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Jetzt ist es offiziell: Huub Stevens ab Sommer neuer Coach von Red Bull Salzburg.

Was ÖSTERREICH in den letzten Wochen immer wieder vorab berichtete, wurde am Dienstag von Red Bull Salzburg offiziell gemacht: Der Niederländer Huub Stevens folgt seinem Landsmann Co Adriaanse ab Sommer als Trainer von Red Bull Salzburg nach. Der 55-Jährige erhielt vom aktuellen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2011. Das gaben die Salzburger am Dienstag bekannt.

Öffentlicher Favorit
Stevens war bereits in den vergangenen zwei Wochen seit der Bekanntgabe der Trennung von Adriaanse mit Saisonende als Favorit gehandelt worden. "Wir sind sehr froh, mit Huub Stevens einen international renommierten und auch erfahrenen Trainer verpflichtet zu haben", kommentierte Salzburg-Sportdirektor Heinz Hochhauser. "Wir sind überzeugt, dass er bei unseren internationalen Ambitionen sehr wertvoll sein wird."

Ziel bleibt Champions League
Das erklärte Ziel ist die erstmalige Teilnahme an der Champions League. Zweimal waren die Salzburger bisher in der dritten und letzten Quali-Runde gescheitert - 2006 an Valencia, 2007 an Schachtjor Donezk. 2009 wird der Weg durch die Bewerbreform durch die UEFA für den österreichischen Meister zwar weiter, aber einfacher. Die Dritt- und Viertplatzierten der internationalen Top-Ligen stellen sich in Zukunft nicht mehr als Hürde in den Weg.

Internationaler Fachmann
Stevens gilt als Fachmann auf dem internationalen Parkett, hatte er doch u.a. 1997 Schalke 04 zum Triumph im UEFA-Cup geführt. Gleiches war dem Niederländer 1978 auch als Spieler mit dem PSV Eindhoven gelungen. "Ich habe den Weg von Red Bull Salzburg von Beginn an mitverfolgt und kenne die hohen Ansprüche und Ziele dieses Vereins", versicherte Stevens. "Die Voraussetzungen in Salzburg, die Entwicklung und die ambitionierten Ziele" hätten es ihm leicht gemacht, sich zu entscheiden.

Kontrollierte Offensive
Im Gegensatz zu Adriaanse gilt Stevens nicht als Verfechter bedingungsloser Offensiv-Taktik. Der ehemalige Innenverteidiger setzt stattdessen vor allem auf Disziplin und maximal auf kontrollierte Offensive. Der Niederländer könnte damit als Mittelding zwischen Defensiv-Apostel Giovanni Trapattoni - der Italiener war 2007 Red Bulls bisher einziger Meistermacher gewesen - und Adriaanse verstanden werden. Besondere Attraktivität ist Stevens' Teams nie nachgesagt worden - dafür umso größerer Erfolg.

Volksheld in Gelsenkirchen
Größter Triumph war der UEFA-Cup-Sieg 1997 mit Schalke. Obwohl es nie zum Meistertitel gereicht hat, wird Stevens in Gelsenkirchen noch heute verehrt. Von den Fans der "Königsblauen" war Stevens 2004 sogar zum "Trainer des Jahrhunderts" gewählt worden. Von 1996 bis 2002 war er für Schalke tätig, danach betreute Stevens auch Hertha BSC, den 1. FC Köln, Roda Kerkrade und bis im Vorsommer den HSV.

Bei PSV gescheitert
Zuletzt hatte der Ex-Spieler für den PSV Eindhoven gearbeitet, war allerdings im Jänner nach enttäuschendem Saisonverlauf zurückgetreten. Als möglicher Nachfolger war anfangs auch Adriaanse gehandelt worden, mittlerweile hat aber der ehemalige Schalke-Trainer Fred Rutten unterschrieben. Stevens hatte für seinen Rücktritt ein nicht völlig intaktes Verhältnis zur Mannschaft angegeben. Der zweifache Familienvater, dessen Frau an einer schweren Darmerkrankung leidet, gilt unter seinen Spielern sonst aber nicht als unnahbar, sondern eher als väterlicher Freund.

Disziplin-Apostel
Über allem steht die Disziplin - neben und vor allem auf dem Platz. Den HSV hatte Stevens einst mit dem Spruch "die Null muss stehen" aus der Krise geführt - unter Adriaanse undenkbar. Die Trennung von ihrem aktuellen Trainer hatten die Salzburger am 7. April bekanntgegeben. Dabei dürfte der Meistertitel nur noch Formsache sein. Sechs Runden vor Schluss führt der Budget-Krösus der Liga zehn Punkte vor Titelverteidiger Rapid.

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