Irre Wende

Magath gefeuert - 
dann kündigte er

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Nach seiner Entmachtung beim Schalke hat Magath Konsequenzen gezogen und gekündigt.

Auf Schalke überschlugen sich am Mittwoch die Ereignisse. Um 9 Uhr ließ Magath den „Rauswurf-Gipfel“ mit dem Vorstand platzen. Um 10.41 Uhr verkündete Schalke-Boss Clemens Tönnies die fristlose Kündigung Magaths. Alles sah nach einem langem Scheidungskrieg vor Gericht aus, samt Vorwürfen und Gezerre um die Abfertigung.

Dann kurz vor 17 Uhr die Überraschung! Der gefeuerte Felix Magath ließ über seinen Medien-Anwalt Ralf Höcker erklären, dass er selbst die Reißleine ziehe und kündige. Offizielle Erklärung: „Herr Magath hat die unberechtigte und unwirksame Abberufung als Vorstand zum Anlass genommen, seinen Anstellungsvertrag mit sofortiger Wirkung zu kündigen. Herr Magath hat dem Verein die Kündigung bereits schriftlich erklärt.“

Kann nur heißen: Magath verzichtet wohl freiwillig auf sein Gehalt von etwa zwölf Millionen Euro. Ist der Protest gegen die „unberechtigte Abberufung“ (so Magaths Anwalt) der wahre Grund für diese spektakuläre Wendung? Oder eine Reaktion auf Tönnies’ spitze Abrechnung?

Magaths Verhältnis zu den Spielern war zerrüttet
Schalke warf Magath mehrere Satzungsverstöße und finanzielle Fehltritte vor. Tönnies: „Ich hab immer zu Felix Magath gestanden, auch als die sportlichen Ergebnisse nicht stimmten. Aber dann kam ein Schlüsselerlebnis, das mich um 180 Grad gedreht hat.“ Welches Schlüsselerlebnis das war – Tönnies wollte es nicht preisgeben. Tönnies warf Magath auch ein zerrüttetes Verhältnis zur Mannschaft vor. Die Spieler hätten sich mehrfach bei ihm über den Trainer beschwert.

Magaths Co-Trainer 
springt interimistisch ein
Sorgen um seine Zukunft muss sich Magath jedenfalls keine machen. Red-Bull-Chef Didi Mateschitz will ihn als Sportdirektor seiner Fußballabteilung. Nach der Kündigung könnte Magath theoretisch sofort bei den Bullen einsteigen. Neuer Trainer auf Schalke soll Ralf Rangnick werden. Am Sonntag gegen Leverkusen wird Magaths Co-Trainer Seppo Eichkorn die Mannschaft interimistisch betreuen.

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