Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund lässt aufhorchen. Ein Einzug in die Champions League sei keine Pflicht.
Der eine oder andere Akteur könnte Fußball-Meister Red Bull Salzburg bis Ende des Transferfensters am 31. August noch verlassen. "Grundsätzlich sind wir aber sehr, sehr zufrieden mit der Qualität und der Quantität im Kader", sagte Sportdirektor Christoph Freund am Freitag in einer Pressekonferenz des Serienmeisters. Die Ausgewogenheit sei gut. "Es ist ein richtiger Konkurrenzkampf."
Dieser soll unabhängig vom Erreichen der Champions League aufrechterhalten werden. Die Königsklasse wäre für das junge Team, in das viele Akteure vom Zweitteam FC Liefering aufgerückt sind, zwar eine wichtige Plattform, diese in den Duellen mit Bröndby IF am 17. und 25. August zum dritten Mal in Serie zu erreichen ist für den Sportchef kein Muss. "Wir wollen da rein, ganz klar", betonte Freund. "Wir haben uns aber die Ausgangsposition geschaffen wirtschaftlich, dass wir da nicht unbedingt dabei sein müssen."
Kampf im Mittelfeld
Auch die aufgewertete Europa League, in der man selbst im Fall eines Aus gegen Bröndby in jedem Fall vertreten wäre, sei eine interessante Liga. "Wir wollen in die zwei Spiele gehen mit dem Ziel, dass wir da weiterkommen", sagte Freund. "Wir werden uns sehr, sehr detailliert vorbereiten."
Die Elf, die in die beiden so wichtigen Partien gehen wird, steht noch nicht. Aufgrund des vollen Kaders müssen einige namhafte Akteure immer wieder mit Joker- oder Reservistenrollen vorlieb nehmen. Im defensiven Mittelfeld etwa raufen Zlatko Junuzovic, Antoine Bernede und Mohamed Camara um einen Platz in der Startformation.
Plan steht auch ohne Champions League
Mit Blick auf die Dreifach-Belastung im Herbst will Freund aber bis Transferschluss nicht zwingend Akteure abgeben. "Wir werden damit auch für die eine oder andere Sperre oder Verletzte gerüstet sein. Genau so eine Situation wollten wir herstellen", erklärte der Sportchef. Er könne bis Transferschluss nichts ausschließen. "Aber eigentlich steht der Plan - unabhängig davon, ob wir uns für die Champions League qualifizieren oder nicht." Auch beim nach einer Leistenverletzung ins Mannschaftstraining zurückgekehrten deutschen U21-Europameister Mergim Berisha gebe es "transfermäßig keinen neuen Stand".
Die namhaften Abgänge - neben Torschützenkönig Patson Daka (Leicester City) verließen den Serienmeister im Sommer unter anderem Enock Mwepu (Brighton) oder Andre Ramalho (PSV Eindhoven) - wurden großteils von Akteuren aus dem eigenen Zweitteam FC Liefering aufgefangen. "Wir haben da vorgesorgt in den letzten Jahren. Die Jungs, die nachrücken, haben eine sehr hohe Qualität", betonte Freund. Die Strategie werde man beibehalten, Augen und Ohren auf dem Markt aber offen halten - vor allem bei jungen Toptalenten.
Auch Lionel Messi wäre verfügbar. "Das ist nicht ganz unser Anforderungsprofil", sagte Freund augenzwinkernd über den 34-jährigen Argentinier, der vom FC Barcelona nicht mehr zu finanzieren ist. Die Bullen fokussieren ihre Transferbemühungen vielmehr auf hoffnungsvolle Teenager. Trainer Matthias Jaissle ortet derzeit keinen Bedarf nachzubessern. "Ich bin froh um die Qualität im Kader. Auf jeder Position haben wir wirklich eine Riesenqualität momentan", meinte der 33-Jährige. "Das heißt aber nicht, dass sich nicht noch etwas tut im Kader."