"Global Nations League"

Neue Bewerbe: Das sind Infantinos irre Pläne

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Weltweite Nations League und ausgeweitete Club-WM sollen Milliarden bringen.

Der Machtkampf um die Zukunft der Club-WM und ein Milliarden-Dollar-Angebot für internationale Wettbewerbe geht fernab der großen Fußball-Bühne in die nächste Runde. Beim Treffen des FIFA-Rats in Ruandas Hauptstadt Kigali will Weltverbandschef Gianni Infantino am Freitag sein Werben für die Reformen der Vereins-Weltmeisterschaft und einer neuen Global Nations League erneuern.

Als Punkt 4 steht die "Zukunft von Wettbewerben" auf der Agenda - übereinstimmenden Medienberichten zufolge will Infantino dabei ein überarbeitetes Konzept präsentieren. So soll die Club-WM weiterhin jährlich stattfinden, aber von Dezember in den Sommer rücken und auf mehr Teams als bisher sieben ausgeweitet werden. Der ursprüngliche Plan sah eine Club-WM mit 24 Teilnehmern im Sommer alle vier Jahre vor.

Zusätzlich ist weiterhin die Idee einer weltweiten Nations League auf dem Tisch, die die Europäische Fußball-Union (UEFA) für ihre Konföderation bereits eingeführt hat. Europas Topligen, aber auch die UEFA selbst haben bereits ihren Widerstand gegen die Infantino-Pläne kundgetan. Der Präsident des Weltverbandes FIFA will sich nun in Ruanda die Zustimmung zu einem weiteren Vorantreiben seiner adaptierten Pläne holen.

Mega-Investiment sorgt für Wirbel

Gesprächsbedarf gibt es genug. Auch in abgeänderter Form dürften die Vorschläge auf deutliche Opposition aus Europa treffen. Zu viele Fragen scheinen offen. "Wir brauchen jetzt eine klare Entscheidung, dass den zuständigen FIFA-Gremien alle Informationen offengelegt und die Beratungen im Hinterzimmer beendet werden", sagte Deutschlands Verbandspräsident Reinhard Grindel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).

Bisher unbekannte Geldgeber hatten mit einem versprochenen Investment in Höhe von insgesamt 25 Milliarden US-Dollar für Wirbel gesorgt. Das Angebot soll für die Global Nations League und die neue Club-WM gelten und ab 2021 zwölf Jahre abdecken. Medienberichten zufolge soll unter anderem der japanische Telekommunikationskonzern Softbank dahinter stecken. Die FIFA machte dazu bisher keine Angaben.

Infantino strebt im kommenden Jahr seine Wiederwahl als FIFA-Präsident an. Der Schweizer, der 2016 erstmals in sein Amt gewählt worden war, hat den Mitgliederverbänden signifikant höhere Ausgaben für die weltweite Entwicklung des Fußballs versprochen - gesicherte Einnahmen in Milliarden-Höhe aus neuen Bewerben kämen ihm da gerade recht.

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