Vor Litauen-Spieler

Herzog warnt vor verfrühter Euphorie

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Andi Herzog mahnt, die Litauer nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Bei einer Niederlage wäre der Sieg gegen Frankreich "wertlos".

Nach dem Traumstart in die Fußball-WM-Qualifikation ist beim österreichischen Nationalteam schon die nächste Aufgabe in den Mittelpunkt gerückt. Die ÖFB-Auswahl will dem 3:1 gegen Vize-Weltmeister Frankreich einen Sieg am Mittwoch in Litauen folgen lassen und damit möglicherweise sogar als Spitzenreiter der Gruppe 7 in die einmonatige Länderspiel-Pause gehen.

Ziel: Sieg
"Team-Trainer" Andreas Herzog gab am Montag zu bedenken, dass die Sensation gegen Frankreich praktisch wertlos wäre, sollte man das Baltikum ohne Punkt verlassen. "Wir haben nichts davon, wenn wir gegen Frankreich gewinnen und dann gegen Litauen verlieren. Dann hätten wir den tollen Start ein bisschen verpatzt." Der ursprüngliche ÖFB-Plan sah laut Herzog vier Zähler aus den ersten beiden Partien vor. "Das wäre an sich nicht schlecht. Aber jetzt haben wir schon drei, also wollen wir noch mehr rausholen und in Litauen gewinnen", betonte der Wiener.

Der ÖFB-Rekordteamspieler warnte aber auch vor einer verfrühten Euphorie. "Das wird eine ganz enge Gruppe. Die Qualifikation geht so lang, dass wir noch nicht feiern können und die anderen noch nicht aufgeben müssen." Das gilt auch für die Litauen, die den Pool 7 nach dem überraschenden Erfolg in Rumänien anführen. "Wenn man in Rumänien 3:0 gewinnt, muss man stark sein. Aber man kann trotzdem nicht sagen, dass die Litauer dort alles an die Wand gespielt haben", erklärte Herzog.

Video-Analyse
Der 39-Jährige, der am Spieltag in Marijampole 40 wird, wurde so wie Teamchef Karel Brückner vom Technischen ÖFB-Direktor Willi Ruttensteiner, der beim litauischen Sieg im Stadion gesessen war, über den Mittwoch-Gegner informiert, am Montagabend stand für die Spieler eine genaue Video-Analyse auf dem Programm. "Bei den Litauern gibt es jetzt eine ähnliche Euphorie wie bei uns, da wird es wichtig sein, ihnen gleich den Schwung zu nehmen", meinte Herzog.

Außerdem dürfe sich die ÖFB-Auswahl nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern müsse sich weiter verbessern. "Auch nach dem Sieg gegen Frankreich müssen wir Kleinigkeiten ansprechen, die nicht so gelungen sind. Bei den Offensiv-Aktionen müssen wir uns steigern, wenn wir zur WM wollen." Sich ausschließlich auf die Stärke bei ruhenden Bällen zu verlassen, ist laut Herzog zu wenig. "Natürlich sind Standard-Situationen im Offensivbereich momentan unser größtes Plus. Aber es müssen sich noch mehr Spieler in den Angriff einschalten, damit wir vorne zwingender werden", forderte der Brückner-Assistent.

Tolles Publikum
Herzog wies die ÖFB-Kicker auch darauf hin, dass die Partie gegen die im Aufschwung befindlichen Litauer ("Sie haben viele Legionäre, dadurch steigt wie bei uns das Niveau") unter gänzlich anderen Voraussetzungen als das Duell mit den Franzosen über die Bühne geht. "Am Samstag haben uns fast 50.000 Fans noch vorne gepeitscht, am Mittwoch wird das anders sein", meinte der Ex-Rapidler mit Blick auf das nur rund 4.500 Zuschauer fassende Stadion von Marijampole.

Herzog traut seiner Mannschaft diese Umstellung aber ohne weiteres zu, zumal sie auch gegen Frankreich ihre positive Entwicklung unter Beweis gestellt habe. "Man hat in diesem Match gesehen, dass die Spieler durch die EM einen großen Reifeprozess hinter sich haben. Vor allem nach dem 2:1, als wir kurz gewankt sind, dann aber gleich das dritte Tor gemacht haben. Das ist uns früher nicht immer gelungen."

Aufstellung noch geheim
Über die Anfangsformation gegen Litauen weiß Herzog nach eigenen Angaben selbst nicht bescheid. "Die weiß nur der Teamchef, der stundenlang in seinem Zimmer tüftelt", schmunzelte der Wiener, der mit großer Sicherheit wieder auf den zuletzt von einer Muskelblessur geplagten Torino-Legionär Jürgen Säumel setzen kann. "Aber wichtig ist ohnehin nicht die Aufstellung, sondern dass wir mit breiter Brust auftreten."

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