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Bullen-Routinier gab seinen Rücktritt bekannt. Verbleib in Salzburg möglich.

Der 37-jährige Red-Bull-Salzburg-Mittelfeldspieler Niko Kovac hat am Freitag in Salzburg seine aktive Fußball-Karriere beendet. "Heute ist der Tag gekommen, wo ich dem aktiven Fußball auf Wiedersehen sage. Es waren wunderschöne 18 Jahre", sagte der langjährige Kapitän der kroatischen Nationalmannschaft (auch bei der EURO 2008). Kovac könnte den "Bullen" allerdings möglicherweise in einer anderen Funktion erhalten bleiben.

Verletzungspech zum Abschluss
Kovac hatte vor allem verletzungsbedingt (Meniskusoperation) in der laufenden Saison nur zwölf Partien für die Mozartstädter absolviert, beim 6:0 am 3. Mai gegen Austria Kärnten gab er ab der 76. Minute in der Red-Bull-Arena seine Abschiedsvorstellung. "Ich bereue es nicht, noch eine Saison angehängt zu haben. Das letzte Heimspiel hat mich für alles entschädigt, alle negativen Aspekte zu Nichte gemacht", sagte Kovac. Das ganze Stadion hatte den in Berlin geborenen Kroaten damals mit Standing Ovations verabschiedet. "Das war einer der schönsten Momente in meiner Karriere", betonte der Ex-Salzburg-Kapitän.

Bald Trainer?
Der 83-fache kroatische Teamspieler (15 Tore) will dem Fußball auch nach seiner aktiven Karriere erhalten bleiben. "Ich habe auf Clubebene mit Red Bull bereits Gespräche geführt, möchte mir aber mit meiner Entscheidung Zeit lassen und einmal abschalten", verriet Kovac, der in Kroatien die Trainerprüfung gemacht hat. "Ich kann mir durchaus auch vorstellen, irgendwann als Trainer zu arbeiten", fügte der defensive Mittelfeldspieler hinzu.

Bullen wollen Kovac halten
Österreichs Meister hofft jedenfalls, Kovac in Salzburg halten zu können. "Wir wollen ihn länger an den Club binden, ich hoffe, dass er sich auch dahingehend entscheidet", sagte Sportdirektor Heinz Hochhauser. Der 62-Jährige hatte dem Mittelfeldspieler mitgeteilt, dass der Vertrag nicht mehr verlängert wird. "Ich habe ihn immer sehr geschätzt, es war nicht einfach ihm mitzuteilen, dass am Platz Schluss ist. Lebensveränderungen können aber immer positiv sein, das wünsche ich ihm", meinte Hochhauser.

Bewegte Karriere
Kovac war nach seinen Stationen in Deutschland bei Hertha BSC (1991-1996), Bayer Leverkusen (1996-1999), Hamburger SV (1999-2001), Bayern München (2001-2003) und neuerlich bei der Hertha (2003-2006) nach Salzburg gewechselt. "Bayern München war etwas Besonderes, obwohl ich dort keine einfache Zeit hatte. Sportlich hatte ich in Hamburg und Salzburg die schönste Zeit", resümierte Kovac.

Mit den Mozartstädtern hat er zweimal die Qualifikation für die Champions League verpasst. "Es hat nicht sollen sein. Im Leben kommt nicht alles, was man sich wünscht, wir waren zweimal nahe dran", so Kovac.

Lob von Teamkollegen
Der Mittelfeldakteur hatte auch in der Mannschaft ein hohes Ansehen. "Er war für mich ein absoluter Profi, der auch wusste, was er in seinem Alter noch braucht. Er war für die Mannschaft ein absoluter Führungsspieler und ein Vorbild für junge Spieler", sagte Teamkollege Rene Aufhauser. Und Coach Co Adriaanse, der die Salzburger mit Saisonende verlässt, merkte an: "Als Fußballer habe ich große Achtung vor Niko Kovac."

Abschied gegen Bayern
Der Kroate wird am 10. Juli im Freundschaftsspiel gegen Bayern München noch einmal im Stadion in Wals-Siezenheim einlaufen.

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