Der Transfer-Poker um "Juno" zieht sich hin - was steckt dahinter?
Österreichs Fußball-Teamspieler Zlatko Junuzovic hat am Mittwoch mit der Saisonvorbereitung beim deutschen Bundesligisten Werder Bremen begonnen. Trotz des Interesses anderer Klubs soll der 29-Jährige bei den Bremern bleiben. "Wir wollen ihn nicht abgeben. Er soll als unser Kapitän in die Saison gehen", sagte Werder-Manager Frank Baumann.
Baumann kündigte Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit dem Mittelfeldspieler an. Sein aktueller Kontrakt läuft noch bis Ende Juni 2018. Der ÖFB-Kicker hat aber ein Angebot des türkischen Erstligisten Trabzonspor vorliegen. Über die Gespräche mit Vertretern des türkischen Klubs sagte Baumann: "Sie haben sich für die Getränke bedankt." Junuzovic hatte sich bereits am Vortag mit den Bremer Verantwortlichen zu Gesprächen getroffen.
Angebot liegt bereit
Gerüchte über das Interesse aus der Türkei gab es schon länger. Wirklich Fahrt kam in die Geschichte, als die Vereinsvertreter von Trabzonspor nach Bremen reisten. Mittlerweile ist bekannt, dass ein konkretes Angebot vorliegt. Die Türken wollen "Juno" unbedingt verpflichten, bieten sicher deutlich mehr Gehalt und bessere sportliche Perspektiven.
Junuzovic hat bislang kein neues Angebot von Werder erhalten. Wenn Baumann jetzt Ernst macht und seinem Kapitän ein lukratives Angebot unterbreitet, hat der 29-Jährige vermutlich genau das erreicht, was er will: Eine Vertragsverlängerung mit verbesserten Konditionen.
Die Ausgangslage: Ein Jahr vor Ende des Kontrakts könnte Werder noch eine Ablöse kassieren. Insofern würde ein Verkauf Sinn ergeben. Mit den von Trabzonspor gebotenen acht Millionen Euro könnte Bremen in die gewünschten Spieler für Innenverteidigung und Angriff investieren. Allerdings würde damit nach dem Gnabry-Transfer der zweite Star den Verein verlassen.
Geht es Junuzovic um ernsthafte Verhandlungen mit den Türken? Oder dient der Poker nur dazu, Druck auf Bremen und Baumann auszuüben? Jürgen Werner, der Berater von Junuzovic, gilt als clever. Insider trauen ihm zu, dass er das ganze Theater inszeniert hat, um Werder aus der Reserve zu locken. Junuzovic, so schreibt auch der deutsche kicker, strebe gar keinen Wechsel an, erst recht nicht in die politisch instabile Türkei.