Europa League

Haas schießt Sturm zu Last-Minute-Sieg

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In der Nachspielzeit gelang Mario Haas in Athen das 2:1 für die Grazer.

Mit einem 2:1-(0:0)-Sieg bei AEK Athen hat Sturm Graz in der Europa League die ersten Punkte in der laufenden Saison geholt. Nach dem Auftakt-1:2 gegen Lok Moskau vor zwei Wochen drehte Österreichs Meister mit einem Doppelschlag von Thomas Burgstaller (87.) und Mario Haas (92.) im Finish eine schon verloren geglaubte Partie und rückte auf Platz zwei der Gruppe L punktegleich mit Moskau vor.

Ein Eigentor von Joachim Standfest hatte in der 50. Minute das 0:1 bedeutet, ab der 53. Minute agierten die Grazer mit einem Mann mehr. Nach acht Auswärtspartien im Europacup ohne Sieg durften die "Blackies" in der Fremde erstmals wieder jubeln. Souveräner Gruppenerster ist Anderlecht, das im Parallelspiel bei Lok Moskau durch Treffer von Suarez (11.) und Mbokani (71.) mit 2:0 siegte. Die Belgier gastieren am 20. Oktober als nächster Gegner von Sturm in Graz.

Foda pokerte hoch
Dass Trainer Franco Foda in der Startformation Youngster Stefan Stangl Routinier Jürgen Säumel vorzog, hätte sich in der sechsten Minute fast gerächt: Ein verunglückter Rückpass des 19-Jährigen landete beim eigentlich im Abseits stehenden Beleck, der aus wenigen Metern sichtlich überrascht über die Gelegenheit am Tor vorbeischoss.

Zwei Minuten später musste Goalie Silvije Cavlina beim Direktschuss von Ex-Barca-Spieler Gudjohnsen parieren, auch gegen Guerrero (17.) war der Kroate gefragt. Der Drang Athens ließ in der Folge immer stärker nach, schließlich bekamen rund 10.000 Fans im 70.000 Zuschauer fassenden Olympiastadion passend zur müden Kulisse eine etwas eingeschlafene Partie geboten.

Das Substrat der ersten Hälfte: Sturm, das lediglich einen Torschuss abgegeben hatte, war ohne Gegentreffer geblieben und durfte weiter hoffen. Doch kurz nach Wiederbeginn wurde man kalt erwischt: Carlos schloss einen Konter mit einem Heber über Cavlina ab, der zurücklaufende Standfest versuchte per Kopf zu klären, lenkte den Ball aber per Latte ins eigene Tor.

Dellas sah Gelb-Rot
Dass Sturm weiter an Punkte denken durfte, hatte man nicht zuletzt Traianos Dellas zu verdanken. Der 35-jährige Ex-Europameister von 2004 griff am Boden liegend mit den Händen zur "Notbremse" und sah dafür in der 53. Minute Gelb-Rot. Doch auch mit einem Mann mehr hatte Sturm gegen die nunmehr defensiv orientierten Hausherren wenig auszurichten, weiterhin fand man keine echten Chancen vor.

Nach der Einwechslung von Mario Haas zusätzlich zu Darko Bodul und Imre Szabics agierten die Gäste in den letzten zwanzig Minuten mit drei Sturmspitzen. Weil wie so oft in den jüngsten Partien die Ideen fehlten, schien der Ausgleichstreffer aber nicht mehr zu gelingen. Beste Chance blieb vorerst ein Kopfball von Burgstaller (83.), der aber Beute von AEK-Goalie Arabatzis wurde.

Sturm dreht die Partie
Als viele schon mit der Niederlage rechneten, schlug Sturm doch noch zu: Über Szabics und Standfest kam der Ball zu Burgstaller, der aus wenigen Metern zum Ausgleich traf (87.). Haas avancierte schließlich in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum Matchwinner, nachdem er einen perfekten Pass von Szabics in die Maschen gesetzt hatte (92.).

AEK Athen - SK Sturm Graz 1:2 (0:0)
Athen, Olympiastadion, 10.000 Zuschauer, SR Lee Probert (ENG).

Torfolge: 1:0 (50.) Standfest (Eigentor), 1:1 (87.) Burgstaller, 1:2 (92.) Haas

AEK Athen: Arabatzis - Kontoes, Cala, Dellas, Lagos - Vargas - Guerreiro (56. Bougaidis), Gudjohnsen - Carlos, Beleck (78. Liberopoulos), Leonardo (67. Klonaridis)
Sturm Graz: Cavlina - Standfest, Dudic, Burgstaller, Popchadse - Wolf (40. Bukva), Weber, Stangl (56. Säumel), Kainz (73. Haas) - Bodul, Szabics

Gelb-Rote Karte: Dellas (53. Foul)
Gelbe Karten: Lagos bzw. Bukva, Haas
 

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