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Für Rapid-Coach Feldhofer könnte das Duell mit Serienmeister das letzte als Übungsleiter der Hütteldorfer sein. Dennoch glaubt der stark in der Kritik stehende Trainer an ein Wunder in Salzburg.

Auf die Champions-League-Fighter von Red Bull Salzburg wartet nach der Herkulesaufgabe gegen Chelsea ein Highlight in der heimischen Fußball-Bundesliga. Am Sonntag (17 Uhr im Sport24-Liveticker) besucht Rekordmeister Rapid den Tabellenführer - die Ausgangssituation ist dabei klar. Von seinem Team erwarte niemand etwas, brachte es Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer auf den Punkt. Wie oe24 bereits berichtete, soll der 42-Jährige nach dem Spiel seinen Platz auf der Trainerbank räumen. Sein Gegenüber Matthias Jaissle sagte dennoch: "Wir müssen wieder so richtig Gas geben."

Nach dem 1:1 an der Stamford Bridge gegen Chelsea kehrte Salzburg am Donnerstag aus London zurück. Am Freitag stand Regeneration auf dem Programm, die Spieler bekamen frei. "Rapid wird uns alles abverlangen. Wir versuchen von morgen weg, die Jungs wieder zu schärfen, dass sie London vergessen", meinte Jaissle, der bereits voll auf den nächsten Gegner fokussiert war. Die Grün-Weißen werden "etwas frischere Beine haben als wir. Es war schon ein absoluter Kraftakt, den wir auf den Platz bringen mussten. Die Jungs waren mental und vor allem körperlich richtig müde." Trotzdem werde man "eine Mannschaft auf den Platz bringen, um Rapid zu schlagen".

Der Trainer deutete an, dass es auf der einen oder anderen Position durchaus einen Wechsel geben könnte. Im "Bullen"-Kader kursieren ohnehin noch ein paar Fragezeichen. Bei Maximilian Wöber sieht es laut Jaissle nicht so schlecht aus. Der mit Adduktorenproblemen kämpfende Nationalteam-Verteidiger könnte gegen seinen Ex-Club sein Comeback geben. Fernando (Oberschenkelverletzung) und Junior Adamu (Sperre) stehen als Optionen an vorderster Front nicht zur Verfügung. Stürmer Sekou Koita sei als Ersatz noch nicht "bei Hundert von Hundert, wie er getweetet hat".

Jaissle weiß um Bedeutung des Klassikers

Jaissle wisse, dass Partien gegen die Wiener bei den Fans eine besondere Bedeutung zukommt. Rund 16.000 Karten waren am Freitag bereits abgesetzt. "Alle Spiele gegen Rapid waren immer ein harter Kampf, es waren intensive Spiele", sagte der Deutsche. "Auch wenn es bei Rapid im Moment nicht optimal läuft, wird das für uns das nächste wirklich schwierige Spiel. Wir brauchen am Sonntag die gleiche Konzentration, die gleiche Konsequenz und die gleiche Kaltschnäuzigkeit wie für einen Sieg in der Champions League", formulierte es Wöber.

Der Liga-Fünfte aus dem Westen der Bundeshauptstadt ist nach zuletzt unterdurchschnittlichen Leistungen und wenig Zählbarem in die Krise gerutscht. Nach heftigen Reaktionen der Fans hat Club-Präsident Martin Bruckner ebenso seinen Rückzug angekündigt wie Geschäftsführer Christoph Peschek. "Was hier außen passiert, das lassen wir so gut wie möglich weg", erklärte Feldhofer und sprach von einer guten Trainingswoche. "Wir sind ganz weit weg von Weltuntergangsstimmung. Wir arbeiten, wir kommunizieren gut miteinander."

Spurlos an den Spielern vorbeigehen würden die Themen im Umfeld des Vereins aber wahrscheinlich nicht, merkte Feldhofer ebenso an. Nach APA-Informationen kristallisiert sich heraus, dass Ex-ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in einer Liste um den ehemaligen Kapitän Steffen Hofmann als Kandidat für die Bruckner-Nachfolge aufscheinen wird. Dazu könnte mindestens eine weitere Liste am Sonntag ihre Bewerbung beim Wahlkomitee einreichen.

Feldhofer gibt sich weiterhin kämpferisch

Auf dem Spielfeld sei Rapid dieses Mal gegen Salzburg "vielleicht noch ein bisschen mehr Außenseiter" als üblich, glaubt Feldhofer. Intern rechne man sich aber trotzdem etwas aus. Der Steirer rief das Premier-League-Duell Manchester United gegen Liverpool von vor ein paar Wochen in Erinnerung. Der englische Rekordmeister gewann 2:1. "Da war ManU auch abgeschrieben. Jeder hat geglaubt, ManU geht unter." Marco Grüll, ein Salzburger in Reihen von Rapid, betonte: "Im Endeffekt ist für uns das Spiel ein bisschen etwas Leichteres, weil wir nur überraschen können."

Die Statistik spuckt freilich einen klaren Siegertipp aus. Seit einer 0:2-Niederlage in Wien am 24. Februar 2019 hat Rapid gegen Salzburg in der Liga elf Spiele nicht gewonnen. Nur ein Remis (1:1 am 8. November 2020) gab es in dieser Zeitspanne, sonst nur Niederlagen. In Salzburg sind die "Bullen" gegen Rapid seit dem 1:2 am 1. August 2015 in der Liga ungeschlagen. Vor fast genau fünf Jahren gab es mit einem 2:2 den bisher letzten Punktgewinn der Hütteldorfer in Wals-Siezenheim.

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