"Vereinsmeierei"

Hörmann rechnet mit Sturm ab

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Gut 2,5 Monate nach seiner Kündigung bei Sturm Graz rechnet Ex-Sportdirektor Walter Hörmann mit seinem ehemaligen Arbeitsgeber ab.

Spät aber doch hat Walter Hörmann Einblicke in die Gründe für seinen Rücktritt als Sportdirektor von Fußball-Bundesligist Sturm-Graz gegeben. Hörmann hatte am 27. Juni das Handtuch geworfen und die Kündigung eingereicht. Als Hauptgrund nannte der Steirer am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz ausgebliebene Änderungen der Vereinsstruktur. "Die ehrenamtliche Vereinsmeierei in ganz Österreich ist untragbar. Das muss professioneller werden", kritisierte Hörmann, der mit 1. Oktober vom Deutschen Oliver Kreuzer in der Funktion des Sturm-Sportdirektors beerbt wird.

Amateure?
"Man kann ja Sturm nicht mit der gleichen Vereinsstruktur führen wie den SC Kalsdorf (bei Graz)", ätzte Hörmann, der am Samstag seinen 47. Geburtstag feiert. "Ich will aber keine Schmutzwäsche waschen", versicherte der Steirer, um wenig später erneut heftige Kritik zu üben: "Mir wurden aber vom Vereinsvorstand bei der Erfüllung vertraglich zugesicherter Aufgaben Steine in den Weg gelegt."

Forderungen nicht erfüllt
Bereits Tage vor Hörmanns Dienstantritt in Graz am 1. Februar 2007 hatte sich in einer Generalversammlung abgezeichnet, dass dem Wunsch des Grazers nach einer Ablösung des ehrenamtlichen Präsidiums durch zwei von ihm geforderte "hauptamtliche Geschäftsführer" für Sport (Hörmann) und Wirtschaft so schnell nicht Folge geleistet wird. "Das wurde mir aber zugesichert", behauptete Hörmann, der sich mit dem Konzept "Der stürmische Weg zur Spitze" beworben hatte. Der Ex-Nationalspieler wechselte dennoch nach Graz, in der Hoffnung als Sportdirektor "alles auf Linie zu bringen".

Kein Problem mit Foda
Der berufliche Bruch mit Sturm würde jedenfalls nicht in der medial als angespannt dargestellten Beziehung zwischen ihm und Coach Franco Foda gründen: "Anfangs war es schwierig mit Foda. Wir sind aber bald auf einen Nenner gekommen. Letztlich war die Zusammenarbeit sehr gut. Der Erfolg von Sturm ist ausschließlich ihm zuzuschreiben. Er führt praktisch den Verein. Ich fürchte aber, wenn er Sturm verlässt, könnte es wieder abwärtsgehen."

Sein Zuwarten mit einer öffentlichen Stellungnahme zu seinem Rücktritt erklärte Hörmann mit der erst Ende August abgelaufenen Kündigungsfrist. Seit 1. September ist Hörmann arbeitslos, führt aber Gespräche mit "einigen Vereinen".

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