WSG-Coach warnte vor WAC-Schaltzentrale Liendl - Auswärtsstarke Kärntner nach Europa-League-Sieg im Emotionshoch.
In der heimischen Fußball-Bundesliga sind die Wolfsberger Eurofighter den Erwartungen bisher nicht ganz gerecht geworden. Im Duell WSG gegen WAC in Innsbruck treffen zwei Mittelständler und Tabellennachbarn aufeinander, wobei die Tiroler noch einen Punkt vor den Kärntnern liegen. "Wir hoffen, dass sie am Sonntag noch die Strapazen von Moskau spüren", hoffte Wattens-Coach Thomas Silberberger auf Zählbares, lobte aber vor allem WAC-Kapitän Michael Liendl.
Nach dem 1:0-Sieg bei ZSKA Moskau am Donnerstag flogen Liendl und Co. am Freitag mit einem guten Gefühl zurück in die Heimat. Es ging gleich nach Innsbruck, wo Trainer Ferdinand Feldhofer ein Training anberaumte. In der Europa League steht der WAC nach beherzten Leistungen vor dem erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase. "Das haut uns einmal von der Emotion her weit nach vorne. Das wird uns richtig guttun für die nächsten schweren Aufgaben, die noch kommen", sagte Mario Leitgeb.
Duell mit Tirol vor Feyenoord-Kracher
Vor dem Heimspiel nächsten Donnerstag gegen Feyenoord Rotterdam, gegen das ein Remis für Platz zwei reichen würde, wartet noch die WSG Tirol. Für die Kärntner keine schlechte Voraussetzung, schließlich sind sie auswärts auch in dieser Saison erfolgreicher als daheim. Drei Siege und nur eine Niederlage ergeben in der Bundesliga-Auswärtstabelle sogar Rang zwei hinter Salzburg. Insgesamt stand der Dritte der Vorsaison vor den Spielen der 10. Runde als Siebenter knapp unter dem Strich.
Die Wattener haben einen Punkt mehr auf dem Konto - und gegen den WAC eine Serie zu verteidigen. Seit dem Aufstieg 2019 ging noch kein Spiel gegen die "Wölfe" verloren. "Eine unangenehme Mannschaft, die über sehr viel Spielstärke verfügt. Sie surfen seit zwei Jahren auf einer Erfolgswelle, haben ein starkes Team und sind schwer zu bespielen", warnte Silberberger allerdings vor dem Gegner.
Liendl gilt es in Schach zu halten
Besonders angetan hat es ihm Liendl, das Herzstück im WAC-Mittelfeld. "Liendl ist zwar nicht der WAC, aber wenn man sich die Statistik anschaut, dann ist der WAC fast nur Liendl. Wenn er nicht am Platz ist, ist der WAC um keinen Deut besser als wir", betonte Silberberger und verwies auf bewerbsübergreifend 17 Tore, bei denen der 35-Jährige seine Beine im Spiel gehabt habe. "Er ist der für mich derzeit beste Mittelfeldspieler in Österreich. Ihn gilt es in Schach zu halten. Es gibt zwar keine Manndeckung, aber er erhält besondere Aufmerksamkeit."
Die Performance seiner Mannschaft zuletzt sei in Ordnung gewesen. "Auf diesen Leistungen wollen wir aufbauen und den Sonntag erfolgreich gestalten. Wir werden sicher wieder zu Topchancen kommen, müssen sie aber endlich auch verwerten", sagte Silberberger. Die Reisestrapazen der Gäste könnten durchaus zu einem wichtigen Faktor werden. Denn "die Müdigkeit lässt sich nicht einfach wegschütteln - auch nicht mit Euphorie".