Nach einem Treffer von Gregory Wüthrich in der ersten Hälfte hielten die Grazer die Null und belohnten sich mit drei Punkten. Endstand: 0:1
Vizemeister SK Sturm ist nach drei erfolglosen Pflichtspielen auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Die Grazer feierten am Samstagnachmittag in der vierten Runde der Fußball-Bundesliga einen 1:0-(1:0)-Arbeitssieg bei Austria Lustenau und sprangen damit zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze. Den entscheidenden Treffer vor 4.064 Zusehern im Reichshofstadion erzielte Abwehrspieler Gregory Wüthrich (33.).
Der bis dato makellose Ligakrösus Salzburg könnte am Sonntag mit einem Sieg in Hartberg wieder an Sturm vorbeiziehen. Die Grazer ließen inmitten zweier klarer Niederlagen (1:4, 1:3) in der Champions-League-Quali gegen PSV Eindhoven in der letzten Runde im torlosen Heimspiel gegen Klagenfurt in der Liga erstmals Federn.
Angespannte Personalsituation bei Sturm Graz?
Die von Sturm-Trainer Christian Ilzer im Vorfeld gemeldete angespannte Personalsituation war mit einem Blick auf die Aufstellung nicht zu erkennen. Einzig Kapitän Stefan Hierländer wurde von den zuletzt angeschlagenen Akteuren nicht rechtzeitig fit. Bereits fix war das Fehlen des verletzten Manprit Sarkaria und des gesperrten David Schnegg, der jüngst verpflichtete Angreifer Seedy Jatta nahm indes bereits auf der Bank Platz. Lustenau musste weiterhin auf Torjäger Lukas Fridrikas verzichten.
Als Lustenauer Solospitze startete daher wie in der Vorwoche Namory Cisse. Nach knapp zwei Minuten fand die 20-jährige Neuerwerbung die erste Chance vor, köpfelte aber aus kurzer Distanz neben das Tor (2.). Auf der Gegenseite verfehlte ein straffer Distanzschuss des aktuell umworbenen Alexander Prass das Gehäuse (4.). Abgesehen dieser Torannäherungen verlief die erste halbe Stunde über weite Strecken chancenarm. Sturm wirkte bemüht und verbuchte mehr Spielanteile, im letzten Drittel fehlte gegen kompakte Lustenauer aber die nötige Präzision.
Abstauber-Tor von Wlodarczyk
Dies änderte sich, als Szymon Wlodarczyk einen Abstauber im Tor unterbrachte (28.). Der Treffer wurde allerdings nach VAR-Studium wegen eines Handspiels in der Entstehung von Tomi Horvat aberkannt. Als der Ball wenig später zum zweiten Mal im Netz zappelte, zählte der Treffer. Einen Eckball verlängerte Lustenaus Cisse gefährlich an den zweiten Pfosten, wo Wüthrich aus kurzer Distanz zur Führung einschob (33.). Sturm schnürte das Heimteam nun in dessen Hälfte ein, bis zur Pause vergab der Ex-Lustenauer Bryan Teixeira zwei weitere aussichtsreiche Gelegenheiten (38., 40.).
Kurz nach Wiederbeginn wackelte die bis dato verdiente Führung der Grazer. Wlodarczyk fälschte einen Schuss von Torben Rhein an die eigene Stange ab (47.). In weiterer Folge konnte Lustenau das Spiel ausgeglichener gestalten, tat sich aber schwer, gute Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Bei Sturm feierte Jatta sein Bundesliga-Debüt, dieses verlief aber alles andere als gewünscht. Wenige Minuten nach der Einwechslung musste der 20-jährige Norweger nach einem Zusammenprall mit Leo Mätzler wieder vom Feld.
Die Grazer zollten in der zweiten Spielhälfte womöglich der zuletzt hohen Belastung Tribut. Offensiv blieb das Team von Trainer Ilzer bis auf eine Konterchance des eingewechselten William Böving (81.) weitestgehend harmlos, die kompakt stehende Defensive rettete am Ende aber die drei Punkte. Sturm blieb damit auch im vierten Bundesliga-Spiel ohne Gegentor.