Pink-Goldtor bei Grazer Abwehrkampf - Grazer machten im Rennen um Europacup-Plätze Boden auf WAC gut.
Sturm Graz hat in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga einen 1:0-Sieg beim SKN St. Pölten und "Big Points" im Kampf um die Europacup-Plätze eingefahren. Die über eine Stunde lang in Unterzahl agierenden und auf Platz vier liegenden Grazer setzten sich damit um drei Punkte von den Niederösterreichern ab. Markus Pink avancierte bereits in der 4. Minute zum Matchwinner.
Sturm-Trainer Roman Mählich, der sich im Vorfeld vom dritten Endrang für Sturm überzeugt gezeigt und seiner Mannschaft die größere Klasse attestiert hatte, sollte nur dem Ergebnis nach bestätigt werden. Denn nach dem Blitztor sah er, wie Abwehrspieler Fabian Koch nach 31 Minuten wegen einer Notbremse die Rote Karte präsentiert bekam. Seine Truppe brachte den ersten Saisonsieg gegen St. Pölten in der Folge mit Kampf und Glück über die Zeit und liegt damit nur noch einen Punkt hinter Europacup-Konkurrent WAC (0:3 beim LASK).
Erster Fehler des Gegners genutzt
Sturm nutzte gleich den ersten Fehler des Gastgebers: Pink eroberte gegen Michael Ambichl den Ball und erzielte per Lupfer gegen den herauseilenden Schlussmann Christoph Riegler das 1:0 (4.). Es war das erste Tor der Grazer im vierten Saisonduell. Pink, der damit zum dritten Mal in Folge traf, ist beim Vizemeister mit nun sechs Saisontoren der aktuell beste Torschütze.
Die Hausherren, bei denen Trainer Ranko Popovic bereits vor dem Gegentor nach Kritik von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer auf die Tribüne verwiesen worden war, übernahmen in der Folge die Initiative, ohne aber wirklich gefährlich zu werden.
In der 31. Minute endete Kochs 100. Bundesligaspiel für Sturm jäh: Nach einem Ballverlust nach einem Grazer Eckball konnte er den schnellen Husein Balic als letzter Feldspieler nur noch per Foul stoppen. Der Rechtsverteidiger fehlt damit im nächsten Spiel gegen Austria Wien wie Ersatzmann Stefan Hierländer, der kurz darauf seine fünfte Gelbe Karte kassierte.
Niederösterreicher von da an die bessere Mannschaft
Die Niederösterreicher waren fortan die klar bessere Mannschaft, agierten vor dem Grazer Tor aber bis zuletzt ohne Nachdruck. Abschlüsse von Sandro Ingolitsch (35.) und Balic (44.) stellten Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl vor keine Probleme, dazu köpfelte Rene Gartler aus zentraler Position drüber (45.+1).
Die 3.337 Zuschauer sahen nach dem Seitenwechsel eine Heimmannschaft, die ihren Druck zunehmend verstärkte und einen knappen Fehlschuss von Luan aus der Drehung als gefährlichste Szene (60.). Die offensive Ausrichtung ließ zwar durchaus Kontergelegenheiten zu, Sturm spielte diese jedoch behäbig und inspirationslos aus. Weil St. Pölten trotz eklatanter Überlegenheit (26 Abschlüsse) die Präzision fehlte, blieb es beim schmeichelhaften Dreipunkter der Gäste.