Nach drei Erfolgen in den Highlight-Wochen zum Frühjahrsauftakt will Sturm den in der Fußball-Bundesliga ebenfalls makellosen Serienmeister Salzburg weiter unter Druck setzen.
Die Steirer wollen ihre weiße Weste nach Ligasiegen gegen Rapid (1:0), Hartberg im Steirer-Derby (2:1) und einem Viertelfinal-Triumph im Cup gegen Titelverteidiger Salzburg (6:5 im Elfmeterschießen) jedenfalls beibehalten. "Nach dem guten Start gilt es, die volle Konzentration zu halten und sich auf die nächsten Aufgaben zu fokussieren", betonte Trainer Christian Ilzer. Für die Grazer spricht gegen Klagenfurt auch die Statistik: Die Schwarz-Weißen gewannen alle fünf bisherigen Bundesliga-Duelle gegen die Truppe von Peter Pacult, zusätzlich 2019 eines im Cup.
Sturm fehlen Leistungsträger
"Ich erwarte ein sehr schweres Spiel gegen eine Mannschaft mit einem sehr erfahrenen Trainer", sagte Ilzer. In den vergangenen Partien habe seine Elf "phasenweise richtig gut" gespielt, "aber es gab auch Phasen, die mir weniger gefallen haben", ergänzte der Coach, der mehr "Intensität, Aktivität und Aggressivität" von seiner Truppe forderte. Wie schon in der Vorwoche werden die Leistungsträger Gregory Wüthrich, Jakob Jantscher, Otar Kiteishvili und Albian Ajeti wegen Muskelverletzungen fehlen. Auch William Böving (Syndesmosebandriss) und Moritz Wels (Meniskus) befinden sich noch im Aufbautraining.
Vor mehr als 10.600 Fans - so viele Tickets waren am Freitag abgesetzt - sollen die in der Europa League gescheiterten und erst am Sonntag gegen Ried im Einsatz befindlichen Salzburger mit einem Sieg zumindest ein bisschen unter Zugzwang gesetzt werden. "Ich will mich nicht im Tabellen lesen üben. Es geht darum, die Mannschaft auf die nächsten Aufgaben einzustellen. Wir können ohnehin nicht beeinflussen, was Salzburg macht", betonte Ilzer.
Klagenfurt-Goalgetter Pink fordert Zusammenhalt
Die Violetten aus Klagenfurt befinden sich indes in einer Mini-Krise, die letzten vier Pflichtspiele wurden allesamt verloren. Einen Grund für den schlechten Start ins neue Jahr sieht Pacult in der Einstellung seiner Truppe. "Von den Tugenden, die uns ausgezeichnet und stark gemacht haben, ist derzeit nichts zu sehen. Dahin müssen wir unbedingt wieder zurückfinden", sagte der 63-Jährige. "Alles wirkt gehemmt. Wir bringen nicht die Laufbereitschaft und das Zweikampfverhalten, das aber nötig ist, um zu bestehen. Es fehlen auch die Cleverness und der Mut mit dem Ball."
Stürmer Markus Pink, der mit zwölf Treffern die Torschützenliste anführt, sieht es ähnlich wie sein Trainer. "Jedem muss bewusst sein, dass es nicht von allein geht. Es gilt jetzt, die Köpfe hochzunehmen, zu arbeiten und noch enger zusammenzurücken", sagte der Austria-Kapitän, der im Jahr 2023 noch ohne eigenes Erfolgserlebnis ist. Sturm-Coach Ilzer erwartete, dass Klagenfurt "einiges verändern wird, vielleicht auch vereinfachen".
Für die verbleibenden Spiele in Graz, gegen Altach, Hartberg und in Lustenau setzte Pacult seine Mannschaft folglich nicht unter Druck. Das Ziel sei weiterhin der Klassenerhalt. "Wenn wir das schon im März erreichen, wäre das eine Riesensache", betonte der Wiener. Der Verein und die Mannschaft würden Zeit benötigen, um zu wachsen. So wie vergangene Saison im Aufstiegsjahr die Meistergruppe zu erreichen, wäre laut Pacult "alles andere als Normalität".
Mögliche Aufstellungen, 19. Bundesliga-Runde:
SK Sturm Graz - SK Austria Klagenfurt
Graz, Merkur Arena, 17 Uhr, SR Kijas
Sturm: Okonkwo - Gazibegovic, Affengruber, Borkovic, Schnegg - Gorenc-Stankovic - Hierländer, T. Horvat, Prass - Sarkaria, Teixeira
Es fehlen: Kiteishvili (Oberschenkel), Wüthrich (Adduktoren), Ajeti (Oberschenkel), Böving (Syndesmoseband), Jantscher (Wade), Wels (Meniskus)
Klagenfurt: Menzel - Wernitznig, Mahrer, Wimmer, Moreira - Irving, Gkezos, Cvetko - Karweina, Pink, Straudi
Es fehlt: Arweiler (Mittelfußbruch)