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Dicke Luft bei Barcelona vor Setiens Wiedersehen mit Betis - interne Streitigkeiten beim Meister.

Beim FC Barcelona herrscht derzeit angespannte Stimmung. Zu internen Unstimmigkeiten über die Rolle von Sportdirektor Eric Abidal kommen nach nur wenigen Spielen der Amtszeit von Quique Setien nun auch sportliche Negativschlagzeilen. In der Copa del Rey scheiterten die Katalanen am Donnerstagabend im Viertelfinale vorzeitig.

"Grausam" titelte die in Barcelona ansässige Sportzeitung "Sport" nach dem 0:1 von Lionel Messi und Co. bei Athletic Bilbao. Zuvor wurde auch Real Madrid nach einem spektakulären 3:4 daheim gegen Real Sociedad aus dem Rennen um die Cup-Trophäe geworfen. Atlético Madrid hatte sich bereits vor dem Viertelfinale verabschiedet. Damit ist erstmals seit 17 Jahren keiner der drei Großklubs im Halbfinale vertreten. Dort stehen neben den baskischen Klubs auch Granada und Zweitligist Mirandes.

Coach war mit Team dennoch zufrieden

Barcelona stand seit 2013 immer im Copa-Finale. Bilbaos Inaki Williams beendete diese Serie mit seinem Treffer in der 93. Minute. Trainer Setien war - "abgesehen vom Ergebnis" - dennoch zufrieden. "Wir haben in spielerischer Hinsicht einen Schritt vorwärts gemacht", betonte der 61-Jährige. Auf Barcelona wartet am Sonntagabend nun in der Liga das Match bei Betis Sevilla.

Die aktuell zwölfplatzierten Andalusier betreute Setien von 2017 bis 2019 und erarbeitete sich dabei jenen Ruf, der ihm vor wenigen Wochen den Job bei "Barca" einbrachte. Der Abgang war jedoch ein unschöner. Betis entließ Setien vorzeitig, nachdem die Resultate in seiner zweiten Saison durchwachsen waren. Als Barcelona-Coach hält Setien nun bei zwei Niederlagen in sechs Spielen.

Wirbel um Alba-Interview

Mehr als Betis beschäftigt in Barcelona jedoch der Zwist zwischen Abidal und der Mannschaft. Nachdem Messi seinen ehemaligen Mitspieler diese Woche öffentlich hinterfragt hatte, äußerte sich Jordi Alba in Bilbao ähnlich und sorgte mit deftigen Aussagen für den nächsten Wirbel im spanischen Blätterwald. "Abidal war Spieler, er sollte wissen, wie es in der Kabine zugeht und wie Spieler fühlen", sagte der Linksverteidiger. "Dieser Klub wird von außerhalb genug mit Scheiße beworfen, deshalb sollten wir uns nicht selbst mit Scheiße bewerfen", meinte Alba unverblümt. Nebenmann Gerard Piqué forderte Besonnenheit ein: "Es hilft nichts, uns ins eigene Fleisch zu schneiden", monierte der 33-Jährige.

Drei Zähler fehlen Barcelona nach 22 Runden in der Tabelle auf Real. Die Madrilenen sind am Sonntagnachmittag beim Elften Osasuna zu Gast. Die vergangenen Sommer ins Oberhaus zurückgekehrten Basken haben seit April 2018 nur zwei Heimspiele verloren. Reals Cup-Niederlage war indes untypisch für die Madrilenen. Sie halten in LaLiga nur bei 13 Gegentoren und haben statistisch gesehen die beste Defensive in Europas Top-fünf-Ligen. Liverpool hielt nach 22 Runden in England beispielsweise bei 14 Gegentreffern. Trainer Zinedine Zidane wollte deshalb auch keine Panik aufkommen lassen: "Wenn man ein Spiel verliert, hat man etwas falsch gemacht. Aber wir werden weiter alles so machen wie bisher."

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