SSC unterlag Udinese 1:2 - Inter-Coach Leonardo vor dem Aus.
Erst Inter Mailand, dann Napoli - fünf Runden vor Ende der Serie A sind Milans Verfolger eingebrochen. Nach dem Umfaller der SSC am Sonntagabend kann der Spitzenreiter aus Mailand den "Scudetto" wohl nur noch selbst verspielen. Sechs Zähler liegt Milan vor den Süditalienern, für die nach einem 1:2 gegen Udinese der Traum von der ersten Meisterschaft nach dem letzten Triumph vor 21 Jahren mit Diego Maradona wohl geplatzt ist.
"Napoli geht k.o. - Milan feiert", titelte der "Corriere dello Sport" am Montag. Napolis Walter Mazzarri blieb trotz der Enttäuschung fair und objektiv. Er gratulierte Udinese "für die stärkere Leistung" und lobte sein auch von den Fans mit Applaus bedachtes Team. "Diese Niederlage ändert nichts daran, dass wir eine großartige Saison gezeigt haben", sagte der Coach, dessen Star Edinson Cavani beim Stand von 0:2 zudem einen Elfmeter vergab. Der Anschlusstreffer durch Giuseppe Mascara in der Nachspielzeit kam zu spät.
Napolis Aufstieg unter der Führung des italienischen Filmproduzenten Aurelio de Laurentiis als Club-Präsident dürfte weitergehen. Titelverteidiger Inter hingegen steht ein Jahr nach dem Triple-Gewinn vor einer Zäsur. Das 0:2 gegen Parma war nach dem 0:3-Desaster im Derby gegen Milan und den beiden Pleiten gegen Schalke 04 im Viertelfinale der Champions League Inters vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen.
"Liebes Inter, das war es. Der Titel gehört uns", stichelte Milan-Präsident Silvio Berlusconi. Der italienische Ministerpräsident konnte sich die Schadenfreude über den Absturz des Lokalrivalen nach fünf Meistertiteln in Serie offensichtlich nicht verkneifen. Der Erfolgstrainer der "Rossoneri", Massimilian Allegri, sah die Ausgangslage vor den finalen Runden ebenfalls klar: "Den Titel jetzt nicht zu holen, käme einem Selbstmord gleich."
Sein Amtskollege aufseiten von Inter steht indes vor dem Aus. Der erst im Winter geholte Brasilianer Leonardo könnte schon bald wieder Platz machen. In Mailand machen bereits Gerüchte die Runde, wonach Erfolgstrainer Jose Mourinho nach einem einjährigen Gastspiel bei Real Madrid wieder zurückkehren könnte. Angeblich hat der Portugiese seine Kinder bereits in einer Schule im benachbarten Lugano angemeldet.