In unserer Bundesliga brodelt es: Im Falle eines Ligaabbruchs herrscht große Unstimmigkeit.
Nach außen hin zeigen sich die zwölf Ligaklubs als große Einheit, sind solidarisch im Kampf gegen das Coronavirus -doch im Hintergrund brodelt es gewaltig! Grund: Was passiert im Falle eines Abbruchs? Alle Vereine versuchen, sich zu positionieren, ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Jetzt sorgt eine Idee einiger Vereine für Aufsehen! Die Idee: Die Saison 2019/20 völlig annullieren. Heißt: Es gibt keinen Meister, keinen Cupsieger und keinen Absteiger.
Wird letzte Saison für den Europacup herangezogen?
Und: Die Europacupplätze sollen nach dem Ergebnis der Saison 2018/19 vergeben werden. Diese Idee stammt von Salzburg, wird klarerweise unterstützt von jenen Vereinen, die profitieren würden: Sturm und WAC. Großer Widersacher dieser Idee: Rapid. Die Grün-Weißen verpassten in der Vorsaison als Tabellensiebenter den Europacupplatz, müssten dann ein weiteres Jahr zuschauen. "Rapid wird auch im Worst Case eines Meisterschaftsabbruchs definitiv keiner Tabelle der Vorsaison als Heranziehung der internationalen Startplätze zustimmen", sagt Geschäftsführer Christoph Peschek. Mitgrund: Wird die Saison abgebrochen, würde Rapid einen Schaden in Höhe von rund sechs Millionen Euro davontragen. Darf man nicht im Europacup ran, wäre dieser Schaden wohl im zweistelligen Millionenbereich.
Rapid plädiert für Wertung der Liga mit aktuellem Stand
Kurios: Während Rapid zuschauen müsste, wäre ausgerechnet Erzrivale Austria, der nach einer Katastrophensaison nur auf Rang 7 liegt, europäisch spielen. Der Vorschlag von Rapid: "Wenn abgebrochen werden muss, ist die aktuelle Tabelle eine sehr faire, weil alle Teams je zwei Mal gegeneinander angetreten sind", betont Peschek.
Einen Scherz aus der Debatte macht sich die Admira: "Wir würden dann einmal die Saison 1965/66 in die Runde werfen." Damals wurden die Niederösterreicher Meister. Trotz dieses Scherzes: In unserer Liga droht ein Megastreit - keine Spur von Solidarität!