Fangruppe 'Irriducibili' von Aufregung um antisemitische Sticker 'überrascht'.
Lazio Rom will als Reaktion auf die antisemitischen Parolen jährlich 200 seiner Fans das ehemalige Konzentrationslager in Auschwitz besuchen lassen. Das gab der Club am Dienstag bekannt. Vereinschef Claudio Lotito legte in einer Synagoge in Rom zudem einen Blumenkranz für die Opfer des Holocaust nieder.
In der jüdischen Gemeinde von Rom wurde die Idee der regelmäßigen Auschwitz-Besuche begrüßt. Grundsätzlich bestehe aber "Handlungsbedarf für konkrete Initiativen in der Welt des Fußballs und des Sports". Die umstrittene Lazio-Fangruppe "Irriducibili" ("die Unbeugsamen") distanzierte sich nicht von den antisemitischen Stickern, sondern teilte mit, dass sie über die Aufregung "überrascht" sei.
Italiens Spitzenpolitik verurteilte die Vorfälle aufs Schärfste. Premierminister Paolo Gentiloni betonte, dass die "unglaubliche" und "nicht akzeptable" Tat nicht "kleingeredet" werden dürfe. Staatspräsident Sergio Mattarella ergänzte mit dem Hinweis auf Anne Frank: "Ihr Bild als Beleidigung und Drohung zu verwenden (...) ist erschreckend für unser Land, das vor 80 Jahren unter der Grausamkeit des Antisemitismus litt."