Der 97-fache französische Nationalspieler Karim Benzema, der mittlerweile für den saudi-arabaischen-Meister Al-lttihad kickt, soll Medienberichten zufolge eine Klage wegen Verleumdung gegen den französischen Innenminister Gérald Darmanin eingereicht haben.
Einen entsprechenden Bericht von Info RTL bestätigte die Zeitung "Le Parisien" am Mittwoch. Politiker Gérald Darmanin hatte im Oktober vergangenen Jahres Benzema eine Nähe zur Muslimbruderschaft unterstellt, ohne dafür konkrete Belege vorzulegen. Benzemas Anwalt, Hugues Vigier, soll am Dienstag eine 92-seitige Beschwerde beim Cour de justice de la République eingereicht haben, der befugt ist, Regierungsmitglieder strafrechtlich zu verfolgen und zu verurteilen.
Alles wegen Instagram-Posting
Benzema wiederhole darin auf zehn Seiten, dass er keine Verbindung zur Muslimbruderschaft habe und dass dieser Vorwurf seinem Ruf und seiner Ehre schade, hieß es bei Info RTL. Benzema, der seit dem Sommer vergangenen Jahres in Saudi-Arabien spielt, sei ein Opfer "politischer Instrumentalisierung", erklärte Vigier. Darmanins Äußerung im Oktober war wiederum ein pro-palästinensischer Beitrag von Benzema in den sozialen Netzwerken zum Nahost-Konflikt vorausgegangen. "Wir beten für die Menschen in Gaza, die wieder einmal Opfer dieser ungerechten Bombardierungen geworden sind, die weder Frauen noch Kinder verschonen", hatte Benzema geschrieben. Danach hatten ihm Kritiker eine einseitige Sichtweise vorgeworfen.
Auf die damalige Nachfrage des "Parisien" hatte das Innenministerium erklärt, dass "wir seit mehreren Jahren ein langsames Abgleiten der Stellungnahmen von Karim Benzema in Richtung eines harten, rigorosen Islams feststellen, der typisch für die Ideologie der Muslimbrüder ist, die darin besteht, die islamischen Normen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, insbesondere im Sport, zu verbreiten".