Turbulente Woche

Aufreger: Liendl siegte im WAC-Machtkampf

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WAC und Liendl spielten zum Ende der turbulenten Woche auf - Kärntner nach 4:0 in Ried auf dem Weg in die Meistergruppe.

Zum Abschluss einer turbulenten Woche gab es am Sonntag strahlende Gesichter beim WAC. Drei Tage nach der Trennung von Ferdinand Feldhofer durfte sich Interimscoach Roman Stary über einen 4:0-Sieg bei der SV Ried freuen. Kapitän Michael Liendl, an dem der Feldhofer-Abschied festgemacht worden war, spielte groß auf, der Einzug in die Meistergruppe kann schon am kommenden Sonntag fixiert werden.

Beim WAC setzte Stary auf Vertrautes, sowohl was taktische Aufstellung (Vierer-Abwehrkette und Mittelfeldraute) als auch Personal (Liendl und Michael Novak) betrifft. Es brachte den erhofften Effekt. "Mein Zugang war, Ruhe in die Mannschaft zu bringen. Daher sind wir auch zum gewohnten 4-4-2 zurückgekehrt", erklärte Stary, der aber nicht vergaß, die "Top-Arbeit" von Vorgänger Feldhofer zu loben.

Liendl gibt Antwort am Spielfeld

Im Mittelpunkt stand Liendl, der zu Wochenmitte im Cup gegen den LASK (0:1) eine Pause einlegen musste. Der Spielmacher war im Zusammenspiel mit den beiden Stürmern Dejan Joveljic und Dario Vizinger von den Riedern nicht zu bändigen. "Dass Liendl zuletzt nicht spielte, ist verständlich, wenn man die Gedanken des alten Trainerteams kennt. Aber heute hat man seine Klasse gesehen", blieb Stary diplomatisch.

Liendl krönte seine Leistung mit einem Elfmetertor zum 2:0 (13.) und resümierte im Sky-Interview zufrieden. "Ein Riesenschritt für die Top-Sechs. Wir haben Druck gehabt nach dem, was vorgefallen ist in den letzten Wochen. Wir haben das unglaublich gut gemacht und spielerisch eines der besten Spiele gemacht. Es war für die Mannschaft extrem wichtig und ein Reifeprozess, den die Mannschaft durchgemacht hat", meinte der Kapitän.

Das sagt Liendl zu Streit mit Feldhofer

Stellung nahm Liendl auch zu den Meinungsverschiedenheiten mit Feldhofer, die zur Trennung führten. "Es sind viele Sachen geschrieben worden, die nicht stimmen. Wir haben niemals das Training frühzeitig verlassen. Fakt ist auch, dass das ein oder andere Problem da war, das müssen wir gar nicht wegdiskutieren", erklärte der 35-jährige Routinier. "Wir haben beide versucht, für den Verein das Beste zu machen. Der Trainer hat die Entscheidung getroffen, dass ich nicht immer spiele. Fakt ist, dass ich ein Spieler bin, der das nicht immer verstehen kann - gerade wenn ich mir meine Leistungen anschaue, die ich diese Saison gebracht habe", so Liendl.

Nicht zuletzt deshalb ist der WAC auf bestem Weg, auch in der dritten Saison nach der Ligareform die Meistergruppe zu erreichen. Die Kärntner liegen auf Platz fünf, haben vier Punkte Vorsprung auf die auf Rang sieben liegende WSG Tirol und fünf auf die Austria. "Unser Ziel ist natürlich, möglichst bald die Top 6 zu fixieren", sagte Stary. Erfüllen kann die Mannschaft den Trainer-Wunsch am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Tirol, danach folgt das Auswärtsspiel in Wien bei der Austria.

Ried muss sich dagegen für den Abstiegskampf sammeln. Der erhoffte Aufwärtstrend unter Miron Muslic, der am Silvestertag die Mannschaft übernommen hat, ist ausgeblieben. Die Innviertler haben in den acht Spielen unter Muslic noch keinen Sieg und nur drei Punkte geholt, zudem herrscht seither mit nur drei Treffern eine erschreckende Torflaute. "Ich kenne meine Statistik, sie ist dünn. Dass in allen Dingen Luft nach oben ist, ist klar", erklärte er. Schonungslos rekapitulierte Ried-Kapitän Thomas Reifeltshammer im Sky-Interview den Auftritt gegen den WAC: "Wir waren hinten schlecht, vorne schlecht, wir waren einfach sehr schlecht."

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