Teamkader

Hickersberger holt drei Debütanten

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Hickersberger muss Kader wegen Verletzungen ändern: Garics und Mörz rücken nach.

Der österreichische Fußball-Teamchef Josef Hickersberger setzt trotz der jüngsten Rückschläge auch in den freundschaftlichen Länderspielen gegen Liechtenstein (6. Oktober in Vaduz) und gegen die Schweiz (11. Oktober in Innsbruck) auf die Jugend. So holte der Niederösterreicher unter anderem das erst 17-jährige Rapid-Talent Veli Kavlak in den Kader. Außerdem dürfen auch dessen Klubkollege Gernot Plassnegger sowie Wacker-Verteidiger Hannes Eder auf ihr Teamdebüt hoffen.

Hickersberger schenkt nach wie vor jener Truppe das Vertrauen, die in den fünf Länderspielen dieses Jahres ein Remis und vier Niederlagen einfuhr. Parallel dazu sollen Nachwuchs-Hoffnungen wie Kavlak ans A-Team herangeführt werden. "Er hat bei Rapid in vielen Spielen sein Talent aufblitzen lassen. Das ist eine Nominierung mit der Perspektive EURO 2008."

Vorsichtsmaßnahme wegen Türkei?
Gerüchte über eine mögliche Abwerbung Kavlaks durch die Türkei wollte "Hicke" nicht direkt kommentieren. "Ich möchte ihm das Gefühl geben, dass er im österreichischen Nationalteam am besten aufgehoben ist", sagte der Teamchef über den Mittelfeldspieler, den er in seiner Zeit bei Rapid zum Debüt in der Kampfmannschaft der Hütteldorfer verholfen hatte.

Eder und Plassnegger als Nutznießer
Der zweite Neuling Eder rutschte unter anderem auf Grund der zuletzt durchwachsenen Leistung des GAK-Innenverteidigers Mario Sonnleitner ins Aufgebot, Gernot Plassnegger (Hickersberger: "Er bringt viel Dynamik") profitierte auch von der scharfen Kritik des nicht mehr berücksichtigten Emanuel Pogatetz an Teamchef und ÖFB.

Comeback für erprobte Spieler
Nach längerer Abwesenheit wieder dabei sind Christian Fuchs (Mattersburg), der wiedergenesene Marc Janko (Salzburg) und Markus Weissenberger (Eintracht Frankfurt). Für Weissenberger spricht laut Hickersberger neben dessen guter körperlicher Verfassung auch die Routine.

Garics und Mörz nachnominiert
Nichts wird es mit dem Comeback von Markus Kiesenebner im Team. Der Austria-Spieler musste am Sonntag nach der Partie gegen den GAK verletzt absagen. An seiner Stelle wurde Italien-Legionär Garics von Josef Hickersberger nachnominiert. Ebenso verletzt absagen musste GAK-Spieler Zlatko Junuzovic. Er wird durch den Mattersburger Michael Mörz ersetzt.

Oldies nicht gefragt
Der Vorarlberger wäre bei der EURO 33 Jahre alt und könnte dem Team damit nach der Vorstellung von Hickersberger 2008 möglicherweise noch wertvolle Impulse geben - was für die " alte Garde" wie Didi Kühbauer, Ivica Vastic, Toni Ehmann oder Christian Mayrleb nicht mehr zutrifft. "Ich werde nicht auf halbem Weg umkehren. Kühbauer oder Vastic könnten das Team im Moment stabilisieren, würden aber bei der EURO keine Rolle spielen", sagte der Nationaltrainer über den 35-jährigen Mattersburger und den 37-jährigen LASK-Spieler. " Das wäre ein Zick-Zack-Kurs, der mit mir nicht zu machen ist."

Schopp und Manninger dürfen hoffen
Für den zu Red Bull New York gewechselten Markus Schopp, der bei der Heim-EM 34 wäre, steht die Tür hingegen noch offen. Auch der zuletzt beim Serie-A-Klub in guter Form agierende Alexander Manninger darf sich Hoffnungen auf eine Einberufung machen.

Pogatetz im Out
Vorläufig keine Chance auf eine Rückkehr hat erwartungsgemäß Pogatetz, der mit heftiger Kritik am Teamchef hatte aufhorchen lassen. "Jeder, der länger im Fußball dabei ist, weiß, dass so etwas eine einzigartige Entgleisung war. Was in ferner Zukunft passiert, weiß ich nicht, aber im Moment ist von meiner Seite her keine Vertrauensbasis gegeben, da bin ich zu sehr Mensch", erklärte Hickersberger.

Stolperstein Liechtenstein?
Gegen die Truppe aus dem Fürstentum zählt für den 58-Jährigen nur ein Sieg. "Liechtenstein ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen, aber es ist auch ein Spiel, bei dem wir wenig gewinnen können." Hickersberger wies auf die Erfahrung der Liechtensteiner hin (sechs Spieler mit über 50 Länderspiel-Einsätzen - aktueller ÖFB-"Rekordspieler" ist Martin Hiden mit 35 Partien). "Das ist Faktum, aber dennoch werden wir gegen Liechtenstein gewinnen", kündigte "Hicke" an.

Der Kader
Tor: Jürgen Macho (1. FC Kaiserslautern/7 Länderspiele), Helge Payer (Rapid/10), Andreas Schranz (GAK/6)

Abwehr: Hannes Eder (Wacker Tirol/0), Johannes Ertl (Austria/2/0 Tore), Ferdinand Feldhofer (Wacker Tirol/9/0), Christian Fuchs (Mattersburg/1/0), Martin Hiden (Rapid/35/1), Gernot Plassnegger (Rapid/0), Joachim Standfest (GAK/14/1), Martin Stranzl (Spartak Moskau/33/2)

Mittelfeld: Rene Aufhauser (Salzburg/33/5), Andreas Ivanschitz (Panathinaikos/23/3), Michael Mörz (Mattersburg), Veli Kavlak (Rapid/0), György Garics (SSC Napoli/0), Christoph Leitgeb (Sturm/4/0), Thomas Prager (Heerenveen/4/0), Markus Weissenberger (Eintracht Frankfurt/22/1)

Angriff: Muhammet Akagündüz (Kayserispor/7/1), Marc Janko (Salzburg/1/0), Sanel Kuljic (Sion/5/1), Roland Linz (Boavista Porto/17/4)

Auf Abruf: Thomas Borenitsch (Mattersburg/0) - György Garics (Napoli/0), Andreas Hölzl (Wacker Tirol/0), Roman Wallner (Austria/23/5)

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