Salihamidzic nennt die Gründe für den Rauswurf - und übt Kritik.
Nach dem Rauswurf von Carlo Ancelotti beginnt Willy Sagnol seine Nothelfer-Mission beim FC Bayern. Er soll bis zum Liga-Auswärtsspiel gegen Hertha BSC am Sonntag (15:30 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) für Ruhe beim kriselnden deutschen Titel-Krösus sorgen und den Bossen Luft für die Klärung der Trainer-Frage verschaffen.
"Das Ziel ist es nach wie vor, Deutscher Meister zu werden. Wir werden stark aus der Situation herauskommen", versprach Hasan Salihamidzic. Der Sportboss stellte sich am Freitag der Presse. Die dominierenden Fragen: Wieso musste Ancelotti gehen? Und wer sind die Kandidaten auf die Nachfolge?
Zu den Beweggründen meinte er: "Für Carlo war es keine einfache Situation. Ich habe wirklich ein sehr gutes Verhältnis zu ihm gehabt. Wir bedauern den Schritt auch, aber wir haben im Klub gemerkt, dass sich die Mannschaft nicht so entwickelt hat, wie wir beim FC Bayern das wollten." Es habe Probleme gegeben - das 0:3 in Paris brachte "alles zum Überlaufen".
"Es war kein feiner Fußball"
Am Donnerstag hatte Präsident Uli Hoeneß erklärt, dass Ancelotti ein Machtkampf mit den Stars um Franck Ribéry entglitten seien. "Carlo hat in Paris fünf Spieler gegen sich aufgebracht", bestätigt "Brazzo", der selbst von 1998 bis 2007 für die Münchner auflief. Die Atmosphäre sei nicht gut gewesen. Dann hält er unmissverständlich fest: "Leider hat es der Trainer nicht geschafft, feinen Fußball spielen zu lassen. Der FC Bayern möchte eben nicht nur gewinnen."
Nun beginnt die Trainer-Suche. Salihamidzic möchte sich an den Spekulationen nicht beteiligen. "Wir sind dabei, alles intern zu diskutieren. Wir treffen alle zusammen eine Entscheidung. Uli, Karl-Heinz (Anm.: Vorstandsboss Rummenigge) und ich. Wenn wir uns in einen Raum setzen und uns beraten, verlassen wir ihn mit einer Entscheidung. Wir sind keine Amateure, sondern Vollprofis."
Salihamidzic fand deutliche Worte und hat klare Vorstellungen: „Wir brauchen einen Coach, der alle die Probleme anpackt und gute Lösungen für uns findet. Das ist keine einfache Aufgabe, aber wir werden sicher eine gute Lösung finden."