Der Wechsel von Deni Alar zu Rapid lässt in Graz die Wogen hochgehen.
So traumhaft Sturms letzte Saison war, so albtraumhaft verläuft die Transferzeit für die Grazer. Wenige Wochen vor dem ersten Pflichtspiel verlässt ausgerechnet der Torjäger und Kapitän der vergangenen Saison den Verein. Und auch er wechselt innerhalb der Bundesliga, zu einem Wiener Verein und damit einem der schärfsten Konkurrenten des Vizemeisters. Stum wurde in der Transferzeit regelrecht filetiert. Edomwonyi, Schoissengeyr und Jeggo landeten bei der Austria. Potzmann und Alar nun bei Rapid. Peter Zulj wird von Klubs aus Deutschland umworben.
Sportchef Günter Kreissl ist wenig erfreut über die erfolgreichen Abwerbeversuche der Wiener Vereine. Der Abgang von Alar ausgerechnet zurück zum Rekordmeister schmerzt sehr: "Ich kann es eh nicht ändern, wo er hingeht. Er muss wissen, wo er als Kapitän zwei Wochen vor den ersten Bewerbsspielen hingeht." Gegenüber Laola1 richtet Kreissl den Blick aber sogleich nach vorne: "Er war ein bedeutender Spieler in den letzten zwei Saisonen, in den nächsten Saisonen werden andere Spieler bedeutend werden. Unser Blick ist nach vorne gerichtet, uns trifft nichts".
Die Situation sei ähnlcih wie nach dem Transfer von James Jeggo zur Austria. "Mir tut es schon weh, wenn dir jemand in vielen Gesprächen etwas sagt und es dann nicht so einhält", sagte Kreissl damals.
Pikant: Alars Berater Franz Masser hatte Anfang Juni gegenüber "Spox" noch betont: "Eines ist klar: Die Angebote aus dem Inland zieht Deni nicht einmal in Erwägung." Nun ist alles anders. "Fußball ist ein Tagesgeschäft", so Masser am Freitag.
Am Ende des Tages steht für Sturms Sportdirektor das große Ganze im Vordergrund: "Es geht bis jetzt nur um Einzelgeschichten. Fußball ist aber kein Einzelsport. Ich muss schauen, welchen Kader wir am Platz haben, wie er trainiert, arbeitet und spielt. Und wie viel Qualität darin steckt. All das bewerte ich positiv."