuß gefasst im Ensemble -
darunter der Tscheche Karel Pitak und der Schweizer Remo Meyer.
Schwieriger sei die Entscheidung, an welchen Positionen er den Kader im Winter reduzieren will, dadurch aber nicht geworden, versicherte Adriaanse. Das gehöre eben zum Geschäft dazu. "Unser Beruf als Trainer ist nicht einfach", erklärte der 61-Jährige, der in Salzburg Startrainer Giovanni Trapattoni beerbt hatte. "Es ist kein Spaß-Job, weil er sich Woche für Woche am Ergebnis orientiert." Auch oder vor allem in der Mozartstadt.