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Borussia Dortmund hat dem deutschen Altkanzler Gerhard Schröder mit sofortiger Wirkung die Ehrenmitgliedschaft entzogen.  

Damit reagierte der Fußball-Bundesligist auf die bisher fehlende Bereitschaft des 77-Jährigen, als Folge der russischen Invasion in die Ukraine seine Führungspositionen bei staatlichen russischen Energiekonzernen niederzulegen. Indes droht der Mutterverein seines Heimatclubs Hannover 96 Schröder mit dem Hinauswurf.

"Über einen entsprechenden und einstimmig getroffenen Präsidiumsbeschluss unterrichtete Vereinspräsident Dr. Reinhard Rauball den Bundeskanzler a.D. am heutigen Vormittag in einem persönlichen Gespräch", teilte Borussia Dortmund am Mittwoch mit. Bei Hannover 96 werde noch geprüft, "inwiefern Herr Schröder gegebenenfalls gegen die Interessen des Vereins verstoßen hat", sagte eine Leitende Mitarbeiterin des Hannoverschen Sportvereins von 1896 indes. Schröder sei am Mittwoch ein Schreiben zugestellt worden, in dem er um eine Stellungnahme gebeten wurde. Zuerst hatte die "Bild" dies berichtet.

96-Chef Martin Kind hatte zuvor behauptet, dass Schröder bei 96 kein Mitglied sei und als gewöhnlicher Kunde seine Karten kaufe. "Wir sind ein Rechtsstaat mit einer Demokratie und haben die Rechtsnormen natürlich zu beachten. Herr Schröder darf weiter Spiele besuchen, wir verbieten ihm nicht den Zutritt." Hintergrund der widersprüchlichen Aussagen ist vermutlich die besondere Aufteilung bei Hannover 96 in einen Mutterverein, der gemeinnützig auftritt und die ausgegliederte Kapitalgesellschaft, der Kind als Geschäftsführer vorsteht und deren Aufsichtsratsvorsitzender Schröder von Dezember 2016 bis Juni 2019 war.

"Er hat mit einigen Freunden eine Loge, diese darf er natürlich weiter nutzen, weil er seine Plätze innerhalb dieses Teams bezahlt. Gerhard Schröder ist für uns gerade kein Thema", sagte Kind bei "sport1.de".
 

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