Die FIFA will mehr Transparenz und Kontrolle bei Bearter-Deals im Fußball durchsetzen - Star-Agenten wehren sich.
Wie viel sollte ein Fußball-Berater verdienen? Diese Frage kommt vor allem dann auf, sobald man bei Transfers mit hohen Ablösesummen genauer unter die Lupe nimmt. Im Sommer 2016 wechselte der französische Mittelfeldspieler Paul Pogba für eine stolze Summe von 105 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United. Star-Berater Mino Raiola, der den Deal einfädelte, soll laut "Football Leaks" ganze 49 Mio. Euro dafür kassiert haben.
Auch im Fall von ÖFB-Star David Alaba wurde im Laufe der letztendlich gescheiterten Vertragsverhandlungen mit den Bayern ersichtlich wie einige Fußball-Agenten auf maximale Lukrativität pochen. Pini Zahavi, der Berater des gebürtigen Wieners, wurde von Ex-Bayern Präsident Ulli Hoeneß einst als "geldgieriger Piranha" angeprangert. Gespräche zwichen den Münchnern und dem Spielervermittler verliefen erfolglos. Jetzt sucht der 77-Jährige Alaba bekanntlich nach einem neuen Verein für Österreichs Fußballstar.
Die FIFA will den überaus hohen Provisionszahlungen an die Berater nun entgegenwirken. Der Weltverband hat nun die Absicht eine Obergrenze einzuführen, die die Vertreter des verkaufenden Clubs auf 10% der Ablösesumme und die Vertreter des kaufenden Clubs auf 3% der Gebühr begrenzt.
FIFA will mehr Transparenz bei Berater-Honoraren
Die Bestimmungen sollen voraussichtlich im Januar 2022 in Kraft treten, nachdem im vergangenen November ein dritter und endgültiger „Konsultationsprozess“ eingeleitet wurde. Das hätte zur Folge, dass Agenten gezwungen wären eine Lizenz zu erhalten und sich einer von der Fifa durchgeführten Prüfung zu unterziehen. Bei Transaktionen soll mehr Transparenz entstehen ödamit ersichtlich wird wie viel Agenten für Deals bezahlt bekommen.
Über die Reformen muss jedoch erst vom FIFA-Rat abgestimmt werden, doch da Präsident Gianni Infantino hat aus seinem Wunsch nach strengeren Vorschriften kein Geheimnis gemacht, bereiten sich Raiola und eine Reihe führender Agenten auf den möglichen Kampf vor.
Star-Berater vs. FIFA
Das 2019 gegründete Fußballforum wird auf seiner Website als „internationale Bewegung von Fußballagenten und -spielern“ bezeichnet und wird mit Raiola als Präsidenten gegen die geplanten FIFA-Maßnahmen vorgehen. Mit Ronaldo-Berater Jorge Mendes, Jonathan Barnett und dem deutschen Agenten Roger Wittmann, dessen Rogon-Agentur Kunden wie Liverpools Roberto Firmino und Chelseas Tiémoué Bakayoko auflistet - sind weitere prominente Berater als Vizepräsidenten im Amt.
Die Berater sind der Meinung, dass die neuen Regeln "den Schutz eines Spielers gefährden". "Bei diesen Vorschriften geht es um Macht, und genau das will die Fifa", sagte Raiola. „Das Fußballforum wird den Kampf im nächsten Jahr zur Fifa führen, sich für die Rechte der Spieler einsetzen und sicherstellen, dass diese schockierenden Gehaltsobergrenzen dringend fallen gelassen werden. 2021 wird ein großes Jahr für uns. “
Es bahnt sich wohl ein Kampf zwischen der FIFA und den Star-Beratern an.