Pleitejahr bei Barcelona könnte ehemaligem Superstar auch im Team schaden.
Frankreichs Thierry Henry drohen nach einem schwierigen Jahr beim FC Barcelona zum Saisonhöhepunkt weitere Enttäuschungen. Der 32-jährige Stürmerstar muss sich damit Anfreunden, bei der am 11. Juni beginnenden Fußball-WM in Südafrika vielleicht nur Ersatz zu sein. Damit könnte er auch die Kapitänsrolle an Patrice Evra verlieren, die der Verteidiger von Manchester United schon beim 2:1-Sieg gegen Costa Rica in der Vorwoche eingenommen hatte.
Welt- und Europameister
Henry ist der letzte Spieler der goldenen
98er-Generation, die bei der Heim-WM 1998 den ersten WM-Titel für Frankreich
geholt hat. Seine Erfolgsbilanz beinhaltet auch den EM-Titel 2000, den
Champions-League-Sieg mit FC Barcelona 2009, Meistertitel in Frankreich
(1997 mit Monaco), England (2002 und 2004 mit Arsenal) und Spanien (2009 und
2010 mit FC Barcelona), sowie zweimal den "Goldenen Schuh" für Europas
besten Torschützen (2004 und 2005).
Rekord-Torschütze
Mit 51 Treffern in 120 Länderspielen ist
Henry auch der Rekord-Torschütze seines Landes, in den jüngsten zwei
Testspielen (2:1 gegen Costa Rica, 1:1 gegen Tunesien) saß er zu Spielbeginn
allerdings nur auf der Ersatzbank. Der umstrittene Teamchef Raymond Domenech
vertraut lieber auf Nicolas Anelka.
Ersatzbank droht
Henry war im Sommer 2007 um 24 Millionen Euro
von Arsenal London, wo er mit 226 Treffern Rekordtorschütze ist, zum FC
Barcelona gewechselt. In dieser Saison kam er beim spanischen Meister aber
nur zu wenigen Einsätzen, nun droht im auch in der "Equipe Tricolore" die
Ersatzbank.
Unmutsäußerungen hört man dennoch nicht, Henry macht sich bei den Medienvertretern sehr rar. Also sprach sein Team- und Clubkollege Eric Abidal: "Es ist wahr, dass die vergangenen Monate für ihn sehr kompliziert waren. Er denkt an die WM und bereitet sich darauf vor, er hofft, dass er dadurch frischen Wind bekommt. Er ist ein Führungsspieler und wir wissen, dass wir auf ihn zählen können".
Teamchef Domenech wehrte Fragen nach der Ersatzrolle für Henry ab. "Für mich gibt es keine Erste-Wahl-Spieler oder Ersatzspieler. Wir sind eine Gruppe. Jeder muss unter Druck bleiben und bereit sein zu helfen", sagte er.