''Wenig Liebe, wenig Herz''

Frust bei Bayern-Stars nach Nagelsmann-Aus

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Nach dem 2:0-Testspielsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Peru äußert sich Joshua Kimmich im ZDF über die Entlassung seines (Ex-)Trainers Julian Nagelsmann.

Hansi Flick und sein DFB-Team feiern einen gelungenen Auftakt in das Länderspieljahr 2023. Die Mannschaft rund um Kapitän Joshua Kimmich gewinnt dank eines Doppelpacks von Bremen-Angreifer Niclas Füllkrug gegen Peru mit 2:0.

Beim Interview nach dem Spiel packt Bayerns Kimmich gegenüber dem ZDF über die neulichen Entwicklungen in München aus: "So ist das Geschäft. Wenig Liebe, wenig Herz!" Der DFB-Kapitän, der ein gutes Verhältnis zu Nagelsmann gepflegt haben soll, holt weiter aus: "Am Ende müssen wir damit leben. Ich kenne Tuchel noch nicht. Am Ende ist ein Trainerwechsel immer enttäuschend, weil es bedeutet, dass wir Spieler versagt haben. Anders kommt so ein Trainerwechsel nicht zustande.“

Auf Nachfrage, ob Nagelsmann "die Kabine verloren habe", wird Kimmich deutlich: "Ich kann sagen, dass der Trainer nicht die Kabine verloren hat. Ich habe schon ein paar Trainer-Wechsel mitgemacht: Das war jetzt nicht so, dass es sich intern in der Kabine angedeutet hat, weil die Spieler unzufrieden war. Die Gründe sind, dass wir zu wenig Spiele gewonnen haben und nicht erfolgreich genug waren. Natürlich sind wir in allen Wettbewerben vertreten. Trotzdem hat man gesehen, dass wir gerade in der Bundesliga nicht richtig performt haben. Wir haben von zehn Spielen nur fünf gewonnen.“

Goretzka ebenfalls enttäuscht

Auch Teamkollege Leon Goretzka zeigt sich vom Trainerbeben geschockt: "Ich persönlich hatte keine Risse zu Julian. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Spielern war. Ich würde lügen, wenn die letzten Tage uns nicht auch betroffen gemacht haben. Das ist immer extrem in diesem Geschäft, wie schnell so etwas gehen kann. Die letzten Tage sind jetzt auch nicht spurlos an uns vorbeigegangen, glaube ich." Auch einen Instagram-Post widmet der Mittelfeldmotor seinem inzwischen Ex-Coach.

Goretzka zeigt sich im Gespräch emotional: "Ich habe eine extrem enge Beziehung zu Julian gepflegt, eindreiviertel Jahre mit ihm verbracht. Wahrscheinlich habe ich ihn häufiger gesehen als meine Familie. Wenn so jemand plötzlich nicht mehr so da ist aus dem Nichts mehr oder weniger, dann ist das natürlich erst einmal ein Schock für alle, glaube ich. Trotzdem müssen wir da auf unsere Klub-Verantwortlichen vertrauen, dass sie da das Beste für unseren Verein tun. So ist das im Fußball. Da müssen wir professionell damit umgehen. Es ist auch nichts Schlimmes, dass man dann ehrlich ist und auch mal emotional wird.“

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