Ein beispielloser Wett-Skandal erschüttert den türkischen Fußball: 1024 Spieler wurden wegen Wettvergehen gesperrt, darunter 27 Stars aus der Super Lig. Zwei Ligen wurden vorläufig ausgesetzt.
Die türkische Fußball-Föderation hat am Montag drastische Maßnahmen ergriffen: 1024 Profi-Fußballer wurden vorläufig gesperrt und vor den Disziplinarrat gestellt. Unter den Betroffenen befinden sich 27 Spieler aus der höchsten Liga, die bei 14 verschiedenen Super-Lig-Vereinen unter Vertrag stehen.
Ligen teilweise ausgesetzt
Aufgrund der Massensperren wurden die Zweit- und Drittligas für zwei Wochen unterbrochen. "2. Liga und 3. Liga erhalten eine zweiwöchige Pause", entschied der TFF-Vorstand. Nur die Super Lig und die 1. Lig sollen wie geplant fortgesetzt werden.
Notfall-Transferperiode geplant
Die Dimension des Skandals erfordert Notfallmaßnahmen: "Damit die Vereine ihre Kaderlücken füllen können, wurden mit der FIFA dringend Gespräche über eine zusätzliche 15-tägige Transferperiode aufgenommen", teilte der Verband mit.
Jurist warnt vor harten Strafen
Rechtsexperte Alpay Köse erklärte im NTV: "Alle 1024 Spieler können bis zur Entscheidung kein Spiel bestreiten." Er warnte: "Sie stehen vor Sperren von drei Monaten bis zu einem Jahr."
Unterschiedliche Strafmaße je nach Schwere
Rechtsanwalt Enes Şimşek präzisierte: "Die Strafen richten sich nach der Intensität der Wettaktivitäten. Spieler mit 2-3 Wetten in fünf Jahren drohen drei Monate, bei regelmäßigen und hohen Einsätzen höhere Strafen." Besonders schwer wiege es, "wenn ein Spieler auf sein eigenes Spiel gesetzt hat".
Außerordentliche Sitzung einberufen
Der türkische Fußballverband hat für Dienstag, 17:00 Uhr, eine außerordentliche Sitzung in Riva einberufen. Die Krise beschäftigt nun die höchsten Gremien des türkischen Fußballs.
Vorbelastet durch Schiedsrichter-Skandal
Bereits im April 2025 war ein Wett-Skandal bei Schiedsrichtern aufgedeckt worden. Damals waren 149 Unparteiische mit Sperren von 8 bis 12 Monaten belegt worden. Der aktuelle Spieler-Skandal weitet die Krise nun massiv aus.