ÖSTERREICH-Experte Hans Krankl sagt, was ihm an Sturm gefällt und warum die Grazer nicht ganz vorne mitspielen werden.
Ich bin ein großer Fan der Arbeit, die bei Sturm vollbracht wird. Der Klub ist erneut nicht zu bremsen. Trotz des riesigen Aderlasses im vergangenen Sommer hat es Trainer Franco Foda wieder geschafft, eine Truppe aufzustellen, die schönen und erfolgreichen Fußball spielt. Und ganz nebenbei treten immer neue Spieler ins Rampenlicht. Zuletzt schaffte zum Beispiel Marko Stankovic den Sprung in die italienische Serie B. Und Mario Kienzl debütierte beim 0:2 gegen Schweden im ÖFB-Team.
Konstanz
Die Frage ist: Hat Sturm heuer einen längeren Atem als
in der vergangenen Saison? Damals fuhren die „Blackies“ als Winterkönige in
den Skiurlaub – und erlebten im Frühjahr ein unsanftes Erwachen. Solche
Leistungsschwankungen sind sicher normal für junge Mannschaften.
Andererseits traue ich der Mannschaft um Oldie Mario Haas und den alten
Samir Muratovic heuer ein besseres Frühjahr zu. Ich sehe sie nicht als
unmittelbaren Titelkandidaten, aber als Anwärter auf einen Platz in einem
europäischen Bewerb.
Absage
Das Nachtragsspiel gegen Kärnten wurde abgesagt. Nicht
unbedingt ein Vorteil für Sturm. Mit einem Sieg hätte man drei Punkte
zwischen sich und Rapid bringen können. Und man wäre Spitzenreiter Salzburg
noch dichter auf den Fersen. Schade, dass man vergessen hat, ins schmucke
EM-Stadion am Wörthersee eine Rasenheizung einzubauen. Und das, obwohl
Schnee und Eis in Klagenfurt durchaus keine seltenen Gäste sind. Aber das
nur am Rande bemerkt.
Vorfreude
Ich finde es jedenfalls wichtig, dass das Modell Sturm
weiter Erfolg hat. Denn hier werden junge österreichische Spieler gezielt
forciert. Das ist der Weg der Zukunft – auch wenn man bei Sturm erst nach
dem finanziellen Absturz draufkam. Ich freue mich jedenfalls auf die Spiele
der Foda-Elf. Besonders, wenn die Grazer auf Rapid treffen. Dann ist
schöner, offensiver Fußball eigentlich immer garantiert.